Mellen. Endlich wird gepflanzt! Am Samstag werden in Mellen Setzlinge für den Babywald in die Erde gebracht. Welche Baumarten trotzen dem Klimawandel?

Am Samstag werden die ersten Bäume im Mellener Babywald gepflanzt werden. „Von 10 bis 17 Uhr wird gepflanzt“, teilte Lea Schulze Tertilt mit, die gemeinsam mit der Hebamme Lisa Schäfer, Katharina Drees und zehn weiteren Begeisterten die Voraussetzungen für den Wald der Zukunft geschaffen hat.

„Wir haben den Zeitraum extra so gewählt, dass trotz der Schlafzeiten des Nachwuchses viele Eltern und Kinder kommen können“, erläuterte Schulze Tertilt.

Landwirt Johannes Vedder-Stute hat die wegen der Borkenkäferplage gerodete Fläche an der Vogel-stange am Dorfrand zur Verfügung gestellt. Dort bekommen nun ausgewählte Laubbäume eine Chance. Fichten-Schädling Borkenkäfer wird dadurch ausgebremst.

Organisatorinnen des Babywaldes Mellen radeln auch mit Baby an Bord: Katharina Dress, Lea Schulze Tertilt und Lisa Schäfer (von links).
Organisatorinnen des Babywaldes Mellen radeln auch mit Baby an Bord: Katharina Dress, Lea Schulze Tertilt und Lisa Schäfer (von links). © WP | jürgen overkott

„Wir haben uns für Traubeneichen, Winterlinden, Esskastanien und die gemeine Walnuss entschieden. Diese Bäume kommen auch angesichts des Klimawandels mit längeren Trockenphasen klar“, verdeutlichte Ronja Martens, einzige Revierförsterin neben 16 weiteren Revierförstern des Märkischen Kreises.

+++ HERZENPROJEKT BABYWALD MELLEN +++

Wenn es am Samstag losgeht, ist es fast ein kleines Fest. Für mehr als 40 Kinder aus allen Ortsteilen Balves, die ab 2019 geboren wurden, werden Erinnerungsbäume gesetzt.

Wie die Kinder bedürfen auch die Bäume noch einige Jahre der Erziehung und des Schutzes. Ein Pflanzstab lässt die Bäume aufrecht wachsen, ein Baumschutz behütet sie vor Verbiss durch das Wild. Immer wieder können Kinder und Eltern zum Baum zurückkehren und sich erinnern. „In 50 Jahren wird dort ein Wald entstanden sein“, prophezeit Ronja Martens.

+++ KLIMAWANDEL IN MELLEN: ERST KIPPT DER WALD, DANN STERBEN DIE AMEISEN +++

Balve Sparkasse unterstützt Babywald in Mellen Tomislav Majic von den Vereinigten Sparkassen im Märkischen Kreis überreicht den Gründern des Mellener Babywaldes einen Scheck über 1000 €. (C) Sven Paul
Balve Sparkasse unterstützt Babywald in Mellen Tomislav Majic von den Vereinigten Sparkassen im Märkischen Kreis überreicht den Gründern des Mellener Babywaldes einen Scheck über 1000 €. (C) Sven Paul © WP | Sven Paul

Zur Pflanzaktion sorgt das Organisationsteam für Bratwurst vom Grill, Blechkuchen, Kaffee und Getränke. Gut gestärkt kann es dann losgehen. Organisatorin Lisa Schäfer hatte bereits angekündigt, dass der harte und steinige Boden ordentlich Muskelkraft an mitgebrachter Hacke und am Spaten erfordert. Gut anwachsen sollen die Bäume natürlich. 50 Euro kostet ein Exemplar. Darin enthalten sind auch der Fraßschutz und das Schild mit dem Namen des Kindes.

+++ REPORT ÜBER BABYWALD MELLEN SCHAFFT ES INS WDR-PROGRAMM +++

Gleichzeitig wird durch den Babywald auf diese Weise ein Signal gesetzt. In der Zeit des Klimawandels zählt jeder Baum. So ist jeder Babybaum nicht nur ein Symbol für den Fortbestand der Menschheit, sondern auch ein Signal für den Erhalt einer lebenswerten Umwelt für die nächsten Generationen. Bäume sind generationsübergreifend, denn einst können die Enkel ihren Kindern sagen: „Schau, dieser Baum ist für Uropa gepflanzt worden.“

Zur Eröffnung des ersten Pflanztages werden Balves Bürgermeister Hubertus Mühling und Ortsvorsteher Daniel Schulze Tertilt Grußworte an die Pflanzenden und die Gäste richten. „Auch die Vertreter der Kirchen werden dabei sein“, kündigt Lea Schulze Tertilt an.