Balve. Das von der CDU in letzter Minute eingebrachte Helfergeld für Ehrenamtler spaltet die Fraktionen.
Es ist ein Pilotprojekt in Balve. Und gleichzeitig ein Dankeschön für zahlreiche Ehrenamtler, die sich in den Dörfern engagieren: das Helfergeld. Doch nicht jeder findet den CDU-Vorstoß auch überzeugend. Im Rat gibt es dazu auch Gegenwind.
Unzulänglichkeiten des Bauhofes
Für die Balver Christdemokraten ist es ein Zeichen der Dankbarkeit fürs Ehrenamt. Andere sehen im Helfergeld einen Anstoß zu mehr Ungerechtigkeit. Der Vorschlag, den die CDU im Haupt- und Finanzausschuss kurzfristig einbrachte, sorgt in der letzten Ratssitzung des Jahres für ordentlich Gesprächsstoff. Dabei geht es am Ende - gemessen an städtischen Haushaltsverhältnissen - um buchstäblich Peanuts (WP berichtete).
Dass das Helfergeld grundsätzlich eine gute Idee ist, daran hat Lorenz Schnadt (UWG) keinen Zweifel. Einzig an der Verteilung stört er sich. Denn die könne zu mehr Ungerechtigkeit unter Ehrenamtlern führen. Denn während die Ortsvorsteher hier und da Unzulänglichkeiten des Bauhofes ausgleichen, gehen Ehrenamtler beispielsweise in der Flüchtlingsarbeit beim Helfergeld leer aus. „Das Bündnis für Flüchtlinge ist da raus“, moniert Schnadt. Mehr noch: Es bräuchte für ihn erst gar kein Helfergeld, wenn die Stadt beim Grünschnitt in den Ortsteilen ihrer Arbeit nachkommen würde. „Diese Ungerechtigkeit ist nicht erklärbar.“
Einzelratsmitglied Heinrich Stüeken geht sogar einen Schritt weiter. Statt pauschal jeden Ortsvorsteher mit einem Betrag von 500 Euro auszustatten - etwa für die Verpflegung nach einem gemeinsamen Grünschnitt-Einsatz -, sollte man das Budget flexibel gestalten. Was ein Ortsvorsteher weniger an Geld abrufe, sollten andere - die mehr Arbeitseifer in ihren Ortsteil stecken - mehr ausgeben dürfen.
Dankeschön, das man zu schätzen weiß
Doch dabei wird‘s Volkringhausens Ortsvorsteher Hubertus Schweitzer (CDU) zu bunt: „Das soll ein Dankeschön sein an alle, die sich in ihren Dörfern engagieren.“ Mit dem Zuschuss die Arbeit des Bauhofes abzufangen, sei schlussendlich nicht das Ziel. Zuspruch bekommt der Christdemokrat derweil von Thomas Vogtmann (fraktionslos): „Wer ehrenamtlich unterwegs ist, weiß das zu schätzen. Wir haben schon für anderen Blödsinn mehr Geld ausgegeben.“ Unterm Strich geht es um 3500 Euro, die die Stadt zur Verfügung stellen würde.
Bei Gegenstimmen der UWG und Enthaltung der SPD-Fraktion stimmt der Rat schließlich mehrheitlich für das Helfergeld im kommenden Jahr.