Garbeck/Menden. Beim Rock-Club in Garbeck ging es Schlag auf Schlag. Ein Balver (49) trug Beziehungsprobleme mit der Faust aus. Was sagt das Amtsgericht Menden?

450 Besucher feierten im vorigen Oktober beim Rock Club in Garbeck, fast alle davon friedlich. Ein Balver aber verteilte dort in der SchützenhalleFaustschläge und musste sich dafür nun vor Gericht verantworten.

Der heute 49-Jährige nahm sichtbar zerknirscht auf der Anklagebank am Mendener Amtsgericht Platz. Und sprach nur sehr leise über den Vorfall am Abend des 29. Oktober 2022. Ihm falle es wohl nicht leicht, darüber zu sprechen, konfrontierte ihn dann auch die Vorsitzende Richterin mit ihren Eindrücken. „Es ist mir peinlich und tut mir leid“, antwortete der Angeklagte. „Mit solchen Sachen habe ich eigentlich nichts am Hut.“

Gemeint sind drei Faustschläge, die er abends beim Rock-Club in und vor der Garbecker Schützenhalle gegen einen anderen Besucher ausgeteilt haben soll. Bestreiten wollte er diese Vorwürfe nicht. „Ich hatte sehr viel getrunken an dem Abend“, erklärte er. Vor allem Schnaps, den er eigentlich nicht vertrage. Als Grund für seine Aggression nannte er einen Telefonanruf, den er von einem ihm bis dahin unbekannten Mann kurze Zeit vorher erhalten habe, mit der Forderung, sich von einer gewissen Frau fernzuhalten. Diese Frau war vorher mal seine Lebensgefährtin, berichtete der Angeklagte vor dem Amtsgericht weiter. Bei der Veranstaltung in der Schützenhalle traf er dann mit diesem Anrufer zusammen. Der soll nun der neue Freund von dieser Frau gewesen sein. „Eigentlich wollte ich mit ihm nur reden und das klären, dann aber ist es eskaliert“, gestand der Angeklagte in seiner Aussage.

Dass es bereit Tage vorher diesen Anruf gab, bestätigte auch sein späteres Opfer, ein heute 53-Jähriger Balver. Der Mann am anderen Ende der Leitung habe seine Ex nämlich gestalkt, das habe er unterbinden wollen, sagte er aus.

Platzverweis bringt nichts

Nun traf man sich unbeabsichtigt auf dem Rock Club wieder. Der erste Faustschlag des Angeklagten gegen den Kopf kam wie aus dem Nichts, schon am Eingang vor der Halle, berichtete das Opfer und auch ein anderer Besucher, der das aus der Nähe mitbekommen hatte. Zunächst tat das Opfer diesen Schlag noch als Lappalie gegenüber seinen besorgten Begleitern ab. Wenig später dann in der Halle kam der 49-jährige Balver aber wieder auf ihn zu, verpasste ihm einen Schlag auf die gleiche Stelle. Als Konsequenz wurde er von der Security rausgeworfen, bekam auch einen Platzverweise für den Bereich vor der Schützenhalle. An den er sich offenbar nicht hielt.

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Denn das Opfer und auch der andere Zeuge berichteten schließlich von einem dritten und letzten Faustschlag gegen den 53-Jährigen zu späterer Stunden draußen vor der Halle.

Folgen der Attacken waren Prellungen, Schmerzen und ein Schleudertrauma. Nach den ersten beiden Schlägen hatte man aber drinnen in der Halle noch tüchtig gefeiert. Auf die Frage der Richterin ob es langwierige Auswirkungen gehabt habe, antwortete der Mann: „Alles wieder gut.“

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Während der Angeklagte seine Attacken auch auf den massiven Alkoholgenuss schob und vorgab, sich an vieles an dem Abend nicht mehr erinnern zu können, sagte sein Opfer aus, der Angreifer habe eigentlich recht nüchtern gewirkt: „Der wusste genau was er tat.“

Als sich Opfer und Täter im Gerichtssaal dann gegenüber saßen und die Richterin den 49-Jährigen nach einer Entschuldigung fragte, nuschelte dieser eine solche dann kaum hörbar heraus, sagte zu den Schlägen: „Eigentlich ist das nicht mein Ding.“

Bisher war der Balver vor dem Gesetz tatsächlich auch noch nicht negativ aufgefallen, sprich nicht vorbestraft. Wegen der Körperverletzung hat sich das nun geändert, es gab mit dem Urteil eine saftige Geldstrafe.