Wocklum. Trotz der Lockerungen der Corona-Beschränkungen durch das Land bleibt die Luisenhütte in Balve zu. Der Neustart wird mit Hochdruck vorbereitet.

Seit Montag versucht sich Nordrhein-Westfalen wieder ein Stück weit an Normalität. Im Rahmen der ersten Lockerungen innerhalb der Corona-Krise dürfen in dieser Woche auch Museen endlich wieder ihre Türen öffnen. Das Industriemuseum Luisenhütte in Balve bleibt trotzdem vorerst geschlossen.

Eigentlich sollte die Luisenhütte wie gewohnt am 1. Mai in die neue Saison starten und es am 11. Juli wieder „Luise heizt ein“ heißen, doch schon Mitte April war den Verantwortlichen beim Märkischen Kreis klar geworden, dass das nicht möglich sein wird. Das Paket an Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf die Luisenhütte. Der Feuerstrom des Eisens ruht bis auf Weiteres. Und wann im Kulturdenkmal den Besuchern wieder anschaulich vermittelt werden kann, wie dort damals Eisen gewonnen wurde, weiß man derzeit beim Märkischen Kreis noch nicht.

Erkens: Es wird anders sein als vorher

Obschon man mit Hochdruck an Lösungen arbeitet, um den Museumsbetrieb nach der Corona-Zwangspause wieder aufzunehmen. Ein endgültiges Konzept für die Zeit nach Corona gibt es bisher nicht. Das bestätigt auf Anfrage unserer Redaktion auch Kreissprecherin Ursula Erkens. „Was bisher klar ist: Ebenso wie das Drahtmuseum in Altena wird der Museumsbetrieb in der Luisenhütte schnellstmöglich wieder aufgenommen.

Nur wird dieser ein gänzlich anderer sein als vor Corona“, sagt Erkens. Eine Vielzahl von Änderungen müsse vorgenommen werden, um zukünftig den Besucherverkehr zu ermöglichen. Laut Erkens sei schon jetzt aber klar, dass es keinen Einlass ohne Mund- und Nasenschutz geben wird.

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Wie weitere Rahmenbedingungen für den Betrieb in Zukunft aussehen, werde aktuell noch erarbeitet. Es soll ein neues Besuchermanagement geben, welches insbesondere Abstands- und Hygieneregeln umfasse. Nach Vorgaben der Coronaschutzverordnung seien zum Beispiel Schutzvorrichtungen an den Kassenbereichen einzurichten, Hygienespender aufzubauen und Besucherzahlen zu begrenzen. „Bis das Konzept nicht endgültig steht und die notwendigen Auflagen nicht erfüllt werden können, bleiben die Museen des Märkischen Kreises geschlossen“, so die Kreissprecherin.

Nicht die Zeit für Details

Wie sich die Erfüllung der Auflagen finanziell und personell auswirken, kann aktuell auch Stephan Sensen, Leiter der Museen des Kreises, nicht sagen. „Wir arbeiten am Konzept, aber zum jetzigen Zeitpunkt wäre es verfrüht, über Details zu reden“, sagt Sensen. Er verweist darauf, dass in den nächsten Tagen darüber informiert werden soll. Dann werde auch ein Termin für die Wiedereröffnung der Luisenhütte bekannt gegeben. Gänzlich unberührt von Corona soll laut Stephan Sensen das Maßnahmenpaket für die Digitalisierung des Museumsangebots.

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Pünktlich zur Saison 2022 will man den Besuchern zahlreiche multimediale Neuerungen anbieten. Das Angebot der Luisenhütte wird aller Voraussicht nach mit 20 digitalen und mehrsprachigen Beiträgen aufgewertet werden, die über QR-Codes abgerufen werden können. Darüber hinaus sollen Projektionen und neue Filme den Betrieb in Eisenhütten und modernen Hochofenanlagen veranschaulichen.

Digitale Verbindung

Unter dem Projektnamen „Geschichtspark“ will man weitere touristische Hotspots in Balve wie zum Beispiel das Museum für Vor- und Frühgeschichte, die Balver Höhle und Schloss Wocklum digital mit der Luisenhütte verbinden. Das Gesamtpaket soll in Teilen durch Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert werden.