Balve. Volkskrankheit Demenz: Die Expertinnen Elke Koling und Melanie Schlüter gaben in Balve Tipps. Das Interesse war riesengroß.

Demenz ist eine tückische Krankheit, die alle treffen kann. Mit dieser Krankheit umzugehen und auch den Alltag zu bewältigen ist nicht einfach. Tipps gaben bei einer Informationsveranstaltung der Balver Demenz-Gruppe die Expertinnen Elke Koling, leitende Chefärztin und Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie und Geriatrie, sowie Melanie Schlüter, Pflegemanagerin B.B. und Fachkrankenschwester für Psychiatrie. Das Interesse an Beratung war groß. 65 Personen fanden sich im Balver Campus ein.

+++ WP-SPECIAL: ALLES ÜBER DEMENZ +++

„Es war eine sehr interessante und spannende Veranstaltung. Alle verfolgten sehr interessiert die Vorträge, in welcher an Fallbeispielen aus dem Praxisalltag viel erklärt wurde“, freut sich Heike Guth-Mindhoff vom Treffpunkt Demenz über den Erfolg der Veranstaltung. Demenz habe sich immer mehr zu einer Volkskrankheit entwickelt. „Aufgrund der Überalterung (demografischer Wandel) der Bevölkerung nimmt die Zahl kontinuierlich zu.“

+++ DEMENZ: SO NEHMEN BETROFFENEN DIE KRANKHEIT WAHR +++

Erste Anzeichen gibt es laut den Expertinnen mehrere: „Wenn jemand nicht mehr in der Lage ist, seinen Alltag zu meistern, ist eine Untersuchung angeraten.“ Die Diagnose ist aber nicht einfach. Viele Untersuchungen sind notwendig, um eine richtige Diagnose zu stellen. Manche psychische Erkrankungen erscheinen wie eine Demenz, können aber anders behandelt werden. Die genaue Diagnostik ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit“, erklärte Elke Koling.

+++ DEMENZ: DARUM HELFEN TANZ UND CHORGESANG +++

Medizinische Hilfen gibt es in verschiedenen Varianten, um mit dieser Krankheit gut zu leben. „Es gibt medikamentöse, nicht nicht-medikamentöse Behandlungsformen, die den Verlauf positiv beeinflussen können. Es ist wichtig die Erkrankung nicht zu verschweigen, sondern ganz offene damit umzugehen. Familie, Nachbarn, Freunde sollten informiert sein. Auch mit einer Demenz kann man ein sehr langes und auch sehr erfülltes Leben haben. Es gibt viele Angebote.“ Auch Unterstützung und Hilfe von Angehörigen und Partnern, ist für die Patienten von großer Bedeutung. Dazu Melanie Schlüter: „Der Angehörige kann sich frühzeitig über Hilfsangebote informieren und sich mit anderen Betroffenen vernetzen. Vor allem sollte man auf seine eigene Gesundheit achten.“

+++ DEMENZ: BETROFFENE ERZÄHLT +++

Im Gesundheitscampus wird ein Gesprächskreis für pflegende Angehörige bei Demenz angeboten. Der Austausch mit Betroffenen erweist sich als hilfreich. Der Treffpunkt Demenz gilt als wichtige Einrichtung für Erkrankte, aber auch für Angehörige. Die Gerontotechnik Iserlohn ist in der Nähe das Kompetenzzentrum für Hilfsangebote. Interessant ist, dass Vorbeugung möglich ist. Dazu Fachärztin Elke Koling: „Es gibt verschiedene Formen von Demenz und daher ist auch die Ursache immer unterschiedlich. Vorrangig ist der hohe Blutdruck zu nennen. Er kann zu Hirninfarkten führen. In der Folge kann Demenz auftreten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt Empfehlungen zu gesunder Ernährung.