Theodor Pröpper: Balves „Lichtgestalt“. Er wehrte sich gegen Nazis, schrieb das „Balver Lied“ und organisierte Protest gegen die Höhlensprengung.

Theodor Pröpper hat in Balve sichtbare Spuren hinterlassen. Sein Relief ist am Hoffmeister-Brunnen in der Innenstadt zu sehen. Beim Rückblick auf seine Lebensgeschichte wird klar: Dieser Mann taugt als Volksheld. In seiner Biografie wird das Versprechen der demokratischen Gesellschaft wahr. Es heißt: freie Bahn dem Tüchtigen.

+++ BALVER HÖHLE - ANGST DER BRITEN VOR GEHEIMER AUFRÜSTUNG +++

Pröpper kommt 1896 im Balver Krankenhaus zur Welt. Er wächst in Beckum auf. Pröpper junior trifft in die Fußstapfen des Vaters: Er macht eine Anstreicherlehre. Doch dann wird sein überragendes musikalisches Talent offenbar. Er darf ohne Abitur Musik studieren. Von 1914 an ist er, mit Unterbrechungen, Organist in St. Blasius Balve.

Pröpper-Kenner Rudolf Rath vom Pfarrarchiv St. Blasius weiß, dass ein Organist einst auch Küster wahr. Pröpper indes holt sich die Erlaubnis, sich allein auf die Musik zu konzentrieren. Für die Neufassung des Gesangbuchs fürs Erzbistum PaderbornSursum corda – erarbeitet Pröpper das Orgelbuch (1950). Erzbischof Lorenz Jaeger ernennt Pröpper 1953 zum Kirchenmusikdirektor.

Glockenspiel in der Volksbank

Kirchenmusik ist ihm nicht genug. Pröpper ist Motor der Heimwacht, 1921 gehört zu den Gründern des lokalen Kulturvereins. Nebenher gründet Pröpper mit Franz Hoffmeister den Sauerländer Heimatbund. Auch die „Höhlenspiele“, wie die heutigen Festspiele Balver Höhle einst hießen, sind eng mit dem Namen Pröpper verknüpft.

+++ 75 JAHRE RETTUNG DER BALVER HÖHLE: EIN KLEINES WUNDER +++

Mag es in seiner Kunst um Harmonien gegangen sein – in der Kommunalpolitik scheut Pröpper auch Dissonanzen nicht. Er erweist sich als Mitglied der katholischen Zentrumspartei von 1930 bis 1934 als erklärte Nazi-Gegner. Genau das qualifiziert ihn nach dem Krieg zum Mann der Stunde der Null. Pröpper kartet nicht nach. Er sieht offenkundig in dem Protest gegen den Briten-Planung, die Höhle zu sprengen, eine Chance, die Stadt-Bevölkerung zu einen. Die NS-Vergangenheit belastet damals das Stadt-Klima – und widerstreitende Interessen von Balve und den Ortsteilen. 1979 stirbt Pröpper in seiner Heimatstadt.

+++ BALVES ORGANIST THEODOR PRÖPPER ORGANISIERT PROTEST: STADT, LAND, LÜBKE +++

Er hinterlässt in Balve auch hörbare Spuren, nicht nur das „Balver Lied“. Das Volksbank-Glockenspiel: Es ist Pröppers Werk.