Balve. Balve stellt sich darauf ein, im kommenden September wieder zum Mini-Wacken zu werden. Der Vorverkauf für Prophecy 2024 läuft gut an.
Erneut ist Balve zum Mini-Wacken geworden. Die dreitätige, bereits seit Monaten ausverkaufte Prophecy Festival war ein friedliches Fest – bis auf eine unschöne Ausnahme. Die Metal-Sause endete am Sonntagmorgen mit der Abreise der teilweise internationalen Fan-Gemeinde.
+++ PROPHECY: BALVE WIRD MIN-WACKEN +++
Wie beim XXL-Vorbild Wacken war das Treffen des Freundeskreises der schwermetallischen Musik vielfach mit Campen verbunden. Davon zeugten Zelte und Wohnmobile vor der Balver Höhle. Schönstes Spätsommerwetter begünstigte diese Form des Festival-Tourismus. Die traditionell schwarz gekleideten Fans pilgerten immer wieder zu Gastronomie und Einzelhandel in Balve. Der Trend ging zu sommerlicher Selbstverpflegung. Festivalsprecher Gunnar Sauermann: „Die Besucher durften ihr eigenes Essen auf den Grillfeuern grillen, und das schöne, warme Wetter war das Tüpfelchen auf dem I.“
Plattenfirma Prophecy Records hatte in Balve ein weiteres Mal Stars der Metal-Szene aufgeboten, darunter die kalifornische Sängerin und Gitarristin Shantel Amundson.
Der Veranstalter hatte bei der jüngsten Ausgabe des Festivals ein neues Check-In-System eingeführt. „Nachdem einige Pannen und unerwartete Auswirkungen des neuen Check-in-Verfahrens behoben waren, lief das System gut und lange Warteschlangen wurden zu jeder Zeit vermieden - mit Ausnahme des kostenlosen ,Willkommenstrunks’ der Landbrauerei Tobias Mohrmann. Die hellen und dunklen Biere erfreuten sich großer Beliebtheit und konnten sogar über die Spielzeit der Bands hinaus ausgeschenkt werden“, wie Festival-Sprecher Gunnar Sauermann launig anmerkte.
Die Bewirtschaftung in der Höhle übernahm erneut der Festspielverein Balver Höhle. Vorsitzender Lukas Koch zur Westfalenpost: „Freitag haben die Gäste richtig zugeschlagen – so dass wir kurzfristig mehrere Getränke nachbestellen mussten, unter anderem 15 Mal 50-Liter-Fässer Bier.“
Festival-Gründer Martin Koller kommentierte: „Trotz einiger kleinerer Anlaufschwierigkeiten hat sich das neue System zum Einchecken bewährt.“ Und: „Wir werden es im nächsten Jahr in einigen Details sicherlich noch verbessern, aber wir haben unsere Ziele im Wesentlichen erreicht: Die Wartezeiten sollten verkürzt und der Verkehr nicht durch Fahrzeuge auf der Hauptverkehrsstraße behindert werden. Die vielen Camping-Fahrzeuge in diesem Jahr haben uns überrascht, aber auch dafür werden wir eine Lösung finden.“
Der Besuch eines mehrtägigen Festivals bedeutet neben musikalischen Genüssen stets auch freie Zeit vor oder nach Konzerten. Veranstalter Koller kam auf die Idee, bei Rathaus-Vize Michael Bathe anzufragen, ob er für ihn und andere Festivalbesucher eine Stadtführung anbieten könne. So fand bei postkartenblauem Himmel eine Führung durch die Innenstadt statt, Bürgerhaus am Platze inklusive. „Veranstalter Michael Koller war auch dabei. Er war ganz angetan, um die Stadt Balve mal ganz anders zu sehen als nur die Balver Höhle. Wir wollen das in Zukunft öfter machen, um die Stadt Balve bekannter zu machen - wenn wir schon mal so viele Leute vor Ort haben.“
+++ UNHOLD WÜTET BEI PROPHECY FEST IN BALVE +++
Die schöne Festival-Bilanz wurde ein wenig durch den Ausraster eines 34-jährigen Belgiers getrübt. Er legte sich wiederholt laut Polizei mit den Mitarbeitern eines Sicherheitsdienstes an – tätlich. Trotz Platzverweises legte sich der betrunkene Belgier erneut mit den Mitarbeitern an. Ein Wachmann wurde verletzt. Verletzt wurde auch der Randalierer. Er kam ins Krankenhaus. Festivalsprecher Gunnar Sauermann sagte der Westfalenpost: „Wir verurteilen den Vorfall aufs Schärfste, und er wird von allen Betroffenen zur Anzeige gebracht. So etwas haben wir in der Geschichte unseres Festes noch nicht erlebt. Unser Sicherheitspersonal hat angemessen und professionell reagiert. Von diesem singulären Vorfall abgesehen, war es wie gewohnt ein friedliches und fröhliches Fest.“ Veranstalter und Fans waren zufrieden. Das ließ sich laut Sauermann daran erkennen, dass bereits die ersten 250 Karten für die 2024er Ausgabe verkauft seien. Vom 5. bis 7. September wird wieder gerockt – in der Balver Höhle.
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