Balve. Junge Karriere: Die Stadt Balve leitet den Generationenwechsel ein. Perihan Dönmez freut sich über den schönsten Arbeitsplatz der Stadt.
Ihre erste Trauung hat sie hinter sich, und obendrein verschickt sie bereits Mitteilungen der Stadt Balve: Perihan Dönmez ist die Neue bei der Stadtverwaltung. Sie hat zum Monatsbeginn im Rathaus die Nachfolge von Ingrid Bucksch und Gerburgis Fabry-Friedrich angetreten. Beide sind inzwischen im Ruhestand. Perihan Dönmez indes ist eines der Gesichter des Generationen-Wechsels am Widukind-Platz. Die junge Mutter ist 28 Jahre jung – und sie ist Quereinsteigerin. Die Einstellung neuer Fachkräfte wie Perihan Dönmez soll kein Einzelfall bleiben, wie Personalchef Michael Bathe betont. Kein Wunder, die Stadtverwaltung macht sich gerade zukunftsfest.
Private Unternehmen und öffentliche Arbeitgeber wissen bereits seit Jahren, dass sie die Folgen des demografischen Wandels wuppen müssen. Die geburtenstarken Jahrgänge – die sogenannten Baby-Boomer der 50er und 60er Jahre – beenden ihr Berufsleben. Doch ihnen folgen geburtenschwache Jahrgänge. Einer großen Zahl an Job-Angebot in der Region steht eine kleine Bewerberschar gegenüber. Bei Personalern grassiert die Angst vor einem Fachkräftemangel.
Eine Sorge weniger
Mit der Einstellung von Perihan Dönmez hat Rathaus-Personalchef Bathe eine Sorge weniger. Angefangen hat sie am zehnten Zehnten. Ihre Einarbeitungszeit – Fortbildung in der Standesbeamten-Akademie in Bad Salzschlirf inklusive – ist bereits abgeschlossen. Am ersten Ersten hat die Neue ihren regulären Dienst im Rathaus angetreten. Wie fühlen sich die neuen Aufgaben für sie an?
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Perihan Dönmez ist unterwegs in der Chef-Etage des Rathauses im ersten Obergeschoss, und sie ist unterwegs in Balves guter Stube, dem Bürgerhaus am Platze. Dort bewegt sich heiratswillige Paare zum Ja-Wort. Ihre Premiere ist – um es in der Verwaltungssprache zu sagen – bereits aktenkundig geworden. Die Stadtverwaltung hat die neue Kollegin von Standesbeamtin Anette Meller stolz in dem sozialen Netzwerk Instagram präsentiert.
Arbeit und Aufgaben machen Perihan Dönmez erkennbar Spaß. Ihre Augen blitzen im Gespräch, und sie lacht gern. „In der Anzeige stand direkt ein Verweis auf die Aufgaben im Standesamt. Das hat mich direkt gezogen“, gesteht Perihan Dönmez. Inzwischen hat sie sogar Familienmitglieder getraut, am wohl schönsten Arbeitsplatz der Stadtverwaltung.
Am Widukindplatz kann die neue Fachkraft eine weitere Stärke ausspielen: „Ich bin für die ganzen Telefonrechnungen zuständig, Versicherungen“, erzählt die Sachbearbeiterin für die Zentralen Dienste. „Beschaffungswesen“ heißt das im Verwaltungsjargon, wie Personalchef Bathe ergänzt.
Das passt zu Perihan Dönmez’ beruflicher Vorgeschichte. Sie ist ausgebildete Kauffrau für Büromanagement. Obendrein hat die Quereinsteigerin vorher für eine Versicherung gearbeitet. „Sie hat eine Ausbildung, die gerade im Bereich der Zentralen Dienste sinnig ist“, freut sich Bathe.
Manchmal ist es kurzerhand gleichgültig, wo Perihan Dönmez arbeitet. Die Rathaus-IT erlaubt ortsunabhängiges Arbeiten. So kann die Fachkraft bei Bedarf auch Personenstandsangelegenheit in ihrem Rathaus-Büro erledigen.
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Die Balverin schätzt nicht nur die neuen Herausforderungen am Arbeitsplatz, sondern auch die kurzen Wege zur Arbeit: „Ich habe zuhause ein kleines Kind, eine Tochter“, berichtet sie. „Sie ist im Januar zwei geworden. Da brauche ich einen Arbeitsplatz in der Nähe. Ich kann ja nicht zur Arbeit irgendwo eine Stunde hinfahren. Zuhause hat man als Mama noch genug zu tun.“ Um ihr das zu erleichtern, die Stadt Balve Teilzeitbeschäftigung. Perihan Dönmez arbeitet 25,5 Wochenstunden. Für die Kleine hat sie bereits einen Kita-Platz. Los geht’s im August. „Ich habe mich“, gesteht Perihan Dönmez, „tierisch gefreut.“
Gutes Betriebsklima
„Zufriedene Mitarbeiter sind immer wichtig“, gibt Bathe zurück und nennt beiläufig ein weiteres Argument für einen Wechsel zur Stadt: ein gutes Betriebsklima.
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Auch das zählt bei der Werbung um Nachwuchs. Denn bei der Stadt kommt zum Generationen-Wandel eine weitere Herausforderung, die Bürgermeister Hubertus Mühling bereits in einem Gespräch mit der Westfalenpost zum Jahreswechsel auf den Punkt brachte: Die kommunalen Aufgaben wachsen.
Neben dem beschlossenen Ausbau der Offenen Ganztagsschule (OGS) kommt vor allem die vom Bundestag beschlossene Reform des Wohngeldes dazu. Mühling: „Der Kreis der Empfänger ist ums Dreifache gestiegen. Das hat der Bundestag beschlossen, und wir führen es aus. Das bezahlen wir, und das organisieren wir. Da müssen wir aufstocken.“
JUNGE KARRIERE BEI DER STADT BALVE AUF EINEN BLICK
Arbeitgeber: Stadt Balve
Branche: Öffentlicher Dienst
Stellen: 130
Standorte: 6 (nach OGS-Ausbau: 8)
Tarif: TVöD VKA (Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes)
Arbeitszeit: 39 Wochenstunden, Teilzeit möglich
Arbeitsplatz: Rathaus, Bürgerhaus am Platze
Kooperation: Zusammenarbeit mit heimischen Hochschulen im Rahmen des Dualen Studiums
Besonderheiten: Quereinsteiger und Initiativbewerbungen willkommen
Weiterbildungen: Duales Studium; Seminare
Benefits: Gesundheitsmanagement, vielfältige Aufgaben