Balve. Tobi Pröpper will in Balves Höhle eine Kunsteisbahn aufstellen. Wie konkret ist der geplante Winterzauber?

Die Balver Höhle ist zurück. Die Corona-Beschränkungen für Events fielen, die Besucherzahlen stiegen – zuletzt, beim Balver Schützenfest, war sie ausverkauft. Im Winter indes steht die Höhle leer. Das könnte sich bald ändern. Der Balver Tausendsassa Tobi Pröpper hat einen konkreten Plan.

+++ WISSENSCHAFT INTERESSIERT SICH FÜR EISBAHN IN WINTERBERG +++

Wir sitzen in der Redaktion beim Espresso, draußen ist es grau, aber warm, und Tobi Pröpper denkt an Eishockey, er ist ein großer Fan der Iserlohner Roosters. Und dann zieht er eine Verbindung von den Puckjägern aus der Nachbarschaft zur Balver Höhle. Was schwebt dem Mann mit den 1000 Ideen vor – eine Eishockey-Partie in der Natur-Arena? Von wegen. Tobi Pröpper will in der Höhle eine Eisbahn aufbauen.

„Ich habe mir eine Kunsteisbahn besorgt“, erzählt der 39-Jährige, „acht mal zwölf Meter, man kann die Bahn auch größer skalieren, aber wir haben gesagt, wir fangen erst mal klein an.“ Das sei eine gute Größenordnung. Die Fläche sei für 20 bis 30 Kufenflitzer gleichzeitig geeignet. „Man kann aber die Fläche beliebig erweitern“, sagt Tobi Pröpper. Aus welchem Material besteht die glatte Fläche?

„Das ist ein Kunststoff“, berichtet Tobi Pröpper, „es ist umweltschonend und nachhaltig, wir brauchen keinen Strom, wir brauchen auch kein Wasser.“ Wie fühlt sich das Materiual an?

Meggen, 2019: Auf der 150 Quadratmeter Kunsteisbahn im Inneren der größten Pyramide im Galileo Park kann wieder Schlittschuh gefahren werden (Archiv). 
Meggen, 2019: Auf der 150 Quadratmeter Kunsteisbahn im Inneren der größten Pyramide im Galileo Park kann wieder Schlittschuh gefahren werden (Archiv).  © Galileo Park

„Ich kann als Amateur-Eishockeyspieler sagen, die ersten drei, vier, fünf Sekunden sind ungewohnt. Dann fühlt sich das Kunsteis wie normales Eis an.“ Gilt das auch, wenn jemand ungewollt zu Boden geht?

„Dann nicht“, betont Tobi Pröpper und nennt sogleich den Grund dafür: „Die Verletzungsgefahr ist nicht so hoch wie auf normalem Eis. Normales Eis ist richtig hart.“

Mit einem Schweizer Hersteller hat er bereits einen Vertrag geschlossen. Der Kaufpreis liegt bei 70.000 Euro. Tobi Pröpper weiß, das solch ein Betrag selten aus der Portokasse kommt. „Ich bin ja Visionär“, meint er lachend, „ich habe mir gesagt, ich mach’ das.“

+++ EISBAHN KONVENTIONELL: WASSER MARSCH +++

Tobi Pröpper ist sich sicher, in der Region eine

Marktlücke entdeckt zu haben. In den Wintermonaten ist das Freizeit-Angebot im Sauerland – jenseits von Winterberg – übersichtlich. Dazu kommt, dass eine Kunsteisbahn in Europas größter Kulturhöhle mit seinen einzigartigen Beleuchtungsmöglichkeiten weithin ein Alleinstellungsmerkmal hätte. Tobi Pröpper weiß, dass die mobile Gesellschaft bereit ist, für Attraktionen längere Fahrstrecken in Kauf zu nehmen: „Eislaufbahnen waren bei Weihnachtsmärkten immer ein Publikumsmagnet.“ Die Kunsteisbahn könnte vom heimischen Hotelgewerbe als Attraktion vermarktet werden. Selbst Vereine und Schulen könnten sie nutzen, sagt Tobi Pröpper. Zukunftsmusik?

Aufbau dauert einen Tag

Keineswegs. Tobi Pröpper hat die Kunsteisbahn bestellt. Der Hersteller hat versprochen, das Material im September zu liefern. Die Kunsteisbahn kommt anschließend in Toboi Pröppers Lager: „Man muss sich das so vorstellen, dass die Kunsteisbahn eine Garage füllt.“ Schuhwerk inklusive: 70 Paare in verschiedenen Ausführungen und Größen hat Tobi Pröpper bereits bestellt.

+++ VATER DER WINTERBERGER KUNSTEISBAHN +++

Für den Aufbau braucht Tobi Pröpper – mit Unterstützung von drei, vier Mitarbeitern – einen Tag: „Abbau ist meistens ein bisschen schneller.“