Balve/Hemer. Ein Ungetüm rattert durch den Balver Wald. Was es macht und vor allem warum, erläutert Förster Richard Nikodem.
Raupen – zumal in größerer Menge – trieben Förster Richard Nikodem bisher Sorgenfalten auf die Stirn. Inzwischen freut er sich drüber. Was ist da los?
Bei der Raupe, die dem Wald-Experten Freude macht, handelt es sich um ein Räumgerät: einen sogenannten Forstmulcher Max vom Typ Pflanzelt Moritz. Das Gerät wird von dem Forstbetrieb Sven Jannack in Hemer bereitgestellt. Am Samstag, 18. Februar, mulcht die Raupe den Teufelspfad im Balver Wald frei: „Sie drängt unerwünschte Begleitvegetation zurück“, sagt der Fachmann. „damit man wieder pflanzen kann.“
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Er nennt ein Beispiel. An der Kreuzeiche habe es eine komplett vergraste Fläche gegeben. In diesem Zusammenstand sei sie ein Paradies für Mäuse, für Neuanpflanzungen indes sei sie so kaum geeignet: „Dann kommst Du nicht an den Mineralboden ran. Dort müssen sich die Wurzeln der Setzlinge verankern.“ Die Raupe sei so eingesetzt worden, dass sie Pflanzstreifen gemulcht habe, zwischen 1,50 und 1,80 Meter breit. Wie wurde früher gearbeitet?
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„Früher wurde zeitnah gearbeitet, beispielsweise nach ,Kyrill’“, erinnert sich Nikodem. Nach dem großen Aufräumen der Sturmschäden folgte die Wiederaufforstung fix. Das hat sich inzwischen geändert. Zum einen sei die kahle Fläche nach der Borkenkäfer-Invasion mit 15.000 Hektar mehr als doppelt so groß wie einst nach dem Monster-Sturm. Zum anderen wachse damit das Arbeitsvolumen. Mehr Arbeit bedeute aber nicht zwangsläufig auch mehr Personal. Zudem sorge noch ein dritter Grund für die zeitliche Streckung von Arbeitseinsätzen: „Die Förderanträge für Neuanpflanzungen sind komplizierter geworden.“ Kollege Raupe sorgt in dieser Situation zumindest für etwas Entlastung.