Balve. Leader läuft. Über zu wenige Anträge kann sich Regionalmanagerin Leonie Loer nicht beklagen. Dennoch winken Antragstellern Chancen.

Das bürgerschaftliche Engagement in der Sorpe-Region hat keine Corona-Pause eingelegt. Ganz im Gegenteil – speziell für Balve wurden in den vergangenen Monaten wieder interessante Leader-Projekte angestoßen, die die Lebensqualität im ländlichen Raum verbessern sollen. Das sagte Leader-Managerin Leonie Loer im Gespräch mit der Westfalenpost. Antragsteller haben noch Chancen, Zuschüsse für ihre Projekte zu erhalten.

Der Rückblick

Hand in Hand mit den Nachbarn der Sorpe-Region stellen Balver Vereine, Institutionen und Akteure weiterhin die Weichen für eine zukünftige, attraktive Infrastruktur vor Ort. Begleitet durch das Regionalmanagement und den Verein „Leadersein! Bürgerregion am Sorpesee“ wurde viel bewegt. Das „Sauerland-Kino“ oder der „Come-Together-Raum“ des Luftsportvereins Sauerland gehörten zum Beispiel zu den Projekten vergangener Förderphasen, die erfolgreich umgesetzt wurden.

Die Chancen

Leader-Managerinnen Annika Kabbert (links) und Leonie Loer am Sorpesee: Ihr Büro ist in Balve.
Leader-Managerinnen Annika Kabbert (links) und Leonie Loer am Sorpesee: Ihr Büro ist in Balve. © Verein "Leadersein"

Ins laufende Jahr ist das Balver Leader-Büro mit einer Ausschreibung gestartet, die sich an die Initiatoren und Ideengeber richtet, die eine Bezuschussung kleinerer Projektideen benötigen. Anteilig gefördert werden dabei Kleinprojekte im Rahmen von bis zu 20.000 Euro Gesamtkosten. „Bis jetzt sind wir hochzufrieden mit der Resonanz auf die Ausschreibung der Kleinprojekte. Es sind bereits zahlreiche Projektideen von Vereinen und Bürgern eingereicht worden“, sagt Regionalmanagerin Leonie Loer.

Die bis jetzt eingereichten Projektskizzen seien vielfältig und würden vielerlei Bereiche abdecken. „Von der Ausstattung von Wanderwegen mit neuen Sitz- und Verweilgelegenheiten bis hin zur Aufwertung bestehender Angebote reichen die Ideen“, sagt Loer.

Wie viele neue Projekte es insgesamt in die Förderphase schaffen werden, ist aber noch nicht spruchreif, denn die Ausschreibung ist noch nicht geschlossen. Noch bis zum 5. Juni dieses Jahres können Anträge für eine Förderung von Kleinprojekten gestellt werden.

Bewegung trotz der Corona-Situation ist nach Angaben von Leonie Loer auch in die großen Leader-Projekte gekommen, mit denen Balve und die Region attraktiver werden sollen. „Corona hatte auf die laufenden Projekte nur im geringen Maße Auswirkungen. Einzelne Elemente in den Planungen konnten kurzfristig so geändert werden, dass es passte. Dass ganze Teile von Projektskizzen weggefallen wären, hat sich durch Corona nicht eingestellt“, erläutert Loer.

Die Projekte

Drei zukunftsträchtige Projekte der Leader-Region sollen konkret Balve attraktiver machen. So ist beispielsweise die Förderung für die Realisierung des „(K)Urzeitwanderweg“ zwischen Sundern-Langscheid und Balve beschlossene Sache. Mit 13.000 Euro aus dem Leader-Fördermitteltopf wird eine Idee der Sorpesee GmbH bezuschusst, die die bestehenden Kurwanderwege um spezielle Themenrouten erweitern soll. Begleitet von Wollnashorn und Mammut sollen Wanderer und Spaziergänger demnächst Flora und Fauna der Region erkunden können.

Die Schaffung neuer Treffpunkte und Kulturorte in der direkt im Herzen der Hönnestadt hat sich hingegen der Verein Festspiele Balver Höhle für sein Leader-Projekt auf die Fahnen geschrieben. Neben Allzweckräumen für Proben, Veranstaltungen und Versammlungen sollen dabei Orte zum geselligen Zusammensein geschaffen werden. Daneben entstehen ansprechende Garderobenräume, Requisitenwerkstätten und auch eine Technikwerkstatt. Für die Umsetzung wurden 92.000 Euro Förderung freigegeben.

Die Balver Höhle – auch als virtueller Raum – steht ebenfalls im Mittelpunkt eines Projektes der Fachhochschule Südwestfalen, für das rund 134.500 Euro Fördermittel zur Verfügung stehen: Beim „Mammut Startup-Festival“ handelt es sich um einzelne Events, die vom Konzept her an die TV-Sendung „In der Höhle der Löwen“ angelehnt sein werden. Was heißt das konkret? Die Antwort auf die Frage lautet, dass frischgebackene Firmengründer die Ideen ihrer Start-Ups einer Jury aus heimischen, erfolgreich am Markt aktiven Unternehmern vorstellen. Die Jury entscheidet dann darüber, ob und wie sie die Gründer mit ideeller und finanzieller Unterstützung begleiten will. Leonie Loer: „Aufgrund von Corona fand die Kick-Off-Veranstaltung im Dezember nicht in der Balver Höhle statt, sondern nur online.“