Balve/Iserlohn. Der E-Bike-Boom geht weiter. Doch mehr Radler bedeuten auch mehr Unfälle. Polizeisprecher Marcel Dilling hat Tipps und mehr.
Polizeisprecher Marcel Dilling rät Besitzern von E-Bikes, sich nach der Winterpause erst mal mit dem Gerät vertraut zu machen, bevor sie voll in die Pedale treten. „E-Bikes sind eine ganz besondere Herausforderung: durch ihre Technik und die Geschwindigkeit, die damit möglich ist“, sagte Dilling am Dienstag der Westfalenpost. „Übung ist echt wichtig.“
Marcel Dilling geht mit gutem Beispiel voran
Dilling geht mit gutem Beispiel voran. Er selbst hat in dieser Woche wieder angefangen, den Weg von seinem Wohnort Menden zur Dienststelle in Iserlohn per E-Bike zurückzulegen: „Ich musste mich erst mal wieder daran gewöhnen.“
Warum Dilling gerade Ungeübten Fahrtraining empfiehlt, hat einen ernsten Hintergrund: 2019 registrierte die Polizei 189 Fahrradunfälle, davon 133 mit Verletzten. Im Vorjahr stieg die Zahl auf 220 Unfälle, davon 156 mit Verletzten. Unfälle mit Pedelecs haben sich in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt. Die Zahl schoss von 32 auf 70 auf. Auffällig war der hohe Anteil an Verletzten.
Gut sichtbare Kleidung, gut sichtbare Beleuchtung
Neben dem Fahrtraining rät Dilling unbedingt zu gut sichtbarer Kleidung sowie effektiver Bike-Beleuchtung: „Das sorgt dafür, dass man im Straßenverkehr wahrgenommen wird.“ Obendrein legt Dilling Radlern ans Herz, in Zeiten hochverdichteten Straßenverkehrs konzentriert zu fahren: „Vorausschauend zu fahren ist wichtig.“
Plötzlich Massenbewegung
Die Polizei arbeitet daran, für die Generation E-Bike ein Fahrtraining anzubieten – gemeinsam mit der Verkehrswacht. „Das ist aber noch nicht spruchreif“, fügt Dilling hinzu. Unbestritten sei aber die Notwendigkeit eines derartigen Angebotes. Bisher sei das Sauerland lediglich Trainingsrevier für sportliche Radfahrer gewesen. Die Motorisierung der Bikes habe Radeln indes zur Massenbewegung gemacht.