Balve. Theresa Wagner ist die neue Gemeindeassistentin im Pastoralverbund Balve-Hönnetal. Wo kommt sie her, was hat sie vor?

Ein neues Gesicht im Pastoralverbund. Theresa Wagner ist Gemeindeassistentin und hat im August in der Hönnestadt angefangen.

Zur Zeit widmet sie sich vor allem den lieben Kleinen. Ist aber ebenso neugierig damit beschäftigt, alle anderen Gremien, Gruppen und Gläubigen kennen zu lernen.„Ich bin aber nicht ausschließlich Reli-Lehrerin“, lacht die 21-Jährige. Dieses Missverständnis käme immer mal wieder auf. Gerade jetzt, da ihre Hauptaufgabe im gerade begonnenen Schuljahr der Religionsunterricht ist. Besonders im 2. und 3. Jahrgang der Balver St. Johannes-Grundschule. Das sieht das Aufgabenfeld für Gemeindeassistenten (die dann nach drei Jahren erfolgreicher Berufseinführung als Gemeindereferenten beauftragt werden) im Erzbistum Paderborn für die Anfangszeit vor.

Neue Funktion ist ungewohnt

Katholisches Netzwerk: Pfarrer Andreas Schulte und Elisabeth von Croy werben für die Beteiligung an Gemeindeteams. Theresa Wagner arbeitet mit dem Netzwerk zusammen.
Katholisches Netzwerk: Pfarrer Andreas Schulte und Elisabeth von Croy werben für die Beteiligung an Gemeindeteams. Theresa Wagner arbeitet mit dem Netzwerk zusammen. © Jürgen Overkott

Studiert hat Theresa Wagner bis zum Sommer Religionspädagogik an der Katholischen Hochschule in Paderborn, zuvor das Abitur am Gymnasium der Benediktiner in Meschede erworben. Aufgewachsen ist sie in Eversberg bei Meschede.

Auf das gewohnte Landschaftsbild mit den grün-saftigen Hügeln muss sie also nicht verzichten, seit sie offiziell mit dem Beginn des August ihren Dienst als Gemeindeassistentin im Pastoralverbund Balve-Hönnetal aufnahm.

Was zum Beginn natürlich neu ist: die Vielzahl an Menschen, die sich in unterschiedlichsten Funktionen und Aufgaben in das heimischen Gemeinde- und Glaubensleben einbringen. Und die Theresa Wagner gerade nach und nach kennenlernt (und die sie alle sehr freundlich aufgenommen haben, wie sie betont). In Sitzungen des Netzwerkes Katholische Kirche im Hönnetal, bei den sich gerade neu bildenden Gemeindeteams in den einzelnen Gemeinde vor Ort. Da ist es durchaus noch etwas ungewohnt, gibt die 21-Jährige gerne zu, nun als Hauptamtliche am Tisch zu sitzen. Mit Menschen, deren jahrelanges Engagement in der Gemeinde ihr eigenes Lebensalter vielleicht deutlich überschreitet – und die gerade als Ehrenamtliche mit hoher Fachkompetenz ihre Aufgaben erfüllen.

Nach einem Jahr wird sich Theresa Wagners Schwerpunkt von der Schule etwas mehr auf die pastorale Arbeit verschieben. Welche Aufgaben genau Theresa Wagner dann übernimmt, steht freilich noch nicht fest. Grundsätzlich gilt: „Auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen habe ich ganz besonders viel Lust.“

Der Lebensweg im Hochsauerland

Was nicht überrascht beim Blick auf Theresa Wagners eigenen Weg. Schon familiär eng an die Kirche im Heimatort Eversberg angebunden: „eine sehr lebendige Gemeinde.“ Theresa Wagner legte sie eine durchaus „klassische Karriere“ hin: Messdienerin, später Leiterin und Betreuerin für den Nachwuchs, Pfadfinderin, Lektorin, Musikerin mit der Querflöte in der Jugendband.

Trotz einiger anderer Überlegungen stand für den beruflichen Werdegang dann auch irgendwann das Ziel fest: Gemeindereferentin. Dass ihre enge Bindung an die katholische Kirche und der Berufswunsch im Freundes- und Bekanntenkreis oder, wenn es in anderen Gesprächen auf dieses Thema kommt, auch mal Kritik oder Unverständnis auslöst, damit kann Theresa Wagner umgehen. „Sicherlich gibt es Menschen in der Kirche, die Fehler machen. Aber im Kern geht es doch um die Botschaft von Jesus. Mein Wunsch ist, daran mitzuarbeiten, dass dieser Kern im Leben der Menschen wieder Bedeutung erhält. Denn der Glaube kann eine große Bereicherung und auch eine Heimat sein.“

Die Arbeit mit den lieben Kleinen

Diese Einstellung hat Auswirkungen auf ihre Arbeit, gerade mit den lieben Kleinen: „Viele Kinder haben kaum noch Berührungspunkte mit dem Glaube, das ist so schade. Ich freue mich darauf, mich mit den Kindern auf den Weg zu machen und diese Glaubensinhalte kennenzulernen.“ Erste Erfahrungen sammelte sie bei Praktika in Gemeinden von Dortmund und Bergkamen bei Unna. Ein gänzliches anderes Umfeld als ihre Heimat Eversberg oder der neue Arbeitsplatz Balve. Aber voller spannender Erfahrungen, wie sich Wagner erinnert. Im ländlichen Raum gehört die Kirche oft noch etwas selbstverständlicher dazu.

Eines von Theresa Wagners ersten Erlebnissen in Balve war der Abrechnungsgottesdienst der Schützenbruderschaft in der Höhle Ende August. „Das hat mir richtig gut gefallen. Mit den Schützen, dem Chor, dem Musikverein.“ Gerade letzteres ist ihr gut vertraut, ist sie doch auch in Eversberg Mitglieder in der dortigen Musikkapelle. Und der Schützenfesttermin in der Heimat steht natürlich auch ganz dick in ihrem Kalender. Nicht ausgeschlossen also, dass sie bei diesen Festen auch in der Hönnestadt mal reinschnuppern wird. Bis dahin bleibt aber auch noch Zeit für ihre anderes Hobbys: Freunde treffen, Joggen, Backen, Malen, Wandern. Nebenher knüpft Theresa Wagner immer wieder neue Kontakte.