Balve. Der Fall Zimmermann geht in die nächste Runde. Der Balver Werbegemeinschaft tut die Abwanderung weh. Warum, erläutert Vorsitzender Daniel Pütz.
Der bevorstehende Wegzug des Traditionsunternehmens Zimmermann aus Balve ist Top-Thema im Stadtgebiet - zumal Chef Julian Zimmermann nicht mit Kritik an der Stadt gespart hat. Politik und Verwaltung haben den Unternehmer gekontert. Inzwischen hat sich auf Anfrage der Westfalenpost auch die Balver Werbegemeinschaft gemeldet.
Daniel Pütz schreibt: „Als Vorsitzender der Balver Werbegemeinschaft ist es mir ein Anliegen, dass wir eine möglichst hohe Ansiedlung von Unternehmen im Stadtgebiet haben. Arbeitsplätze vor Ort sind ein wichtiger Standortfaktor, außerdem sorgt die Firma Zimmermann mit ihrem Engagement in Bezug auf beispielsweise die Herausgabe eines lokalen Monatsmagazins und viel Sponsoring für eine Aufwertung des Lebens in unserer Stadt.
+++ HOCHWASSER IN BALVE: LAND UNTER BEI ZIMMERMANN +++
Darüber hinaus verliert die Stadt Balve natürlich auch einen Gewerbesteuerzahler und mit dem Wegfall der Arbeitsplätze mittelfristig vermutlich auch die Einnahmen aus der anfallenden Lohn- beziehungsweise Einkommensteuer.
Ich habe selbst Gespräche mit einigen Grundstücks- Immobilen- und Firmeneigentümern geführt, um noch eine Lösung zu finden. Leider konnte niemand eine Immobilie oder Baufläche in der nötigen Größenordnung zur Verfügung stellen. Auch Gespräche mit dem Vorsitzenden der UWG-Fraktion gab es. Beide sahen keine Lösung für das Problem. Vom Bürgermeister weiß ich, dass es Gespräche mit Zimmermann gab, die auch das Angebot einer potenziellen Fläche beinhalteten. Diese wurde von Zimmermann aber als nicht geeignet eingeschätzt.
+++ BALVE: ZIMMERMANN WILL GEHEN +++
Generell ist die Abwanderung von Firmen aufgrund von Grundstücksmangel ein Ärgernis. Bei unseren Treffen ist das auch immer wieder Thema. Zuletzt konnte die Abwanderung von HLH BioPharma verhindert werden, da Firma Bathe ihnen das Gelände am Steinocken verkauft hat. DVS Tooling mit Geschäftsführer Sandro Schäfer ist ein weiteres Beispiel. Die sitzen jetzt in Hemer und haben eine ganze Reihe Angestellte aus Balve. Und wir sprechen hier von einer wirklich potenten Firma mit guten Zukunftsaussichten im Hightech-Bereich. Die Abwanderung des Schlachthofes Jedowski nach Unna in den 90ern ist ein weiteres Beispiel, was unsere Stadt viel Wirtschaftspotenzial gekostet hat.“