Balve. . Die Honigernte fiel in Balve in diesem Jahr völlig unterschiedlich aus. Wilfried Gerken vermutet Grund in Unterschieden im Kleinklima vor Ort.

Auf eine turbulente Honigsaison blicken die heimischen Imker zurück. Wilfried Gerken, Vorsitzender des Imkervereins Balve, weiß: „Sogar im Bereich der Stadt Balve gab es kein einheitliches Bild.“ Selbst einige erfahrene Imker-Kollegen brachten es nur auf eine sehr schwache Ernte. Bei anderen sei sie zumindest zufriedenstellend ausgefallen, und wieder andere freuten sich über einen guten Honigertrag. Warum? Wilfried Gerken kann nur mutmaßen: „Vermutlich wegen Unterschieden im Kleinklima vor Ort.“

Schon der Start in die Saison sei schwierig gewesen, berichtet der Imkervorsitzende: „Zunächst hatten wir eine Kälteperiode -- und die auch noch passend zur Rapsblüte. Konsequenz: Der Frühlingshonig fiel schwach aus, weil die Volksstärke nicht da war.“ Im Klartext: Es gab zu wenig Bienen. Die folgende Hitzeperiode habe viele Blumen vertrocknen lassen. „Wo zu wenig Feuchtigkeit im Boden war, wurde der Nektar nicht flüssig.“

Positive Entwicklungen

Doch es gab auch positive Entwicklungen im Imkerjahr 2018. „Allgemein befinden sich die Bienenvölker der heimischen Imker auf einem guten Entwicklungsstand“, weiß Wilfried Gerken. Ein Grund dafür sei das erfreulich geringe Auftreten der Varroamilben. Obwohl die Schädlinge in diesem Jahr wenig in Erscheinung traten, macht sich der Vorsitzende des Balver Imkervereins kaum Hoffnung, der Plage in absehbarer Zeit Herr zu werden. „Wir bräuchten schon ein mittleres Wunder, wenn wir die Varroa-

Milbe komplett loswerden wollen“, glaubt Gerken. Warum die Varroa-Milben nur abgeschwächt auftraten, weiß niemand. Doch Wilfried Gerken will nicht meckern: „Wir freuen uns einfach darüber.“

Steigendes Interesse an der Imkerei

Freude auch über steigendes Interesse an der Imkerei: Der Imkerverein Balve war mit einem eigenen Stand auf dem Stadtfest vertreten – und kam mit gleich mehreren Interessenten und potenziellen Neumitgliedern in Kontakt. „Viele Leute halten Bienen“, weiß Wilfried Gerken. „Aber viele haben auch kein Interesse, in einen Verein zu kommen.“ Das ist für Wilfried Gerken nur schwer nachvollziehbar. Denn bei etlichen Anfänger-Bienenhaltern hat er deutliche Wissenslücken ausgemacht.

Mehr Sachkenntnis beim Halten von Bienen wäre gut. Dann, so Gerken, könnte vielleicht auch das Phänomen des Schwärmens reduziert werden. In der vergangenen Woche wurden so viele Schwärme beobachtet wie selten zuvor. Dabei sei es durch imkerliche Maßnahmen sehr gut möglich, die Völker zusammenzuhalten.