Volkringhausen. Das Unwetter im Juli 2021 hat im Balver Wald buchstäblich tiefe Spuren hinterlassen. Jetzt wird aufgeräumt. Warum das dauert.

Ein Mann räumt auf. Förster Richard Nikodem sorgt dieser Tage im Wald bei Volkringhausen für eine saubere Landschaft. Frühjahrsputz in der Version des Landesbetriebs Wald und Holz bedeutet: Er lässt Wirtschaftswege instandsetzen. Am Donnerstag war Experten der SchmallenbergerFirma Trippe auf der Ruthmecke-Runde im Einsatz. Er war dringend nötig. Forstwege im Stadtgebiet leiden immer noch unter den Folgen des verheerenden Unwetters vom 14. Juli 2021. Was passiert dieser Tage?

+++ FÖRSTER IM BALVER RAT: FÖRDERGELDER WINKEN +++

"Bernd" zerstört Wirtschaftswege im Balver Wald durch tiefe Fahrrinnen. © Wald + Holz | Richard Nikodem

„Wir bauen ausschließlich in Volkringhausen“, erklärte Förster Nikodem im Gespräch mit der Westfalenpost, „alle anderen Maßnahmen sind gerade in der Ausschreibung.“ In einem Zeitraum von 14 Tagen bis vier Wochen sollen die Zuschläge erfolgen. Dann können auch andernorts Lastwagen und Grader anrollen.

Maßnahmen dauern bis Mitte Juni

Die Probleme sind jedoch überall die gleichen. Monster-Tief „Bernd“ ließ im Hochsommer vor zwei Jahren nicht nur die Pegel von Hönne und Zuläufen steigen; vielmehr spülte der Dauerregen auch tiefe Rinnen in die heimischen Forstwege. Allein im Raum Volkringhausen seien zehn Kilometer Waldpiste von Ausspülungen beschädigt, bilanzierte Nikodem, das sei ungefähr die Hälfte der Fläche. Warum hat der Beginn der Wege-Sanierung solange gedauert?

Der Heilige Bürokratius hat, wie so oft, Tribut gefordert. Förderanträge mussten begründet, gestellt, bewilligt werden. Inzwischen ist das Geld da. „Ich habe 1,2 Millionen im Topf“, sagt der Forst-Fachmann, „jetzt muss ich das Geld ausgeben.“ 250.000 Euro gehen an die Firma Trippe, die ihre Arbeit in Volkringhausen begonnen hat.

+++ EIN TIEF UND EIN MILLIONENSCHADEN: UNWETTER WÜTET IN BALVER WALD +++

Viel Kies für viel Schotter: „Wir bringen da 12.000 Tonnen Schotter hin“, beschrieb Nikodem die neue Befestigung der Strecken, „600 Lkw voll.“ Mehr noch: Teilweise werden Durchlässe unter den Wegen ausgetauscht. Sie waren entweder zu klein und zu stark beschädigt oder beides – für Tripps Bautruppe eine Herausforderung. „Das Ganze ist selbst für eine Profi-Firma eine Aufgabe, die sie nicht innerhalb von 14 Tagen erledigen kann.“ Die Bauleute seien beispielsweise „mehrere Wochen“ damit beschäftigt gewesen, „die Wege sauber zu schieben“. Schlamm habe entfernt werden müsen, und Grünzeug in der Fahrbahnmitte. Dann sei eine dünne Schicht Schotter aufgebracht worden. Allein das sorge schon für eine gute Profilierung der Pisten. Die Arbeit erfolge abschnittsweise. Weil die von Trippe eingesetzten Laster immer wieder über bereits fertige Wegstücke fahren würden, sähen eine Bereiche bereits fertig gewalzt aus. Doch der Eindruck trüge. „In einer zweite Rutsche kommt noch einmal der Grader-Fahrer, und der profiliert noch einmal. Und dann erst wird mit einer Walze angewalzt“, erläuterte Nikodem die Arbeitsabläufe. „Erst dann ist der Weg fertig.“ Den Abschluss der Arbeiten hat Nikodem fest im Blick: Vorgesehen ist Mitte Juni.