Balve. Clevere Geschäftsidee: Ein Balver (33) hat für seinen Honig einen 24/7-Stand eingerichtet. Wie die Ernte war und wie die Kundschaft zahlen kann.

Ein 24/7-Honig-Stand in Balve: Selbstbedienung rund um die Uhr. Das ist die Geschäftsidee von Imker Lasse Liebau. Er bringt seinen eigenen Honig direkt an die Straße. Aufmerksame Bürger haben ihn schon entdeckt: den 24/7 Honig-Stand an der Helle. Lasse Liebau hat den Stand vor eineinhalb Wochen an seiner Hauswand befestigt und betreibt seitdem seinen eigenen Honigstand. Honig-Käufer können sich jederzeit selbstständig gegen Bezahlung an den Gläsern bedienen. Wie kam Lasse Liebau auf die Idee?

„Ein Kollege verkauft an einem solchen Stand seine Bio-Eier. Da dachte ich mir, das geht auch mit Honig“, berichtet Liebau auf Anfrage der WP. Die Idee setzt er direkt in die Tat um. Der Stand an der Helle 5 in Balve hat die Form eines kleinen Fensters und ist für jeden öffentlich zugänglich. Die Käufer können auf seinen Hof fahren, sich die Anzahl an Gläsern nehmen und das passende Geld in die Kasse legen – alles auf Vertrauensbasis.

+++ HONIG-ERNTE IM VORJAHR: ALARM IN BIENEN-PARADIES +++

Auch per PayPal kann gezahlt werden. Den passenden QR-Code hat der Imker am Stand sichtbar aufgehängt: Selbstbedienung rund um die Uhr. „Wenn man abends bemerkt, dass man für das Frühstück morgen noch Honig braucht, ist der Stand perfekt“, erzählt der Imker, der erst dieses Jahr in die Imkerei eingestiegen ist. Er besitzt fünf Bienenvölker nahe der Balver Höhle. Sowohl Frühtrachthonig, der Honig, der bis Juni geerntet worden ist, als auch Sommertrachthonig, den Honig ab Juni, kann er dieses Jahr verkaufen. „Es war ein trachtreiches Jahr“, berichtet der 33-Jährige. Die Ernte sei dieses Jahr überdurchschnittlich. „Normalerweise bringt eine Ernte rund 20 bis 40 Kilogramm pro Volk“, erzählt der Imker.

Auch bei einer schlechteren Ernte würden laut Liebau Imker wenigstens noch 15 Kilogramm pro Volk kommen. Dieses Jahr habe der Imker aber ganze 38 Kilogramm ernten können. Auf die Frage, warum dies der Fall sei, berichtet Liebau, dass die Monate zuvor sehr feucht waren und so die Honigproduktion vorantrieben. „Durch die Feuchte konnte sich der Nektar gut bilden“, betont Liebau.

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Mit dem Honig-Verkauf will er sich nach und nach an das Imker-Geschäft herantasten. Den Stand lässt er nach eigenen Angaben einfach nebenbei laufen. „Bisher verkaufe ich nur an Verwandte oder durch Hörensagen. Der Stand ist jetzt der nächste Schritt“, erzählt der Imker. Die Werbetrommel rührt Liebau auch auf Facebook, wo der Honigstand ebenfalls gut ankommt. Ein Glas aus seinem Honigstand enthält 500 Gramm und kostet sieben Euro. Acht bis zehn Gläser hat Liebau hier immer vorrätig stehen. Dass der Stand bisher sehr gut läuft, zeigen auch die bisherigen Käufe - fünf bis sechs Mal musste Liebau bereits seinen Stand auffüllen.

In seinem Haus hat er eine Art Honiglager eingerichtet und kann von dort immer für Nachschub sorgen. Auch die Bezahlung auf Vertrauensbasis funktioniert super. Bisher hat Lasse Liebau er immer das passende Geld erhalten.