Balve. UWG will, dass auch Mieter in Balve die Sonne anzapfen können - per Balkonkraftwerk. Für die Finanzierung hat sie einen Plan.

Die UWG erneuert ihren Antrag auf finanzielle Förderung sogenannter Balkonkraftwerke. Demnach soll der Rat beschließen, jährlich 50 sogenannte Balkonkraftwerke in Balve mit jeweils 100 Euro zu bezuschussen.

Anteil erneuerbarer Energie wächst

Lorenz Schnadt (UWG) in einer Ratssitzung in Eisborn
Lorenz Schnadt (UWG) in einer Ratssitzung in Eisborn © WP | jürgen overkott

„Der Klimawandel mit seinen Auswirkungen ist mittlerweile auch bei uns nicht mehr zu übersehen“, erklärte Fraktionsvorsitzender Lorenz Schnadt. „Gleichzeitig nimmt der Energiehunger unserer Gesellschaft immer weiter zu.“

Schnadt lobte den Ausbau der Erzeugung erneuerbarer Energie. In Deutschland sei der Anteil an erneuerbaren Energien von sechs Prozent im Jahr 2000 auf zuletzt 46 Prozent gestiegen. Schnadt wies darauf hin, dass mittlerweile immer mehr private Hauseigentümereine Photovoltaikanlage auf ihrem Dach haben. Die Eigentumsquote in Deutschland liege allerdings bei nur 51,1 Prozent.

Förderung berücksichtigt auch Mieter

Schnadt: „Bei dieser Art der Photovoltaik-Standardförderung werde gut die Hälfte der deutschen Einwohner, nämlich alle Mieter, ausgeschlossen.“ Als Lösung empfiehlt Schnadt Mini-PV-Anlagen, umgangssprachlich Balkonkraftwerke. Als vorteilhaft sieht Schnadt Kostenersparnis. Ein PV/Solarmodul helfe zudem beim Umweltschutz. Eine Anlage sei leicht zu installieren – und mobil. Sie sei für Eigentümer und Mieter geeignet. Eine Anmeldung beim Netzbetreiber sei nicht erforderlich. Mittlerweile darf der Strom sogar eingespeist werden (Vergütung: 9 Cent/kw/h). Vorrausetzung sei ein Zweirichtungszähler, wobei neue Geräte schon so konfiguriert seien.

So geht die Finanzierung

Nachteil sei die Kostendeckung. Diese dauere bei voller Finanzierung im Schnitt sechs Jahre. „Hier setzt unsere geplante Förderung an. Die Anschaffungskosten einer Mini-PV-Anlage liegen standardmäßig zwischen 300 und 1000 Euro“, rechnete Schnadt vor. Er sieht ein Balkonkraftwerk als „preiswerte Möglichkeit, Sonnenenergie für den privaten Haushalt zu nutzen und einen Teil zum Umweltschutz beizutragen“. Abhängig von Strompreis und Ort der Anbringung rechne sich eine Mini-PV-Anlage nach fünf bis zehn Jahren, „durch die geplante Förderung auch eher“.