Langenholthausen. Ein Preis, zwei Sieger und eine neue Firma. Na na, was ist denn bei der Vergabe des Balver Klimaschutzpreises los gewesen?

Ein Preis, zwei Sieger: Die Stadt Balve und das Unternehmen Westenergie haben den Klimaschutzpreis in diesem Jahr an gleich zwei Einrichtungen im Stadtgebiet vergeben. Das Preisgeld in Höhe von 1000 Euro wurde kurzerhand aufgeteilt. Prämiert wurden das Fledermaus-Projekt der Grundschule Beckum mit 600 Euro sowie die innovative Heizungsanlage der Sokola.de in Langenholthausen mit 400 Euro. Vertreterinnen und Vertreter der beiden Sieger wurden im Ratsausschuss USB in der Schützenhalle Langenholthausen jeweils mit einer Urkunde bedacht. All das wirkte vertraut. Dennoch war etwas anders als gewohnt.

+++ KLIMASCHUTZPREIS HAT IN BALVE TRADITION +++

Neu war, dass das Preisgeld in diesem Jahr nicht, wie zuletzt gewohnt, von dem Unternehmen Innogy gestiftet wurde, sondern von der Firma Westenergie. Das hat etwas mit Veränderungen im Energiemarkt zu tun. Die RWE-Tochter Innogy ist an Mitbewerber Eon verkauft worden. Teile von Innogy gingen in dem neuen Unternehmen Westenergie auf.

Für den Klimaschutzpreis hat die Veränderung keine Folgen. Die Einrichtung zur Förderung klimafreundlicher Initiativen auf kommunaler Ebene bleibt. Damit setzt Westenergie eine inzwischen immerhin 26 Jahre alte Tradition fort.

Was heißt das für Balve? Die Rahmenbedingungen für den Wettbewerb haben sich nicht geändert. Der Klimaschutzpreis wurde für Leistungen verliehen, „die in besonderem Maße zum effizienten Einsatz von Energie und zur Erhaltung natürlicher oder zur Verbesserung ungünstiger Umweltbedingungen in der Stadt Balve beitragen“. Das Spektrum ist unverändert breit. Es reicht von Verminderung vorhandener Umweltbeeinträchtigungen über Erhaltung natürlichen Lebensraumes bis hin zu wirkungsvoller Energieeinsparung. Die Prämierungsvorschläge mussten Mitte Oktober im Rathaus vorliegen. Über die Vergabe des Klimaschutzpreises entschied eine Jury. Sie bestand aus drei Mitgliedern des Ratsausschusses USB.

+++ BECKUMS NEUE KONREKTORIN: DAS HAT SIE VOR +++

Claudia Richter hatte bei der Urkundenverleihung doppelten Grund zur Freude. Zum einen nahm sie die Gratulation des Ausschusses zu ihrer neuen Aufgabe als Konrektorin entgegen. Zum anderen wurde ein Projekt der Schule belohnt, dass Umweltbewusstsein mit Kooperation von Schule und außerschulischen Partnern belohnte. Die Beckumer Aktion war Teil eines Projekts von Westfälisch-Lippischem Landwirtschaftsverband und Naturpark Sauerland-Rothaargebirge. Sie heißt „1000 Fledermaus-Kästen“. „Dem standen wir aufgeschlossen gegenüber“, wie Ortsvorsteher Georg Wortmann bei der Aktion im September sagte. Heiner Lürbke, Landwirt und CDU-Ratsherr, damals: „Das ist aktiver und gelebter Klimaschutz.“ Er hat den Grundschulkindern ermöglicht, einen Nistkasten in einem Baum auf seinem Hof aufzustellen.

Heimisches Käferholz

Als runde Sache hat sich auch die neue Heizung in der Sokola.de erwiesen. Der Trägerverein steckte rund 40.000 Euro darein. Früher wurde das Gebäude der ehemaligen Grundschule in Langenholthausen mit Öl beheizt. Inzwischen wärmt eine Gas-Hybridheizung den Bürgertreff im Dorf. Hybrid heißt: Neben Gas kann auch heimische Holzpellets zum Heizen eingesetzt werden. „Wir wechseln von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien“, hatte Vorstandssprecher Robin Vorsmann die Maßnahme vor ihrem Start erläutert. „Die Pellet-Anlage in Kombination mit Gasbrennwerttechnik sorgt dafür, dass das Haus bei Spitzenlasten schnell geheizt werden kann.“ Der Trägerverein der Sokola.de sah die Investition ausdrücklich auch als Beitrag zu mehr Klimaschutz.

+++ DIE HEIZUNGSANLAGE DER SOKOLA.DE +++

Die Jury des UBS schloss sich dem an. Die Übergabe der Urkunden war Westenergie-Mitarbeiterin Lisa Kaiser aus Arnsberg gekommen. Langenholthausens Ortsvorsteher Klaus Sauer nutzte die Chance, um ein Signal an heimische Waldbauern zu senden: „Für Pellets nehmen wir Käferholz.“