Balve. Balves Malteser haben Grund zu feiern. Der Verband besteht seit 60 Jahren. Nach Corona und Flut blickt der Vorstand nach vorn.
Balves Malteser haben zurückgeblickt. 1961 wurde der katholische Hilfsverband gegründet, vor 60 Jahren. Zugleich machte die heimische Ortsgruppe klar, dass sie schon jetzt dabei ist, die Zukunft der Gesellschaft mitzugestalten. Als große Feier wollte der Stadtbeauftragte Markus Ickler die Veranstaltung jedoch nicht verstanden wissen: „Wir waren froh, dass wir überhaupt mal wieder Programm hatten. Im vorigen Jahr musste unsere Jahreshauptversammlung ausfallen, und im März hätten wir eigentlich unser 60-Jähriges feiern wollen, aber daraus wurde ja nichts.“
Dennoch gab der Malteser Hilfsdienst (MHD) der Veranstaltung einen würdigen Rahmen. Zum Auftakt wurde eine Heilige Messe in der St.-Blasius-Kirche gefeiert. Mit doppeltem Grund: Der Gottesdienst markierte auch einen personellen Wechsel. Tobias Kiene, längst Stadtkaplan in Brilon, verabschiedete sich als Stadtseelsorger. Für ihn rückt Pastor Christian Naton nach. „Wir haben ihm“, erzählt Markus Ickler, „eine Priester-Stola mit dem Malteser-Wappen anfertigen lassen“. Zudem erhielt er eine Berufungsurkunde.
Der MHD sieht sich gut aufgestellt. Der Verband zählt in Balve 135 aktive Mitglieder. Dazu kommen nicht weniger als 467 Fördermitglieder. Damit nicht genug: „Wir sind in der Pandemie sogar gewachsen, zwei Jungs. Ich bin so froh darüber“, sagt Markus Ickler.
Vier Laptops vom Bundesverband
Die Fördermitglieder gelten als unverzichtbar, um Schulungen und Einsätze zu finanzieren. „Das ist zentrale Unterschied zum THW“, stellt Markus Ickler fest, „das ist eine Einrichtung des Bundes, der damit auch die Finanzierung übernimmt“.
Der MHD bilanzierte ein ganz besonderes Jahr – auch wenn 2021 längst noch nicht zu Ende ist. Grund dafür sind die Hochwasser-Einsätze in Altena sowie in Schuld an der Ahr. In beiden Fällen unterstützten Balver Malteser andere Rettungskräfte mit Speis’ und Trank; ihre Sorge galt auch Flut-Opfern, Privatleuten.
+++ EINSATZ DER MALTESER IM BALVER CORONA-TESTZENTRUM +++
Zu einem Rückblick gehören auch Ehrungen. Im Garbecker „Haus Felsenruh“ wurden gar zwei Gründungsmitglieder ausgezeichnet. Neben Gründungsmitglied Rudolf Rath war Elke Heimann-Kanne gekommen. Sie hatte sich die Ehrung trotz gesundheitlicher Schwierigkeiten nicht nehmen lassen. Johanna Gräfin von Brühl, stellvertretende Malteser-Diözesanleiterin, überreichte den beiden Geehrten ein Holzbrett, in das das Motto des Malteser-Ordens geschnitzt ist, auf Latein und auf Deutsch. Es lautet: „Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“.
+++ MALTESER BALVE: ENDE EINER ODYSSEE +++
Runde Mitgliedschaftsjubiläen feierten außerdem Mark und Dirk Stadelhofer sowie Maik Führt (jeweils 30 Jahre). Ortsjugendsprecherin Jasmin Budde ist seit immerhin zehn Jahren dabei.
Außerdem standen Wahlen an. Zu Helfervertretern im Ortsvorstand wurden Maik Führt und Mark Stadelhofer gewählt, zu ihren Stellvertretern Matthias Bräutigam und Dirk Stadelhofer. Jasmin Budde und Kristina Stadelhofer vertreten den MHD Balve auf Diözesanebene. Ihre Stellvertreterinnen sind Lara Budde und Elke Schmitz. Als Rechnungsprüfer arbeiten Claudia Kaluza und Mark Stadelhofer.
+++ CORONA VERDIRBT BALVER MALTESERN LAUNE +++
Was bringt die Zukunft? „Wir haben schon viel erreicht“, entgegnet Markus Ickler. Ein Seniorentreff in den neuen Räumen im Gesundheitscampus an der Sauerlandstraße (B 229) ist an den Start gegangen, zunächst mit kaum einer Handvoll Teilnehmern, inzwischen aber kommen knapp zehn Interessierte. Die Tendenz, heißt es, sei steigend. Der Seniorentreff trifft den Zeitgeist. Es geht keineswegs vorrangig um Pröhlken bei Kaffee und Kuchen – es geht darum, die Generation Ruhestand fit fürs digitale Zeitalter zu machen. Das Balver Projekt gilt bei den Maltesern bundesweit als innovativ: „Es gibt nur 20 Projekte.“ Der Bundesverband spendierte vier Laptops.
Die Arbeit vor Ort, sie wird von Sarah Spieker aus Neuenrade und Martina Dransfeld aus Balve gestemmt. Obendrein steckt Stadtgeschäftsführer Raimund Neuhaus viel Herzblut ins Projekt. Er gilt als ausgewiesener IT-Spezialist: „Das“, wie Markus Ickler augenzwinkernd anmerkt, „unser Technik-Freak“.