Balve. Nach der Niederlage bei der Wahl des nächsten SPD-Bundestagskandidaten im MK will Yalcin Geyhan seine Konkurrentin unterstützen.

Der Balver SPD-Politiker Yalcin Geyhan hat die Nominierung zum Wahlkreiskandidaten für die Bundestagswahl wenn auch knapp, aber doch nicht geschafft. Entsprechend zwiespältig war seine Gefühlslage im Anschluss.

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„Man sieht schon die Ziellinie, schafft es dann aber doch nicht. Das ist natürlich schmerzhaft“, berichtete er einen Tag nach dem Parteitag des MK-Unterbezirks im Gespräch mit der Westfalenpost und der Niederlage mit einer Stimme Unterschied gegen Bettina Lugk (siehe Zweittext). Was letztlich den Ausschlag für Lugks knappe Mehrheit gab, darüber könne er nur spekulieren: die größere Erfahrung Lugks womöglich, ob nun an Lebensjahren gegenüber dem 31-jährigen Balver wie auch aus politischer Arbeit und zahlreichen Wahlkämpfen. Die Brandenburgerin trat bekanntlich als auswärtige Kandidatin in den Wahlkampf der Sozialdemokraten im Märkischen Kreis an.

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Yalcin Geyhan hatte in seiner abschließenden Rede vor dem Urnengang im Kaisergarten von Neuenrade betont, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt ihm sehr am Herzen liege – wie auch seine Heimat, das Hönnetal. Es reichte nicht. Dennoch sieht der Balver Sozialdemokrat das Wahlergebnis als Bestätigung seines Einsatzes. Mit nur einem einzigen Balver Delegierten zum Parteitag angereist, habe er also auch trotz seiner noch nicht so langen politischen Laufbahn viele Stimmen neu für sich gewinnen können, 19 insgesamt. „Darauf bin ich auch stolz.“

Ein Ansporn für andere

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Im vergangenen Herbst hatte ihn die Balver SPD nominiert. „Schade, dass wegen Corona ein persönlicher Wahlkampf kaum möglich war“, blickt Geyhan zurück. Guten Austausch und Begegnungen habe er trotzdem auch auf größtenteils digitalem Wege erfahren können. Das Ergebnis nimmt er sportlich: „Eine Niederlage steigert bei mir noch den Ehrgeiz.“ Genauso verspricht er nun auch vollen Einsatz im bald beginnenden Bundestagswahlkampf für seine bisherige Kontrahentin Bettina Lugk.

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Ob nun als Ratsmitglied in Balve, im Vorstand von Ortsverein und Unterbezirk oder Sachkundiger Bürger im Kreistag: seine Leidenschaft für Kommunalpolitik sei durch diesen Wahlkampf und die Nominierung nur weiter gestärkt worden. Für die Balver SPD sagt er: „Wir haben viele gute Ideen und tun auch viel Gutes.“ Die absolute Mehrheit der CDU verhindere nur, dass so manches davon auch die breite Öffentlichkeit wahrnehme. Entsprechend müsse es das Ziel der Sozialdemokraten im Hönnetal sein, mehr Leute für die Partei zu begeistern. „Die Sozialdemokratie wird gebraucht, jetzt in der Pandemie erst recht.“ Seine Kandidatur könne Anstoß und Ermutigung für andere sein.

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