Balve/Menden. Die heimische VHS ist doppelt gebeutelt. Nach Corona kam die Flut. Jetzt müssen die drei beteiligten Städte Geld zubuttern. Wer zahlt wie viel?

Keine Präsenzveranstaltungen, nur Onlinekurse: Corona hat bei der heimischen VHS für massive finanzielle Schäden gesorgt. Nicht nur das: Das Gebäude in Menden wurde im Sommer massiv vom Hochwasser getroffen. Das hat finanzielle Folgen für die drei Trägerkommunen der VHS, darunter die Stadt Balve. Das geht aus der Bilanz der VHS Menden-Hemer-Balve für 2020 hervor. Sie wurde bei der Verbandsversammlung im Balver Ratssaal gezogen.

Zusammengerechnet über 500 Kurse mussten voriges Jahr pandemiebedingt ausfallen, erklärte VHS-Leiterin Lena Schwerdtner den 15 Vertretern der drei beteiligten Kommunen. Über die finanzielle Auswirkungen berichtete der Balver Wirtschaftsprüfer Stephan Gödde. Mindereinnahmen beliefen sich auf gut 66.000 Euro – Folge gesunkener Teilnehmergebühren. Teilweise konnte das durch nicht gezahlte Dozentenhonorare aufgefangen werden.

+++ VHS ERKLÄRT, WIE HOME-SCHOOLING ERFOLGREICH WIRD +++

Inzwischen finden wieder Präsenzkurse statt. Die 3G-Regel macht es möglich. VHS-Chefin Schwerdtner über die Publikumsresonanz: „Die Menschen kehren noch nicht in so großer Zahl zurück, wie sie vor Corona kamen.“ Andererseits merke man aber auch schwindendes Interesse an Onlineveranstaltungen, da die Sehnsucht nach persönlichen Treffen groß sei.

+++ HOCHWASSER FLUTET VHS, MUSIKSCHULE: DAS GROSSE AUFRÄUMEN +++

Ausschussvorsitzender Matthias Eggers blickte zurück, wie die VHS im Frühsommer voller Hoffnung nach vorne schaute auf eine sich bessernde Pandemielage. „Und dann kam die Flut.“ Das VHS-Gebäude in Menden war massiv betroffen. Um die 400 Ordner hätten anschließend vernichtet werden müssen, aber auch Werkmaterial sei betroffen gewesen. Den Schaden bezifferte Eggers auf etwa 100.000 Euro. Neuanschaffungen im Wert von gut 80.000 Euro sind demnach erforderlich. Die betroffenen Räume in Menden werden auch zum Frühjahrssemester ab Februar noch nicht benutzbar sein, erklärte Schwerdtner. Zum Glück habe man in Menden genügend alternative Orte.

+++ ERSTE VERBANDSVERSAMMLUNG FÜR VHS-CHEFIN WAR LETZTE VOR KOMMUNALWAHL +++

Pandemie und Flut haben aber auch für Balve Konsequenzen. Die drei beteiligten Kommunen stehen finanziell für die VHS gerade. Für 2022 sollen Balve, Menden und Hemer durch eine Sonderumlage zusätzlich circa 430.000 Euro bereitstellen. Nach Einwohnern aufgeschlüsselt ergibt sich daraus für Balve ein Anteil von fast 50.000 Euro, bei Menden sind es gut 232.000 Euro. Den Haushaltsplan inklusive der geplanten Sonderumlage verabschiedete die Versammlung einstimmig. Für die Nutzung der Kursräume zahlt Balve pauschal im Jahr etwa 25.000 Euro, für Personal- und Sachkosten knapp 10.000 Euro. Ausschussvorsitzender Matthias Eggers: „Das alles wird das Schiff VHS nicht ins Wanken bringen, wir werden Kurs halten.“ Er dankte den Mitarbeitern für den Einsatz in doppelt schwieriger Zeit.