Balve. Rund 50 Menschen nutzen das Angebot und informieren sich in Balve über Erneuerbare Energien, Landwirtschaft oder das Einkochen von Gerichten.

Zukunftswerkstatt Hönnetal – wie wollen wir leben. Zu diesem spannenden und informativen Workshop lud der Verein Hönnetal im Wandel in die Langenholthausener Sokola.de ein. Ganze vier spannende Workshops konnten von den rund 50 Besuchern an diesem Tag besucht werden.

Neben der Landwirtin Ulla Tigges, die über die Art und Weise der solidarischen Landwirtschaft zu berichten wusste, bot Matthias Kynast, ein Experte für Wind- und Alternative Energien, einen spannenden Vortrag über die gerade in der heutigen Zeit wichtigen regenerativen Energien. Ein Thema, welches immer mehr im Kommen ist und wohl langfristig die Zukunft von uns allen ist, wenn man einmal die weltweite Problematik der Energieerzeugung betrachtet.

Seit 1994 mischt Matthias Kynast die Windenergieszene mit seinen Projekten auf. Unter seiner Windinvestor-Seite findet man viele Informationen zu all seinen Projekten.

Selbst mit Energie versorgen

Klimakommune Saerbeck. Was wie eine Wohngemeinschaft von Späthippies klingt, ist das Projekt der Gemeinde Saerbeck, sich selber mit Energie zu versorgen. Dazu hielt Diplomingenieur und Klimakommune-Projektleiter Guido Wallraven einen spannenden Vortrag, wie es der Gemeinde gelungen ist, sich selber mit Energie zu versorgen. Im Jahr 2008 wurde beschlossen, die Energieversorgung der Gemeinde auf Erneuerbare Energien und nachwachsende Rohstoffe umzustellen. Ab 2011 wurde ein ca. 90 ha großes ehemaliges Militärgelände zu einem Bioenergie- und Naturschutzpark umgebaut. Bis Juni 2017 wurden hier 70 Millionen Euro investiert.

Viele nutzen die Gelegenheit sich austauschen zu können.
Viele nutzen die Gelegenheit sich austauschen zu können. © Sven Paul | Sven Paul

Das beispielhafte Miteinander von Verwaltung, Lokalpolitik, Bildungsstätten, lokalen Unternehmen und Saerbecker Bürgerinnen aller Generationen hat nicht nur eine Vision entstehen lassen, sondern die beeindruckenden Erfolge des ersten Jahrzehnts Arbeit möglich gemacht. Die Gemeinde sieht sich als Modell-Kommune, die vorführt, wie die Energiewende funktionieren kann. Die Verantwortlichen arbeiten im Münsterland eng mit anderen Gemeinden zusammen, sind aber auch international vernetzt. Beispielsweise kooperiere die Gemeinde mit Vertretern aus den „Great Plains”, „einem Prärieraum nahe der Rocky Mountains“, erzählt Guido Wallraven. „Selbst der Bürgermeister von Fukushima hat Saerbeck schon besucht.“

Lokalmatador hat leichtes Spiel

Leichtes Spiel hatte auch Lokalmatador Egbert Lenze. Der Balver betreibt seit Jahren eine der wohl erfolgreichsten Gruppen auf der Plattform Facebook, in welcher es um Einkochen und Haltbarmachung von Lebensmitteln nach alter Art geht. Mehr als 170.000 Teilnehmer sind in dieser Gruppe, und zwar weltweit, und täglich kommen etwa 100 neue Mitglieder dazu. „Mit dieser Resonanz hätte ich nicht gerechnet“ , sagt der Balver. „Mein Hobby ist das Kochen und ich wollte einfach in dieser Gruppe die Erinnerung an alte Gerichte und Kochmethoden wieder aufleben lassen. Und dass viele Menschen weltweit diesen Gedanken auch verfolgen, ist ja gerade in der heutigen schnelllebigen Welt doch sehr erstaunlich. Kochen wird wieder zum Erlebnis und ist nicht nur ein unnötiges Übel. Das Kochen wie in alten Zeiten ist wieder in Mode gekommen“, sagt der Fachmann.

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Dabei habe das Einkochen ja viele Vorteile. Man spare sich zum Beispiel starke Energiekosten beim Lagern dadurch, dass die Produkte, wenn sie richtig eingekocht wurden, fast ewig ohne Kühlung haltbar seien. Auch sei das Kochen in großen Mengen billiger als in kleinen Portionen. Der Energieaufwand sei fast derselbe. Sehr beliebt sei das Einkochen auch bei den Freunden des Campings sowie Lkw-Fahrern, weil sie so bereits fertige Gerichte ohne Probleme mitnehmen können und sich bei Bedarf schnell erwärmen können. Selbst das Einkochen von fertigen Frikadellen und Kuchen stelle kein Problem dar.

Ein nicht zu vernachlässigender Faktor sei, dass man auch wisse, was an Qualität und Zutaten im Glas ist, was bei Industrieprodukten ja meist nicht klar sei. Es sei auch schöner, regionale Produkte vom Metzger um die Ecke oder vom Bio-Bauern zu verwenden, da diese meist frischer sind und auch der umständliche Transport entfällt – „Ein kleiner Beitrag dazu, unnötige CO2-Belastung zu vermeiden und den heimischen Betrieben zu helfen“.

+++ Wichtig: Balver gibt Hobbyköchen Tipps für den Alltag +++

Im Anschluss an diese lehrreichen Vorträge, bot sich noch die Möglichkeit bei Kaffee und Gebäck sich im Zukunfts-Café zum gemeinsamen Pläneschmieden und Austausch mit den Dozenten zu treffen.