Balve. Annika Kabbert (39) kehrt nach 17 Monaten Elternzeit zurück in das Balver Büro des Leader-Förderprogrammes „Bürgerregion am Sorpesee“.

Die Herausforderung, Berufliches und Privates unter einen Hut zu bekommen, ist für viele Frauen Alltag. Annika Kabbert (39) kehrt nach 17 Monaten Elternzeit zurück in das Balver Büro des Leader-Förderprogrammes „Bürgerregion am Sorpesee“. Die Regionalmanagerin begleitet Groß- und Kleinprojekte rund um Balve und Neuenrade. Annika Kabbert und ihre Kollegin Leonie Loer arbeiten zusammen daran, die Region in ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen.

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Frau Kabbert, wie fühlt es sich an, wieder in den Büroalltag einzusteigen?

Annika Kabbert Sehr gut. Es ist ein schönes Gefühl, beruflich wieder gebraucht zu werden. Die Zusammenarbeit mit den Menschen aus der Region, spannende Projekte und auch die finale Realisation dieser, geben einem ein sehr positives Gefühl. Die Pause war nicht allzu lange, daher kümmere ich mich sogar um einige Projekte von vor meiner Elternzeit.

Gerade zu Zeiten von Corona ist es schwierig, Beruf und Familie in Einklang zu bringen. Wie bewältigen Sie das?

Da ich bereits zum dritten Mal Mutter geworden bin, ist das Ganze doch recht eingespielt. Gerade in einer familienfreundlichen Umgebung wie hier habe ich relativ viel Spielraum, was das angeht. Homeoffice und die Möglichkeit der freien Zeiteinteilung helfen da ungemein. Wenn es dann doch mal brennen sollte, bringen mir meine Vorgesetzten sehr viel Verständnis entgegen, daher habe ich keine Angst. Was Corona angeht, hatte ich sozusagen Glück im Unglück. Meine Elternzeit reichte über den Lockdown hinaus, sodass ich das Schlimmste nicht direkt mitbekommen habe. Homeschooling (Unterricht Zuhause; Red.) mit drei Kindern kann aber auch anstrengend sein, das sage ich Ihnen (lacht).

Mittlerweile bilden Sie und Ihre Kollegin ein reines Frauenteam. Wie hat sich die Atmosphäre seitdem verändert?

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Es ist total angenehm, da wir uns auf einer Ebene befinden. Mein Chef hatte tatsächlich Angst, dass es womöglich im Zicken-Krieg enden könnte. Die Gefahr besteht jedenfalls nicht. Gerade in unserem Beruf ist eine offene und kommunikative Persönlichkeit gefragt. Das hilft ungemein, und das könnte man tatsächlich als eine Art Geheimrezept bezeichnen. Ein gemischtes Team war aber auch super, keine Frage.

Sie waren früher bereits drei Jahre als Regionalmanagerin tätig. Hat sich Ihre Arbeit beziehungsweise haben sich Ihre Zuständigkeitsbereiche verändert?

Nein. Meine Vertretung hat meine Aufgaben übernommen und mir anschließend wieder eins zu eins so übergeben. Einige Projekte von früher begleite ich jetzt weiter. In nächster Zeit werden wir natürlich überlegen müssen, wie das Leader-Büro weiter bestehen bleibt. Ende 2021/Anfang 2022 läuft das Förderungsvorhaben aus, und ein neues Fenster fängt an. Wir haben die Möglichkeit, uns ein weiteres Mal zu bewerben, das entscheidet aber die Kommune. Der Tenor ist gut, und wir bekommen viel positive Resonanz. Das stimmt uns durchaus optimistisch. Auch auf nordrhein-westfälischer Ebene haben wir mit am meisten Projekte erfolgreich umsetzten können. Dementsprechend sind meine Kollegin und ich guter Dinge, dass wir an unsere Erfolge in der Region anknüpfen können.

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Arbeiten Sie bereits an neuen Projekten?

Gerade die größeren Projekte benötigen eine längere Vorlaufzeit, die sich auch über Jahre hinweg ziehen kann. Kreative Köpfe aus der Region investieren viel Zeit und Arbeit. Meine Kollegin und ich sind meistens nur Projektberater, aber ab und zu auch im Kreativ-Team. Es kommen immer wieder neue Projekte rein, eins wird vielleicht dieses Jahr noch realisiert. Die anderen drei dann im Jahr 2021. Mich freut besonders, dass sich darunter auch ein Mobilitätsprojekt befindet. Schließlich ist dieser Bereich Teil unseres Programmes.

Haben Sie sich persönliche Ziele gesetzt?

Nichts Spezifisches. Ich möchte weiterhin Freude an meiner Arbeit haben. Nach jedem Kind habe ich ein gutes Jahr Elternzeit genommen, das hat aber auch gereicht. Es macht einen persönlich in gewisser Weise stolz, die Projekte schlussendlich in der Umsetzung zu sehen. Ansonsten wünsche ich mir, dass Leader weiterhin so viel positiven Rückenwind erhalten wird. Wir arbeiten gerne daran, die Region zu stärken und weiterzuentwickeln.