Balve. Die Ein- oder Zweizügigkeit des neuen ersten Schuljahrs an der Garbecker Grundschule liegt womöglich an einer einzigen Anmeldung. Die Hintergründe.
Die magische Zahl ist in diesem Fall die 23. So groß ist der Richtwert, also der angestrebte Durchschnitt der Schülerzahl pro Klasse, an den Grundschulen hier im Bundesland. Für das kommende Schuljahr, welches nach den Sommerferien 2024 beginnt, gibt es aktuell im Balver Stadtgebiet 92 Anmeldungen. Das teilte Fachbereichsleiter André Flöper am Mittwochabend im zuständigen Ausschuss für Ehrenamt, Schule, Digitalisierung und Soziales (ESDS) mit. Macht laut der oben genannten Formel genau vier neue Eingangsklassen für die drei Balver Grundschulen. Das wäre eine weniger als im aktuell laufenden ersten Schuljahr.
Garbeck als Unsicherheitsfaktor
Im Einzelnen hat die Balver Grundschule St. Johannes 42 Anmeldungen, ein klarer Fall für zwei Klassen. St. Nikolaus in Beckum erwartet 20 i-Dötzchen für eine erste Klasse. Der aktuelle Unsicherheitsfaktor ist Garbeck mit der Grundschule Drei Könige. Nach vielen Jahren mehrheitlicher Einzügigkeit gibt es in den drei ersten Jahrgängen aktuell jeweils zwei Klassen. Bisher angemeldet für das nächste Schuljahr sind dort 30 Mädchen und Jungen. Die dürfte man alle in eine Klasse geben. Dass das eine ziemlich große Zahl ist, werden aber die wenigsten bestreiten. Der exakt erreichte Richtwert gibt aber nun mal die Vierzügigkeit aller Balver Grundschulen zusammen vor.
Und nun das große Aber: Noch haben sich nicht alle Eltern zurückgemeldet, teile André Flöper weiter mit. 97 Erziehungsberechtigte habe die Stadt dieses Jahr angeschrieben, deren Kinder kommenden Sommer in den Ernst des Lebens starten können. Eigentlich ist das Anmeldeverfahren schon Ende Oktober gelaufen an den Schulen. Aber weiterhin sei nicht von allen Familien klar, wie es läuft, die versäumte Rückmeldung könne verschiedene Gründe haben. Von den zuletzt fünf fehlenden Kindern wisse man nun von dreien, dass sie Grundschulen in Nachbarkommunen besuchen werden, sagte Flöper im Ausschuss. Aber was ist mit den letzten fehlenden beiden? Wünschenswert aus Sicht der Stadt wäre folgendes Szenario, begründet durch das Regelwerk für Schulen in NRW:
Gibt es nur eine weitere Anmeldung für eine Balver Grundschule auf dann insgesamt 93, liegt der oben genannte Richtwert logischerweise über 23, wenn auch nur knapp
. „Aber kleine Kommunen wie Balve dürfen dann sofort aufrunden“, erläutert Flöper die Gesetze. Heißt: Balve kann dann eine fünfte Eingangsklasse bilden. Die Stadt werde hier nämlich als Ganzes veranlagt und nicht die Schulen einzeln.
Ausnahmen für Balve möglich
Deshalb sei auch das Szenario möglich, dass ein Kind in Balve oder Beckum angemeldet wird, deshalb dann aber die Garbecker Grundschule eine zweite Klasse einrichten kann. Überhaupt, so erklärt André Flöper, sei bis zum Schulstart Ende August vieles noch in Bewegung, durch Umzüge, pädagogische Entscheidungen gegen oder für einen Start in der Klasse, oder aber neu ankommende Migranten. Aktuell sieht das Regelwerk die Situation so vor wie geschildert. Aber selbst wenn es keine weitere Anmeldung mehr gibt, könne es Ausnahmen für den zweiten Zug in Garbeck geben, erklärt Flöper. Darüber befände man sich im Gespräch mit dem Märkischen Kreis als zuständiger Behörde.