Balve. Haupt- und Finanzausschuss stimmt für Pilotprojekt: Ehrenamtliches Engagement soll künftig stärker honoriert werden.

Das Ehrenamt trägt zahlreiche Strukturen in der Stadtgesellschaft. Umso mehr wünscht sich die Balver CDU zusätzliche Unterstützung für das Engagement in den Dörfern. Mit einem Helfergeld will man gegensteuern. Doch es gibt Vorbehalte.

CDU will Zeichen fürs Ehrenamt in Balve setzen

Der Bauhof ist der CDU ein Dorn im Auge. Wirklich zufrieden ist man mit den Entwicklungen seit einer Personaloffensive vor rund zwei Jahren nicht, so Mathias Jedowski (CDU). Stattdessen bleibe in den Dörfern Grünschnitt etwa immer wieder ehrenamtlichem Engagement überlassen. Es könne schlichtweg nicht sein, dass Freiwillige sich um das Erscheinungsbild in den Dörfern kümmern - und am Ende der gemeinsamen Aktion dann selbst noch für einen geselligen Abschluss zahlen müssten. 500 Euro im Jahr soll daher jeder Ortsvorsteher erhalten; als Budget, um das Engagement etwa mit einem gemeinsamen Grillabend abschließen zu können. „Das soll ausdrücklich kein Stundenlohn sein“, betont Jedowski.

Wenn ich jetzt listig wäre, würde ich sagen: Die Stadt finanziert die nächste Hecken-Party.
Lorenz Schnadt, UWG

Gefundenes Fressen für UWG-Fraktionschef Lorenz Schnadt. „Wenn ich jetzt listig wäre, würde ich sagen: Die Stadt finanziert die nächste Hecken-Party.“ Begeisterungsstürme löse der CDU-Vorschlag bei ihm nicht aus. Vielmehr sollte das Budget für städtische Veranstaltungen in den Ortsteilen genutzt werden. Grundsätzlich zeige der Vorstoß der CDU allerdings, dass es am städtischen Bauhof Nachholbedarf gibt. „Es läuft nicht so, wie wir uns das vorstellen“, erklärt Schnadt. Grünschnittarbeiten im öffentlichen Raum sollten unterm Strich nicht Ehrenamtlichen zufallen, sondern seien schlichtweg städtische Aufgaben. Gleichwohl: Es sollte dennoch ein Weg gefunden werden, „um die Ehrenamtler bei der Stange zu halten. Der Antrag hat eine Chance verdient“.

SPD fürchtet Intransparenz

Kritik gibt‘s allerdings auch vonseiten der SPD. „Es ist nicht Aufgabe des städtischen Haushalts, Lücken beim Bauhof so abzufangen“, moniert Cay Schmidt. Zudem sorge das Vorgehen in seinen Augen für zunehmende Intransparenz - mit Blick auf eine indirekte Querfinanzierung für ohnehin städtische Aufgaben.

Bei zwei Gegenstimmen stimmt der Haupt- und Finanzausschuss schließlich für das Balver Helfergeld. Beschlossen wird das Pilotprojekt mit dem städtischen Haushalt in der kommenden Ratssitzung.