Balve. Die A-46-Gegner Richard Müller (Eisborn) und Jannis Quinting (Asbeck) positionieren sich gegen Bürgermeister Mühling. Das sind ihre Gründe.
Die A-46-Gegner Richard Müller aus Eisborn und Jannis Quinting aus Asbeck beziehen eine Gegenposition zu Balves Bürgermeister Hubertus Mühling.
Er hatte sich mehrfach für den Lückenschluss der A 46 ausgesprochen, vor allem aus wirtschaftlichen Gründen. Dabei verschweig er entweder einige wichtige Sachverhalte, oder er kenne sie nicht, meinen Müller und Quinting: Die Zahl der arbeitslosen Menschen war in der Zeit vor Corona „in der gesamten Region und auch in Balve mit teilweise weit unter fünf Prozent historisch niedrig“. Gleichzeitig seien die Gewinne vieler Unternehmen gestiegen. „Eine Autobahn wurde dafür nicht benötigt“, erklären Müller und Quinting. Das größte Unternehmen in Menden, OBO Bettermann, habe schon vor Jahren seine Unternehmensteile in Hüingsen zusammengezogen und angekündigt, dort weiter zu investieren: „auch das ohne eine A 46“.
Belastung für Tourismusbranche
Müller und Quinting glauben, dass ein Weiterbau der A 46 der heimischen Tourismusbranche schade. Eine Schnellstraße in unmittelbarer Umgebung mit fast 20.000 Fahrzeugen täglich bringe Eisborns Hotels keinen wirtschaftlichen Vorteil. Die aktuelle Verkehrsuntersuchung des Landesbetriebs Straßen NRW zeige, dass der Verkehr auf der B 515 zwischen Balve und einer Autobahnauffahrt in Menden um 1000 bis 4000 Fahrzeuge täglich steige. Für die Stadt Balve und vor allem für das Hönnetal erwarten Müller und Quinting eine bis zu 40-prozentige Mehrbelastung. „Inwiefern dies in Bezug auf den geplanten Hönnetalradweg wünschenswert ist, kann sicherlich der amtierende Balver Bürgermeister beantworten“, spötteln Müller und Quinting.
Sie befürchten weiteren Lärm für die Bewohner des Hönnetals. Der aktuelle Lärmaktionsplan der Stadt Balve zeigt, dass schon jetzt einige Bürger in Volkringhausen und Balve über die Grenzwerte hinaus mit Verkehrslärm belastet werden.
Überdies belaste die A 46 die Region mit jährlich zusätzlich 10.000 Tonnen Kohlendioxid: „Eine neue Autobahn heizt also den Klimawandel weiter an. Dazu kommt die Zerstörung wertvoller Umwelt- und Naherholungsgebiete auch rings um Balve.“
Infos: https://www.giga46.info