Beckum.

Sie ist mit der Schule bestens vertraut, nun übernimmt Claudia Richter mehr Verantwortung. Denn sie ist die neue Konrektorin der Grundschule St. Nikolaus in Beckum. Vor allem ein Gebiet soll sie voranbringen.

Schulleiterin Petra Köhler (ganz links) begrüßt die neuen Erstklässler (in der ersten Reihe sitzend) an der Beckumer Grundschule.
Schulleiterin Petra Köhler (ganz links) begrüßt die neuen Erstklässler (in der ersten Reihe sitzend) an der Beckumer Grundschule. © WP | Alexander Lück

Corona hat ein wichtiges Thema verstärkt: Digitalisierung. Zugreifen auf die Lerninhalte auch von Zuhause aus, in Zeiten des Distanzunterrichts weiter Kontakt halten zwischen Lehrern, Kindern und Schülern. Positive Entwicklungen sollen auch in die Präsenz mitgenommen werden, wo natürlich alle Beteiligten hoffen, dass die Schulen in diesem Winter offen bleiben können.

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Digitalisierung im Lernalltag ist für Claudia Richter zum Herzensthema geworden. Zukünftig soll das Thema noch mehr Steckenpferd der Grundschullehrerin werden, dann aber in neuer Position. Mit dem Masterplan Grundschule hat Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr Projekte auf den Weg gebracht, etwa zum Ganztag, aber auch die Schaffung von Konrektorenstellen an den kleinen, ein- oder zweizügigen Grundschulen. Bisher gab es das nur an den größeren. Schulleiterin Petra Köhler glücklich: „Wir waren immer schon ein gutes Team hier. Nichtsdestotrotz ist diese Stelle eine Verstärkung. Und auch eine Entlastung.“

Gesundes Frühstück in der Grundschule Beckum
Gesundes Frühstück in der Grundschule Beckum © Grundschule Beckum | Petra Köhler

Claudia Richter ist an der Nikolausschule längst ein bekanntes Gesicht. 2009 hat die Pädagogin hier begonnen, kam dafür aus dem Münsterland; sie ist in Langenholthausen heimisch geworden.

Als die Möglichkeit einer Konrektorenstelle durch das Land geschaffen wurde, hätte sich Richter schnell als die passende Besetzung herauskristallisiert, erzählt Petra Köhler. Und auch durch den positiven Zuspruch des Kollegiums wäre sie dann selber bald überzeugt gewesen. Im Sommer übernahm sie die neue erste Klasse, welcher die Pädagogin auch weiter erhalten bleibt. Für die zusätzlichen Aufgaben als stellvertretende Schulleitung verringert sich aber der Umfang in der Klasse.

Erst einmal eine Probezeit

Nach dem üblichen Vorgehen kommt nun erst eine Probezeit. Petra Köhler ist froh über die interne Lösung: „Wir ziehen ja schon seit Jahren am gleichen Strang.“ Der berufliche Aufstieg, so Richter, sei für sie kein immer schon angestrebtes Ziel gewesen, die Gelegenheit biete ihr nun aber die Chance, mehr Verantwortung zu übernehmen. „In unserem kleinen Team kann man seine Ideen gut verwirklichen.“ Richter wie auch Köhler betonen den guten Teamgeist der Beckumer Pädagogen.

Letztlich sei der neuen Konrektorin die Entscheidung auch so leicht gefallen, weil sie nicht nur in der Schule selbst Rückendeckung spüre. Köhler und Richter unisono: „Wir stehen auch hinter dem Dorf.“ Sie nennen den guten Austausch mit Ortsvorsteher Georg Wortmann, den Status als Europaschule mit dem Austausch nach Frankreich und viele andere Akteure.

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Ortsvorsteher Georg Wortmann, ein Drittklässler aus Beckum und Landwirt Heiner Lürbke (von links) beim Fledermaus-Projekt der Grundschule vor Ort
Ortsvorsteher Georg Wortmann, ein Drittklässler aus Beckum und Landwirt Heiner Lürbke (von links) beim Fledermaus-Projekt der Grundschule vor Ort © WP | Jürgen Overkott

Sie loben auch den Schulträger, die Stadt Balve, beim Stichwort Digitalisierung. Claudia Richter: „Als der Digitalpakt verabschiedet wurde war sofort klar, dass Balve mitmachen will. Ein großer Dank dazu auch an Herrn Flöper.“ Beim Blick in andere Städte, so Petra Köhler, sehe man, wie gut Balves Schulen dastehen. würden. Sie zählt auf: ein Whiteboard in jeder Klasse, 39 iPads für Schüler, Dienstgeräte für das Kollegium. „Nicht überall eine Selbstverständlichkeit.“

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Wichtig sei aber ebenso, die Eltern mitzunehmen. Die Unterschiede seien groß, von Mamas und Papas, die ihren Kindern quasi alles erlauben an Techniknutzung bis zu solchen, die Zuhause über keinen eigenen Drucker verfügen. Claudia Richter kümmert sich aber auch darum, das Kollegium gemeinsam auf den Weg zu bringen, zu schulen, Probleme mit der Digitalisierung zu überwinden. Ein Schlaraffenland sei die Digitalisierung für sie aber nicht. „Digitale Medien sollte man als Hilfsmittel benutzen – und nur da, wo es sinnvoll ist.“