Garbeck/Blintrop. Dieser Mai hat sich als April verkleidet. Welche Folgen hatte der kalte, nasse Wonnemonat für die Beete der Möhren-Duell-Teams?

Von wegen Wonnemonat: Der Mai hat sich in diesem Jahr als April verkleidet. So launisch war der Monat selten, so kalt, so nass. Kein Wunder, dass sich die Stimmung bei den Teams der Landfrauen und des Vereins „Hönnetal im Wandel“, die sich am Möhren-Duell der Westfalenpost beteiligen, dem trüben Wetter angepasst hat.

Beim
Beim "Möhren-Duell" zum 75-jährigen Bestehen der Westfalenpost treten die Landfrauen gegen den Verein Hönnetal im Wandel an. Das Landfrauen-Team besteht aus Jutta Bathes, Theresia Brinkschulte, Elisabeth Cordes und Barbara Tusch. Für Hönnetal im Wandel treten Sabine Biehs-Romann, Anne Hermanns und René Vormweg. © WP | jürgen overkott

Der Mendener Hobby-Meteorologe Peter Friedrich unterlegt die allgemeine Wahrnehmung des Wetters, wie gewohnt, mit Zahlen, Daten, Fakten. Seit 50 Jahren führt er am Kapellenberg ein Wetter-Tagebuch. Seit 2007 arbeitet der ehemalige Geschäftsführer der Landesgartenschau in Hemer mit modernem wissenschaftlichen Gerät, und seit 2014 stellt er seine Erkenntnisse ins Netz – zu finden auf der Seite mendenwetter.blogspot.com. Peter Friedrich: „Der letzte ähnlich feuchte Mai liegt sieben Jahre zurück. 2014 hat es genau so viel geregnet wie in diesem Mai (90,8 Millimeter). Richtig nass war es im Jahr 2007 mit 152,5 Millimetern und auch im Jahr des Fußballsommermärchens 2006 mit 119,5 Millimetern.“ Gerechnet werden Millimeter Niederschlag pro Quadratzentimeter. Bereits am 20. Mai – vorm Pfingstwochenende – war klar: Das Monatsmitteltemperatur würde um deutlich mehr als zwei Grad unterm Mittel der Jahre 2000 bis 2019 liegen. Erst am Freitag wartete der Mai mit dem Wetter auf, das im Hönnetal in diesen Tagen erwartet wird.

Regen bringt Segen

Anne Hermanns gärtnert für „Hönnetal im Wandel“ im heimischen Hochbeet.
Anne Hermanns gärtnert für „Hönnetal im Wandel“ im heimischen Hochbeet. © WP | jürgen overkott

Was heißt das für die Gärten der Duell-Teams? Sabine Biehs-Romann gehört zur dreiköpfigen Mannschaft von „Hönnetal im Wandel“. Die Garbeckerin wirft bei regnerischem Wetter einen Blick in ihr Hochbeet in Garbeck. Doch statt eines Schauer-Märchens kann sie mit einer Erfolgsgeschichte aufwarten. Die 75 Möhren-Samen, die sie – passend zum 75-jährigen Jubiläum der Westfalenpost – ausgesät hat, sind angegangen. Zartes Grün ist im Beet zu sehen, Steckzwiebeln und Porree sprießen, dazwischen Reihen mit Hälmchen und Blättchen von Radieschen und Möhren.

„Ich habe Kompost genommen – und Anzuchterde“, sagt Sabine Biehs-Romann und zeigt auf die dunkle Erddeckschicht im Beet. „Anzuchterde gibst Du bei Sämlingen dazu, dann brauchst Du keinen Dünger.“ Wasser, hat Sabine Biehs-Romann beobachtet, sei fürs Wachstum der orangefarbenen Vitamin-C-Bomben offensichtlich wichtiger als Wärme.

Geranien gehen gut an

Bei Barbera Tusch in Blintrop sieht es ganz anders aus. „Bei mir sieht man noch nichts von den Möhren. Ich habe die allerdings auch erst vor etwa 14 Tagen eingesät, und aufgrund des kalten Wetters ist da leider noch nichts gekeimt. Ich hoffe aber, dass in den nächsten Tagen das Wetter besser wird und ich die ersten zarten Pflanzen sehen kann. Allerdings sind meine Geranien, die ich zeitgleich gepflanzt habe, sehr gut angegangen“, erzählt die Gartenfreundin.

Nicht nur Blütenträume dürften am Wochenende reifen – Sonne und Wärme lassen auch die Gemüsesaat in die Höhe schießen. Peter Friedrich erwartet, dass das Wetter „sonnig und trocken“ wird – dazu jeden Tag ein bisschen wärmer. Am Sonntag und Montag, verspricht er, seien 20 Grad drin – und mehr.

Die Westfalenpost begleitet die Garten-Teams weiter. Der nächste Report erscheint am Samstag, 12. Juni.

DER WETTBEWERB

Zwei Mannschaftenvon Landfrauen und „Hönnetal im Wandel“ treten gegeneinander an. Sie haben je 75 Samen pro Beet ausgesät. Dem besten Ernte-Ergebnis – es zählt der Durchschnitt des jeweiligen Teams – winkt ein 100-Euro-Gutschein für den Hagebaumarkt in Neuenrade.

Das Landfrauen-Team besteht aus den Balverinnen Jutta Bathe und Elisabeth Cordes sowie der Garbeckerin Theresia Brinkschulte und der Blintroperin Barbara Tusch. Hönnetal im Wandel vertritt ein Trio: Sabine Biehs-Romann aus Garbeck, Anne Hermanns aus Mellen und René Vormweg aus Langenholthausen.