Balve. Millionenprojekt Geschichtspark: Wer zahlt den Spaß? Bürgermeister Hubertus Mühling hat gute Nachricht für die Stadt.

Der Förderverein Luisenhütte plant Ausbau von touristischen Spots durch Fördergeld. Museum und Luisenhütte sollen moderner werden.

Zunder, Zinn und heißes Eisen - Schmied Olaf Fabian-Knöpges zeigt Kindern in den Sommerferien, wie „Heavy Metal“ bearbeitet wird. In der Luisenhütte selbst sollen Inhalte digital vermittelt werden.
Zunder, Zinn und heißes Eisen - Schmied Olaf Fabian-Knöpges zeigt Kindern in den Sommerferien, wie „Heavy Metal“ bearbeitet wird. In der Luisenhütte selbst sollen Inhalte digital vermittelt werden. © WP | Sven Paul

Die Mitgliederversammlung des Fördervereins Luisenhütte im Haus am Platze – in der Bevölkerung nach wie vor Haus Mines genannt – ergab vor allem neue Erkenntnisse zum Balver Geschichtspark, der ab kommendem Jahr entstehen soll.

Der Förderverein tagte im Standesamt am Drostenplatz, dessen Räumlichkeiten von der Stadt künftig auch für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung gestellt wurden. Mit von der Partie waren Vorstand Jakob Graf Landsberg-Velen, Balves Bürgermeister Hubertus Mühling, Landrat Marco Voge – als Mellener an Balver Belangen ohnehin stark interessiert – sowie elf weitere Mitglieder des Fördervereins Luisenhütte.

Der Geschäftsbericht, den Gerburgis Fabry-Friedrich vorstellte, fiel knapp aus. Naheliegender Grund: Die beiden Lockdowns im vergangenen Jahr waren mit Schließung öffentlicher Einrichtungen verbunden. Das hatte Folgen für die Luisenhütte in Wocklum. Allein an der Besucherzahl, die sich im Jahr 2019 noch auf 7160 Besucher belief und im vergangenen Jahr auf lediglich 1800 Besucher zusammenschnurrte, merkt man die Auswirkungen der Pandemie.

Jedoch hat der Förderverein die Corona-Zeit sinnvoll genutzt und hat ein Konzept für den Geschichtspark Balve entworfen. „Grundgedanke war es, die Luisenhütte aufzupeppen“, sagte Bürgermeister Hubertus Mühling. Daraus ist jedoch einiges mehr entstanden. Nicht nur die Luisenhütte soll digital aufgewertet werden, auch das städtische Museum für Vor- und Frühgeschichte in direkter Nachbarschaft soll zukünftig auf Digitalisierung setzen und mit besucherfreundlichen Bildschirmen ausgestattet werden.

+++ LUISENHÜTTE: KINDER FASSEN HEISSE EISEN AN +++

Kultrocker Regina und Guido Simm vorm Eingang der Balver Höhle Balve: Kassenhäuschen und Tor sollen erneuert werden.
Kultrocker Regina und Guido Simm vorm Eingang der Balver Höhle Balve: Kassenhäuschen und Tor sollen erneuert werden. © Sven Paul | Sven Paul

Außerdem werden das Kassenhäuschen und die Toranlage vor der Balver Höhle abgerissen und erneuert. Die Balver Höhle gehört der Balver Schützenbruderschaft St. Sebastian. Bei den Baumaßnahmen ist es den Mitgliedern des Fördervereins sehr wichtig, dass die Balver Höhle sichtbarer gemacht werde, beispielsweise durch ein Podest oder ein Glastor. Welche Optionen möglich sind, wird zeitnah besprochen.

+++ SO GUT LIEF ES FÜR LUISENHÜTTE VOR CORONA +++

Des Weiteren plant der Förderverein, bessere fußläufige Verbindungen bis zur Luisenhütte zu schaffen sowie einen Rundweg zu errichten, um Besuchern zu zeigen, was das Schloss Wocklum, die Luisenhütte und die Balver Höhle zu bieten hat. Auf diesem Rundweg sollen an den Sehenswürdigkeiten Pfosten aufgestellt werden, auf denen jeweils QR-Codes hinterlegt werden, damit sich die Besucher auf dem Handy geschichtliche Hintergründe über die jeweilige Sehenswürdigkeit anschauen können.

Baustart im kommenden Frühling

„Es ist für die Balver eine riesige Bereicherung, aber auch für Touristen wird es eine Aufwertung“, freute sich Jakob Graf Landsberg-Velen. Für die Arbeiten an der Luisenhütte sowie am Museum hat der Förderverein das Architekturbüro Steiner für sich gewinnen können. Die Planungen der Projekte sowie des Rundwegs sind derzeit in vollem Gange.

+++ LUISENHÜTTE IN WOCKLUM BLEIBT IN WARTESCHLEIFE +++

Der Förderantrag ist ebenfalls bereits genehmigt worden. Die Kostenberechnungen belaufen sich laut Bürgermeister Hubertus Mühling auf 981.000 Euro, wovon 90 Prozent gefördert werden. Demnach müssen die restlichen 10 Prozent, also 98.100 Euro, eigenfinanziert werden. Dafür soll jedoch die Stadt aufkommen. Dem Förderverein Luisenhütte steht das Fördergeld nun schon zur Verfügung. „Das ist ein toller Erfolg“, freut sich Mühling. Die letzten Feinschliffe am Konzept werden jetzt noch getätigt, und im kommenden Frühjahr sollen dann endlich die ersten Bauarbeiten losgehen. Bis Mitte 2023 läuft die vorläufige Förderperiode, das, laut Förderverein, gut zu bewerkstelligen ist.