Balve. Neue Sponsoren bringen neuen Schwung in Balves Bürgerbus-Verein. Nötig ist es. Die Hintergründe.

Neuer Schwung für Balves Bürgerbus. Weil der Betrieb teurer wird und demnächst ein neues Fahrzeug her muss, hat der Betreiberverein Klinken geputzt bei neuen Sponsoren. Erfolgreich. Unterstützer bekommen gleich zwei Flächen geboten.

1100 gedruckte Ausgaben des neuen Fahrplans werden ab den nächsten Tagen an vielen Stellen im Stadtgebiet ausliegen: in Geschäften und Gastronomie, Kirchen, Arztpraxen, Apotheken oder im Rathaus. Im leuchtenden Signalrot und mit dem Gefährt vorne prominent in Szene gesetzt. Das neue Fahrplanheft des Bürgerbusses, so unterstreicht der Vorstand um Guido Grevener, habe für die Kunden einige Vorteile: „Die Schrift ist deutlich größer.“ Der alte Fahrplan-Flyer sei für manchen doch schwer zu entziffern gewesen.

Übersichtlicher und größer: das neue Fahrplanheft des Balver Bürgerbusses.
Übersichtlicher und größer: das neue Fahrplanheft des Balver Bürgerbusses. © WP | Alexander Lück

„Und es ist jetzt übersichtlich nach den Fahrten am Vormittag beziehungsweise Nachmittag getrennt.“ Jeweils eine ausklappbare Dreifach-Seite. Nachmittags gefahren wird auch weiterhin nur dienstags und donnerstags. Überhaupt hat sich an den Fahrzeiten des Balver Bürgerbusses aktuell nichts geändert. Nur die Präsentation in dem neuen Heft ist eine andere. Das Heft bietet Platz für viele Sponsoren.

Gleiches gilt für den Bus selber, dessen Erscheinungsbild sich etwas geändert hat. Auch, so Guido Grevener, weil die Sparkasse dankenswerterweise bereit war, Platz abzugeben und damit Fläche für neue Sponsoren auf dem Wagen zu ermöglichen. „Das Ziel war es, wieder mehr Balver Firmen als Sponsoren zu gewinnen“, erklärt Guido Grevener, seit 2021 Vorsitzender des Vereins. Das sei gelungen. „Ich freue mich auch über die jungen Firmen, die es noch gar nicht so lange in Balve gibt.“ Nun prange nur noch ein Schriftzug auf dem Bus, welcher nicht von einem Betrieb aus der Hönnestadt selber stamme.

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Die neuen Sponsoren, ob auf der Buskarosserie oder im Fahrplanheft, tun der Kasse des ehrenamtlichen Vereins natürlich gut. Denn neben Zuschüssen muss man auch einen Teil selber finanzieren. Ob nun laufende Kosten für Sprit oder Werkstatt, die regelmäßigen medizinischen Untersuchungen der Fahrerinnen und Fahrer. Im Vergleich zum regulären Verkehr sind es eben nur die Personalkosten, die entfallen. „Die Kosten steigen von Jahr zu Jahr“, weiß Guido Grevener. Alles in allem koste die Unterhaltung mittlerweile an die 20.000 Euro im Jahr. Deshalb sei die erfreulicherweise gesteigerte Sponsorenzahl schlicht und ergreifend ein Beitrag dazu, den Bürgerbus überhaupt erhalten zu können.

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Steigende Spritpreise verursachen im Moment die größten Bauchschmerzen.

Außerdem ist das aktuelle Gefährt in die Jahren gekommen, im nächsten Jahr soll ein neuer Bus her. Dank der zwischenzeitlichen Coronaruhe konnte der aktuelle Bürgerbus noch etwas länger fahren als ursprünglich veranschlagt. Teurer werde der neue Bus auch dadurch, dass er dann eine Rampe für barrierefreien Einstieg bekommen soll.

Zahl der Fahrgäste steigt wieder

In Coronazeiten sanken die Fahrgastzahlen wie überall im ÖPNV. „Wir wollen jetzt aber wieder auf die 10.000 Fahrgäste im Jahr kommen“, unterstreich Guido Grevener. Wie in anderen Bussen bleibt auch hier die Maskenpflicht aufrecht. Johannes Schwartpaul, einer von 14 Fahrerinnen und Fahrer und langjähriger Vorsitzender, sagt zur aktuellen Situation: „Gefühlt werden es jetzt wieder mehr Kunden.“

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Ein weiterer Fahrer ist Adalbert Allhoff-Cramer. Auch er wirbt: „Das ist doch ein wunderbares Angebot, was noch bekannter werden muss. Das sind ja auch alles eingesparte Autofahrten.“

Die Strecke nach Sundern-Hachen wurde 2020 nach der Testphase wieder mangels Nachfrage gestrichen. Der Balver Bürgerbus aber würde gerne wieder eine Verbindungen in die Nachbarstadt schaffen, am besten zum Naherholungs-Hotspot Sorpesee, verknüpft mit dem Sunderner Bürgerbus etwa in oder bei Mellen. Gespräche liefen, so Grevener. „Die Idee dazu ist im Kopf. Aber dann müsste auch der Fahrplan geändert werden.“ Zunächst bleibt es bei gewohnten Strecken und gewohntem Fahrplan.

Ein neuer Fahrer steht schon in den Startlöchern, weitere würde man herzlich begrüßen. Johannes Schwartpaul zu den Vorteilen dieses ehrenamtlichen Engagements: „Mit der Zeit lernt man die Fahrgäste kennen. Und erfährt dann die Neuigkeiten aus der Stadt.“ Elke Schwarz ergänzt: „Man bekommt sofort Resonanz und Dank.“

Infos im Netz: https://www.buergerbus-balve.de/