Balve. Drei Millionen Autos produzieren auf B 515 und B 229 Lärm. Ein Ingenieursbüro legt erschreckende Daten vor.
Anwohner an den Bundesstraßen in Balve sind einer hohen Lärmbelastung ausgesetzt. Das haben Untersuchungen des Osnabrücker Ingenieursbüro RP Schalltechnik ergeben. Sie liegen dem Ratsausschuss USB vor. In seiner Sitzung am Dienstag, 28. November, 18 Uhr, im Rathaus befasst sich das Gremium mit den Zahlen. Wo belastet Verkehrslärm die Bürgerschaft am meisten?
Zunächst stellt das Ingenieursbüro fest, dass die beiden Hauptverkehrsachsen im Stadtgebiet von jährlich rund drei Millionen Fahrzeugen genutzt werden. Die größte Lärmbelastung wurde auf der B 515 im Hönnetal zwischen der Hüstener Straße und Sanssouci festgestellt: in Volkringhausen. Ebenfalls extrem betroffen ist der Abschnitt zwischen der Mendener Straße in Volkringhausen und der Mellener Straße in Balve.
RP Schalltechnik hat ermittelt, dass 203 Bewohner ganztägig sehr hohen Belastungen ausgesetzt sind. Das entspricht einem Messwert von 70 Dezibel und mehr. Weitere 225 Einwohner leiden unter extremem nächtlichem Lärm – ab 60 Dezibel. Ganztägig hohe Belastungen zwischen 65 und 69 Dezibel müssen 197 Einwohner ertragen. Dazu kommen 210 Anwohner, die nachts hohe Verkehrsgeräusche aushalten müssen – Werte zwischen 55 und 59 Dezibel. Das ist noch nicht alles.
189 Menschen müssen ganztägig Lärm mit Messwerten zwischen 60 und 64 Dezibel hinnehmen. Die Nachtruhe von 192 Einwohner wird von Lärm mit Werten zwischen 50 und 54 Dezibel gestört.
RP Schalltechnik geht davon aus, dass Menschen mit nächtlicher Lärmbelastung auch tagsüber mit Fahrzeug-Geräuschen leben müssen.
Wohngebäude werden extra gelistet. In der Umgebung von mehr als 80 Häusern wurden Werte zwischen 60 und 70 Dezibel gemessen.
Der Ausschuss soll einem Beschlussvorschlag der Verwaltung zufolge eine Öffentlichkeitsbeteiligung zur Erstellung eines Lärmaktionsplans vorbereiten. Der Vorschlag folgt der EU-Umgebungslärmrichtlinie. Lärmgeschädigte sollen die Chance haben, ihre Sicht der Dinge darzustellen. Am Ende soll dem Rat ein „Maßnahmenkatalog zur Lärmminderung“ vorgelegt werden.