Balve. Tobias Gerken und Manuela Schneider lieben die Schwarz-Gelben. Denn Biene Maja & Co. liefern mehr als Honig. Dennoch gibt’s Probleme im Hönnetal.
Der Sonnen-Frühling lässt Balve aufblühen. Das ist gut für die Bienen. Und das ist für Imker wie Manuela Schneider und Tobias Gerken.
Seit 2018 arbeiten die beiden zusammen, um die Balver mit frischem Honig aus der Region zu versorgen. Dabei wurde Tobias Gerken, der auch für seine hervorragenden Forellen aus eigener Räucherei bekannt ist, das Imkern gewissermaßen bereits in die Wiege gelegt. Von Kindesbeinen auf half er regelmäßig Papa Wilfried, der leidenschaftlicher Imker seit Jahren ist, bei der Pflege der Bienenstöcke und dem Verarbeiten des Naturproduktes.
„Mein Papa hat mir alles gezeigt und erklärt wie, das Ganze mit der Aufzucht und der Pflege der Bienen so funktioniert. Ich wurde von Kind auf an die Bienenzucht herangeführt, und auch die Verarbeitung von Honig und dem Wachs und Propolis hab ich von meinem Vater gelernt. Es hat mir immer Spaß gemacht, ihm zu helfen, und so lag es nahe, dass ich jetzt selber meine Bienenstöcke besitze“, erklärte der Herr der Fleißbienen.
+++ IMKER VERSÜSSEN DORFFEST IN VOLMARSTEIN +++
Mit dabei ist seit vier Jahren die vielen Balvern bekannte Manuela Schneider, welche hauptberuflich mit den schnellen Brotwagen der Bäckerei Tillmann unterwegs ist. „Ich bin durch Tobias an die Bienenzucht gekommen. Wir kennen uns schon seit Ewigkeiten, und bei dem Thema mit der Bienenzucht war ich direkt Feuer und Flamme. Jetzt habe ich auch meine eigenen Stöcke in meinen Mellener Garten stehen und verbringe viel Zeit mit ihnen.“
Starke Löwenzahnblüte
Gerade das ländliche Umfeld macht den Hönne-Honig so besonders. Umringt von Wald und Wiesen hat die schwarz-gelben Fraktion die beste Ausgangslage, von Blüte zu Blüte zu fliegen. Rapsfelder und die momentan starke Löwenzahnblüte lässt auf eine gute Ernte hoffen. „Es ist gut, dass der Löwenzahn dieses Jahr so stark vertreten ist. Das brauchen die Bienen, um ihre Stöcke zu füllen. Bei der Rapsblüte kommt es auf die Temperatur an. Der Raps braucht Wärme, um genug Nektar zu produzieren. In den letzten Tagen war es noch etwas zu kalt, aber es soll ja bald wärmer werden. Da ist dann volles Programm bei den Bienen und in den Stöcken herrscht dann starkes Treiben.“
Ideale Bedingungen, eigentlich. Probleme gibt es dennoch. Ein Grund, heißt es, sei die starke Überdüngung der Felder sowie der starke oder falsche Einsatz von Pestiziden. Gerken versteht den Einsatz von notwendigen Pflanzenschutzmitteln der Landwirte, hofft aber auf einen regulierten Einsatz der Pestizide und noch mehr auf den Einsatz von Mitteln, die Bienen nicht schaden. Auch wünscht sich der Züchter beim Aufforsten von Ausgleichsflächen für Straßen heimische Bäumen. Sie lassen nämlich Blüten sprießen, welche die Bienen zum Überleben brauchen. Linden und Pappeln seien im Hönnetal der falsche Weg, heimische Obstbäume sinnvoller. Und Gartenbesitzer?
Jeder Gartenbesitzer kann mit einem kleinen Bereich, welcher mit heimischen Wildblumen versetzt wird, etwas gegen das Insektensterben unternehmen. Gerken: „Das sichert auch den Wildbienen das Überleben.“
+++ IMKER IN BALVE: TURBULENTE SAISON +++
Das wirtschaftliche Überleben der Imker setzt Qualität voraus. Bei Mitgliedern im Deutschen Imkerverband (DIV) kann man auf die Qualität der Produkte vertrauen. Gerken und Schröder gehören dazu: „Wir haben genaue Vorgaben und Regeln, an die wir uns halten müssen. Dafür dürfen wir im Gegenzug unseren Honig mit dem Siegel des Verbandes verkaufen. Ein Glas des Bienengoldes koste bei uns sechs Euro, und wir haben Raps- sowie Wald- und Blütenhonig im Angebot.“ Mehr noch: Die beiden Imker stellen Kerzen her, auch das beliebte Propolis gibt es bei ihnen. Manchmal stellt Gerken sogar Met her. Zu haben sind die Produkte im Garbecker Markt, Post-Café in Balve, in der Apotheke am Drostenplatz sowie auf dem Verkaufswagen der Bäckerei Tillmann – und bei Manuela Schneider und Tobias Gerken privat.
+++ HOCHWASSER IN WETTER BRINGT BIENEN DEN TOD +++
Und falls jemand mal ein Bienenvolk in seinem Garten entdeckt, kann man sich jederzeit bei Tobias Gerken seinen Vater zwecks Umzugs dieses Volkes melden: „Mein Vater und ich helfen gerne dabei. Man kann sich unter 0171-7704584 bei uns bei Hilfe melden.“