Balve. Die Stadt Balve richtet sich auf einen Generationenwechsel ein. In Zeiten geburtenschwacher Jahrgänge zählt Karriereförderung. Was geht da?
Die Stadt Balve kämpft um Fachkräfte. Sie wirbt um künftige Verwaltungsfachangestellte. Neben der Ausbildung steht Karriereförderung im Vordergrund – auch für weibliche Beschäftigte. Weiterbildung wie Duale Studiengänge ermöglichen Höherqualifizierung und damit Einstieg in höhere Besoldungsgruppen. Damit will sich die Stadtverwaltung auf den bevorstehenden Generationenwechsel einstellen, wie der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Michael Bathe, im Gespräch mit der Westfalenpost betonte.
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Bathe amtiert unter anderem als Personalchef im Rathaus. Er weiß, dass Mitarbeiter aus den geburtenstarken Jahrgängen zunehmend verrentet werden. Der Generation Babyboom folgen die geburtenschwachen Jahrgänge. Das hat zur Folge, dass das Angebot von Berufseinsteigern deutlich kleiner als gewohnt ist. Kein Wunder, dass private wie öffentliche Arbeitgeber einen zunehmenden Fachkräftemangel befürchten.
Die Stadtverwaltung weiß, dass sie vor Ort im Wettbewerb zu privaten Arbeitgebern steht. Zugleich steht sie in Konkurrenz zu anderen öffentlichen Einrichtungen wie der Kreisverwaltung oder auch der Bundeswehr. „Wir müssen Anreize schaffen“, sagt Bathe.
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Die Stadt Balve hat 130 Stellen. Damit es dabei bleibt, hat sich Bathe etwas einfallen lassen. Er stand kurzerhand Konfirmanden aus der Evangelischen Gemeinde Balve Rede und Antwort, um Kommunalverwaltung zu erklären: „Ich hätte auch keine Probleme damit, in Balver Schulen zu gehen, um den Schülern zu erklären, was für einen bunten Strauß an Aufgaben wir haben.“
Die Stadtverwaltung hat ihren Aufgabenstrauß sogar noch vergrößern. Sie bietet inzwischen einen neuen Ausbildungsgang an: zum IT-Experten. Ein Fachmann im Hause habe die Lizenz zum Ausbilden, sagte Bathe. „Wir brauchen diese Fachleute; wir haben im EDV-Bereich ja schon einige Leute eingestellt, etwa für den Schulbereich.“
Die Stadt Balve lockt längst nicht nur mit Job-Garantie. Sie setzt auch auf weiche Anreize wie Gesundheitscoachings durch Krankenkassen. Beinahe noch wichtiger sind Aufstiegsversprechen durch Weiterbildung. Das gelte für unterschiedliche Bereiche im Haus, betont Bathe. Er nannte als Beispiele Sozialarbeit, Tourismusförderung oder Hochbau.
Frauen-Förderung dürfte vermutlich im März auf der Tagesordnung des Rates stehen. Die Gleichstellungsbeauftragte Steffie Friske erstattet Bericht.