Balve. Es passt. Theresa Wagner mag die Menschen im Pastoralverbund Balve-Hönnetal – und umgekehrt. Dazu passt eine ungewöhnliche Personalentscheidung.

Diese Nachricht dürfte viele freuen, allen voran sie selbst. Gemeindeassistentin Theresa Wagner bleibt Balve und dem Pastoralverbund erhalten. Warum ihr die Entscheidung gar nicht schwer fiel, welche positiven Erlebnisse sie motivieren und was sie in Zukunft noch vor hat, erklärte die 23-Jährige der Westfalenpost.

Thefresa Wagner im Glück. Das Erzbistum hat ihren Vertrag vorzeitig verlängert. Ein Zeichen, dass es zwischen der Gemeindeassistentin und dem Pastoralverbund Balve-Hönnetal passt.
Thefresa Wagner im Glück. Das Erzbistum hat ihren Vertrag vorzeitig verlängert. Ein Zeichen, dass es zwischen der Gemeindeassistentin und dem Pastoralverbund Balve-Hönnetal passt. © WP | Sven Paul

Am Ende lässt es sich schlicht und ergreifend auf den Punkt begründen: „Es sprachen nur Sachen dafür und nichts dagegen.“ Gemeindeassistentin Theresa Wagner ist sei 2019 im Pastoralverbund Balve-Hönnetal tätig. Nach zwei Jahren steht bei dieser Aufgabe turnusmäßig eine Entscheidung an: die Gemeinde noch einmal wechseln oder sich für einen längeren Verbleib entscheiden. Beim Besuch in der WP-Redaktion zeigt sich Wagner überglücklich darüber, dass ihr das Erzbistum Letzteres ermöglicht hat. Die 23-Jährige kann im Hönnetal bleiben. Weiterhin muss sie sich ihrer theologischen Ausbildung widmen, immer wieder stehen Studientage in Paderborn an. Erfolgreiche Prüfungen vorausgesetzt, wäre Theresa Wagner dann im kommenden Jahr Gemeindereferentin.

Spende für die JuKi in Langenholthausen: Volksbank-Chefin Daniela Hansen (rechts) hilft Gemeindeassistentin Theresa Wagner mit 500 Euro für Livestream-Technik (Archivbild vom Frühjahr 2021).
Spende für die JuKi in Langenholthausen: Volksbank-Chefin Daniela Hansen (rechts) hilft Gemeindeassistentin Theresa Wagner mit 500 Euro für Livestream-Technik (Archivbild vom Frühjahr 2021). © Unbekannt | Volksbank

Der Wunsch nach einem Verbleib war schon lange gewachsen: „Mir war schon nach dem ersten Jahr klar dass ich bleiben möchte.“ Da sei zum einen die Nähe dorthin und die Ähnlichkeit, die gleiche „Sauerland-Atmosphäre“ wie in ihrer Heimat Meschede (besser: dem Ortsteil Eversberg, das ist ihr wichtig). Entscheidend waren aber vor allem die Menschen in der Stadt und den Gemeinden des Pastoralverbundes. „Ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt, die Atmosphäre im Team ist gut. Und auch sonst waren die Menschen sehr offen zu mir, ich hatte so viele positive Begegnungen.“

+++ PASTORALVERBUND BALVE-HÖNNETAL: SO LÄUFT DIE FIRMUNG +++

Und immer wieder hätten in letzter Zeit auch welche gefragt, ob sie denn im Pastoralverbund bleiben kann. Was sie in den ersten zwei Jahren besonders beeindruckt hat? Da kommt eine klare Antwort: die Junge Kirche. „So was kannte ich bisher nicht und habe mich deshalb umso mehr darauf gefreut.“

Natürlich lief rund um Ostern 2021 alles unter Coronabedingungen. Aber immerhin, das Angebot in Langenholthausen (dieses Mal aber auch digital nach Hause gebracht) fand statt. Theresa Wagner übernahm als eine der Hauptamtlichen mit Pastor Christian Naton und Gemeindereferentin Manuela Cyganek die Verantwortung für die JuKi. „Ich möchte das weitermachen.“

+++ PASTORALVERBUND BALVE-HÖNNETAL: DIE NEUE HEISST THERESA WAGNER +++

Theresa Wagner vor der Blasiuskirche: Das war bei ihrem Amtsantritt vor zwei Jahren
Theresa Wagner vor der Blasiuskirche: Das war bei ihrem Amtsantritt vor zwei Jahren © WP | Alexander Lück

Sie beschreibt, wie sie ein erfahrenes und hochmotiviertes Team der JuKi-Ehrenamtlichen kennenlernen durfte, die gerade im Angesicht der Pandemie eine „Jetzt-erst-recht-Stimmung“ entwickelten. Trotz eines enorm großen Arbeitsaufwandes, gerade wegen Coronaauflagen. Und die schließlich überwältigende Resonanz bekamen von Besucherinnen und Besuchern, die so dankbar waren für die Tage und Erlebnisse. Theresa Wagner möchte die Junge Kirche weiterentwickeln. Wie genau, das werde die Zukunft zeigen und vor allem der Austausch mit dem Team. Aus diesem und anderen Projekten könne sie aber auch ganz persönlich Kraft und neue Motivation ziehen.

Soziale Netzwerke für die Kirche

Die Gemeindeassistentin nennt ein konkretes Beispiel: „Es gab in meiner Zeit immer wieder Menschen, die sich auf den Glauben neu eingelassen haben, die wir neu begeistern konnten.“ Und da sei jeder Einzelne ein Erfolg. Wenn von über Hundert Leuten, ob bei der Firmung, Erstkommunion oder anderswo, zwei oder drei bleiben, dürfe das nicht resignierend zu Kenntnis genommen werden. Im Gegenteil: „Es ist eine Frage der Perspektive. Ich möchte nicht nur das Negative sehen.“ Eine Freude, auch am Glaubensleben, die Theresa Wagner überzeugend und authentisch rüberbringt. Und damit Menschen anstecken kann. „Ich lache viel“, betont sie, mit breitem Grinsen. „Und wenn man das zurückbekommt, dann vergisst man manches nie wieder.“

+++ PASTORALVERBUND BALVE-HÖNNETAL: SO BESONDERS IST DIE SCHÜTZENMESSE +++

Schon früh kirchlich engagiert: Stellvertretend für alle Romfahrer zeigen die Eversberger Messdienerinnen Alicia Arens, Theresa Wagner und Cara Scheer (v.l.) vor dem Altar der St.-Johannes-Pfarrkirche (Archivbild von 2014)
Schon früh kirchlich engagiert: Stellvertretend für alle Romfahrer zeigen die Eversberger Messdienerinnen Alicia Arens, Theresa Wagner und Cara Scheer (v.l.) vor dem Altar der St.-Johannes-Pfarrkirche (Archivbild von 2014) © WP | Thomas Wagner

Dechant Andreas Schulte sieht die 23-Jährige als große Bereicherung für den Pastoralverbund und freut sich, sie nach Einarbeitung und Kennenlernen nun weiter hier für die Gläubigen einsetzen zu können. Firm- und Erstkommunionvorbereitung, Unterricht in der Schule, das Netzwerk im Pastoralverbund, aber auch Gremien auf Dekanats-ebene oder Fachausschüsse zählt Wagner zu ihren Aufgaben. „Kinder und Jugendliche liegen mir besonders am Herzen“, unterstreicht sie. Um sie auch noch besser anzusprechen, beschäftigt sie sich mit viel mit Social Media und der Frage, wie Kirche das für ihre Anliegen nutzen kann.

Übrigens: Privat ist Theresa Wagner längst in Balve angekommen.