Balve. Die Druckerei Zimmermann in Balve beklagt einen Millionenschaden. Dennoch macht der Geschäftsführer eine verblüffende Aussage.

„Ich sehe es positiv. Es hätte schlimmer kommen können. Wir haben in Balve im Gegensatz zu anderen Bereichen in Deutschland echt Glück gehabt“: Das sagt Druckerei-Chef Julian Zimmermann. Dabei ist der Geschäftsführer der Balver Traditionsdruckerei am Widukindplatz ist mit seinem Unternehmen mit der am meist betroffene Betrieb in der Balver Innenstadt. Der wird auf rund fünf Millionen Euro geschätzt.

+++ BALVES WERBEGEMEINSCHAFT STELLT SICH NEU AUF +++

Julian Zimmermann hat den Wasserstand in seinem Betrieb markiert.
Julian Zimmermann hat den Wasserstand in seinem Betrieb markiert. © WP | Sven Paul

„Wir hatten bis zu 1,30 Meter Wasser in den Hallen stehen. Der komplette untere Teil der Druckerei mit den großen Druckmaschinen hat es sehr stark getroffen. Wir sind hier zwar hochwassererprobt, doch dieses Hochwasser schlägt alles, was jemals zuvor war. Das letzte Hochwasser am 28. Juli 2014 war gar nichts dagegen“, erzählt der Drucker aus Leidenschaft der Westfalenpost.

Zimmermann weiter: „Unsere Produktion wird jetzt bestimmt mindestens drei Monate im unteren Bereich stark eingeschränkt sein. In den oberen Etagen können wir zum Glück ganz normal weiter Arbeiten. Das macht aber gerade 15 Prozent der Gesamtproduktion bei uns aus. Im unteren Bereich müssen wir erst einmal schauen, ob die Maschinen wieder instand gesetzt werden können oder ob wir sie austauschen müssen.“

Lieferzeiten lang bei neuen Maschinen

„Mit ein bisschen Glück können wir die Maschinen zum Teil wieder zum Laufen bringen, sodass wir vielleicht in drei Wochen wieder mit einer Teilproduktion anfangen können. Falls dieses nicht geht, müssen wir auf dem Markt nach erst ein mal nach gebrauchten Anlagen schauen. Auf neue Maschinen zu warten dauert zu lange. Hier liegt die Lieferzeit bei etwa sechs Monaten.“

+++ UNWETTER „BERND“: DIESE BILANZ ZIEHT DIE STADT BALVE +++

Alle 80 Mitarbeiter im Betrieb sind weiterhin beschäftigt. Noch einmal Zimmermann: „Alle Mitarbeiter arbeiten momentan ganz normal weiter. Ein Teil von ihnen hilft dabei, die Hallen wieder nach dem Schaden aufzuräumen und zu reinigen, während andere Mitarbeiter in den anderen Abteilungen der Druckerei mit anpacken.“

Dieser Tage ein gewohntes Bild: Allerorten steht Sperrmüll. Das gilt auch für die Druckerei Zimmermann.
Dieser Tage ein gewohntes Bild: Allerorten steht Sperrmüll. Das gilt auch für die Druckerei Zimmermann. © WP | Sven Paul

Das Hochwasser war für die Mitarbeiter ein Horror-Erlebnis. „Es war für alle ein Schock, als sie die Hallen wieder betreten haben. Viele Kollegen fingen auch an zu weinen und hatten Angst um ihre Zukunft. Zum Glück sind wir so versichert, das wir alle Mitarbeiter ganz normal im Unternehmen beschäftigen können und keiner Angst um seinen Arbeitsplatz haben muss. Wir sind ein Familienunternehmen, und jeder von uns ist ein Teil dieser Familie. Wir geben alles, um schnell wieder zu produzieren.“

+++ DARUM SIND DIE MAMMUTS FÜRS OPTIMUM SO WICHTIG +++

Viel Unterstützung erhält Zimmermann erklärtermaßen von Mitbewerbern: „Viele andere Druckereien haben sich direkt angeboten für uns weiter zu produzieren. Obwohl auch in unsere Branche natürlich ein starker Konkurrenzkampf herrscht.“