Balve. Balves Verwaltung soll nach dem Willen der CDU smarter werden. Dazu hat sie einen Plan. Der Weg führt nach Menden.
Die Mehrheitsfraktion CDU macht sich für eine digitale Erfassung des Zustandes der Straßen im Stadtgebiet stark. Als Vorbild sieht die Union in Balve ein Verfahren in der Nachbarstadt Menden. Das geht aus einem Antrag der Christdemokraten hervor. Demnach soll die Verwaltung Kontakt zur Stadt Menden aufnehmen. Zudem soll die Stadt Balve ein Angebot zur Einführung der erforderlichen Software für den Straßen-Check einholen. Obendrein soll die Balver Verwaltung das Für und Wider einer Einführung eines derartigen Programms abwägen.
Hintergrund: Die Stadt Menden hat im Spätfrühling ein Pilotprojekt zur digitalen Wartung des 330 Kilometer langen Straßennetzes im Stadtgebiet gestartet. Das Pilotprojekt wird von dem städtischen Tochterunternehmen „mendigital“ begleitet. Gesellschafter sind jeweils zur Hälfte Stadt Menden und Stadtwerke Menden.
Künstliche Intelligenz im Einsatz
Die digitale Wartung der Straßen ist Teil des Großprojekts „Smart City“ in Menden sowie in vier weiteren Städten in Südwestfalen. Diesen fünf Städten stehen Mittel von EU, Bund und Land zur Digitalisierung kommunaler Infrastruktur zur Verfügung. Städteübergreifende Zusammenarbeit wird dabei gerngesehen. Wie funktioniert die Erfassung des Straßenzustandes?
+++ BALVES CDU WILL INFOS ÜBER MENDIGITAL +++
Einzelne Müllfahrzeuge des Entsorgungsunternehmens Lobbe wurden in Menden mit Smartphones ausgerüstet und erfassen auf ihren Touren den Zustand von Straßen und Gehwegen – von der Fahrbahn über die Beschilderung bis hin zur Beleuchtung. Binnen kürzester Zeit lieferten die Smartphones der Müll-Brigade Zehntausende Bilder.
Die Smartphone-Kameras wurden kombiniert mit einem Programm des Unternehmens Vialytics. Die Software setzt Künstliche Intelligenz (KI) ein, um Straßenschäden zu erkennen.
„Das spart Zeit und Geld durch datenbasierte Planung, effizientere Wartung und weniger Begehungen vor Ort“, heißt es in Menden. „Studien zeigen, dass sich die Straßen-Lebensdauer durch datenbasierte Planung um mehrere Jahre verlängern lässt, indem der ideale Zeitpunkt für Reparaturen abgepasst wird. Künftig können beispielsweise auch Ordnungsamt und Feuerwehr datenschutzkonform auf die Bilder zugreifen, um Sicherheitsrisiken wie fehlende Schilder zu erkennen und die Gegebenheiten vor Einsätzen besser einzuschätzen.“
+++ MENDIGITAL HILFT MENDEN AUF DIE SPRÜNGE +++
Reaktionen von Politik und Verwaltung in Menden fielen durchweg positiv aus.
Die Balver CDU-Fraktion hat bereits längerer Zeit Interesse daran gezeigt, vom Wissen der Stadt Menden bei Balves angestrebter Digitalisierung des öffentlichen Lebens zu profitieren. Zu diesem Zweck hatte die Fraktion „mendigital“-Geschäftsführer Robin Eisbach im Juni in den Ratsausschuss ESDS eingeladen. Eisbach stehen in Menden drei Millionen Euro zur Verfügung. Zwei Drittel davon kann er zur Umsetzung von Projektvorhaben einsetzen.
Der Ratsausschuss USB soll über den Antrag der CDU in seiner Sitzung am Dienstag, 5. September, 18 Uhr, im Rathaus entscheiden.