Balve. Das Finale des „Stadtradelns“ in Balve steht bevor. Mit dem Ende des Öko-Wettbewerbs fängt die Modernisierung der Mobilität aber erst richtig an.
Was zeichnet moderne Kommunalpolitiker aus? Der Fahrradhelm. CDU-Nachwuchsratherr David Bathe düst regelmäßig per Mountainbike zu Sitzungen. Durchs Stadtradeln haben weitere Ratsmitglieder zweirädrige Mobilität entdeckt. So verabschiedete sich CDU-Fraktionsvorsitzender Alexander Schulte jüngst nach der Sitzung des Betriebsausschusses in der Glärbach mit einem Kopfschutz in der Hand. Per E-Bike sauste er zurück nach Garbeck. UWG-Fraktionschef Lorenz Schnadt, bereits in jungen Jahren auf dem Rennrad Kilometerfresser, hatte es gar auf den Gesamtsieg bei den Einzelstartern abgesehen. Härtester Konkurrenz ist der Star des ersten Stadtradelns in Balve: Otmar Hermanns.
+++ STADTRADELN: BALVE DREHT DAS GROSSE RAD +++
Wer am Ende die Nase vorn hatte, wollen Märkischer Kreis und Stadt Balve am Donnerstag, 16. September, 16 Uhr, verraten. Mehr noch: „Landrat Marco Voge wird die kreisweit besten Teams sowie Einzelradler im Rahmen einer Siegerehrung an der Balver Höhle auszeichnen. Die Sieger kommen aus Balve, Menden, Iserlohn und Hemer.“ So viel, immerhin, verriet Kreis-Sprecher Alexander Bange bereits am Montag. Das Stadtradeln endet mit der Siegerehrung dort, wo die Biker-Demo für einen durchgehenden Hönne-Radweg von der Quelle in Neuenrade bis zur Mündung in Fröndenberg am 22. August begann: an der Balver Höhle.
+++ MOBILITÄT IN BALVE: VON BUMMELBAHN BIS GOOGLE-AUTO +++
Einige Fakten sind bereits jetzt auf der Homepage der bundesweiten Öko-Aktion „Stadtradeln“ nachzulesen. Laut stadtradeln.de haben Balver binnen drei Wochen knapp 74.000 Kilometer heruntergekurbelt. Das macht 6,44 Kilometer pro Einwohner. 277 Biker drehten die Pedale. Sieben Ratsmitglieder erwiesen sich als sattelfest. Nicht zuletzt wurde der Effekt fürs Klima errechnet. Demnach wurden knapp 11.900 Kilogramm Kohlendioxid eingespart – ein Gas, das in zu hoher Luftkonzentration den Klimawandel treibt.
Während das Stadtradeln endet, beginnen gleich zwei Aktionen für bessere Mobilität im Hönnetal. Bereits vor der Preisvergabe für Balves beste Biker wird die Europäische Mobilitätswoche vor der Balver Höhle eröffnet. Los geht’s, wie das städtische Innenstadtbüro am Montag mitteilte, bereits um 12 Uhr. Dabei können Interessenten das Projekt Zukunftswerkstatt Mobilität kennenlernen. Die Stadtwerke Menden/Balve hatten dazu im Landmarkt Mellen eine Mobilitätstestinsel eingerichtet – mit großem Erfolg. Inzwischen steht die Testinsel auf dem Lösses Jungferngut in Garbeck. Vor der Höhle gibt es Infos rund ums Thema Elektromobilität. So wird das Projekt „stream-UP“ der Technischen Universität Dortmund vorgestellt. Es zielt auf Unterstützung junger südwestfälischer Unternehmen mit neuen Mobilitätskonzepten. Zudem stellen die heimischen Autohäuser Bichmann und Pape E-Fahrzeuge aus.
+++ SO MACHT BALVE LUST AUFS RADELN +++
Kleine Lastenflitzer per App zu mieten
Die Balver Werbegemeinschaft ist unterdessen dabei, ihr Versprechen einzulösen, für bessere Mobilität im Hönnetal zu sorgen. Vorsitzender Daniel Pütz hat bei Radhändler Dünnebacke in Bösperde fünf E-Bikes geordert. Der Westfalenpost zeigte er eines: Es ist handlich und kann zugleich kleinere Lasten transportieren. Bis zu den Herbstferien sollen die Bikes per App zu mieten sein.