Balve. In Balve geht was „app“. Die Stadtverwaltung bietet ab sofort ein Mini-Programm für Smartphones und Tablets. Was kann es?

Ab sofort kann sich jeder Nachrichten aus dem Balver Rathaus auf sein Smartphone oder Tablet und damit quasi in Hand- oder Hosentasche liefern lassen. Möglich macht dies die Balve-App, die von der Stadtverwaltung ins Netz gestellt wurde. Sie steht in den App-Stores für Apple- und Android-Geräte – Smartphones und Tablets – zur Verfügung.

Carmen Schlebrowski (links) treibt das eGovernment der Stadt Balve vorn (hier bei der Präsentation des Fotoautomaten für biometrische Passbilder). 
Carmen Schlebrowski (links) treibt das eGovernment der Stadt Balve vorn (hier bei der Präsentation des Fotoautomaten für biometrische Passbilder).  © Stadt Balve

Dem App-Nutzer biete der Nutzerschaft eine aus Kacheln bestehende übersichtliche Navigation, heißt es bei der Stadt Balve. Darunter finden sich unter anderem Aktuelles aus dem Rathaus, Infos zu Veranstaltungen. Doch das ist längst nicht alles. Auch Informationen über Gastronomie, Geschäfte und Übernachtungsmöglichkeiten sind in der App zu finden. „Hier sind zunächst alle Firmen eingepflegt, die auch bisher auf balve.de aufgeführt sind“, heißt es. Dazu kommen Beherbergungsbetriebe, die sich über die städtische Internetseite gemeldet haben. „Es besteht weiterhin für jeden Betrieb die Möglichkeit, sich über balve.de für die Eintragung zu melden“, heißt es. Über die Kachel Stadtplan kann obendrein Wissenswertes über Vereine, Services und Sehenswertes im Stadtgebiet abgerufen werden.

„Die Einbindung von interessanten Informationen für Bürger und Touristen war bei der Entwicklung der App von besonderem Interesse“, heißt es. Das soll in Zukunft über weitere Module ausgebaut werden.

Was, bitte, ist der Mängelmelder?

Die App ist von der Stadtverwaltung keineswegs als kommunikative Einbahnstraße gedacht. Vielmehr soll sie interaktiv sein. Bürgeranregungen in Richtung Stadtverwaltung sind ausdrücklich willkommen. „Eine Kachel bietet dem Nutzer die Möglichkeit, sich auf kurzem Wege per Smartphone bei der Stadtverwaltung wegen einer Anregung oder eines Defektes zu melden“, heißt es. „Es lässt sich unkompliziert ein Bild, eine Beschreibung und der Standort direkt übermitteln. Wichtig: Hierzu muss der Nutzer sich kurz registrieren.“

Die Stadtverwaltung verspricht bei der Bearbeitung von Tipps und Beschwerden Transparenz für die Online-Gemeinde: „Die Bearbeitung der Meldung kann in der App dann für alle sichtbar nachverfolgt werden.“ Es werde angezeigt, dass Bürger-Anregungen in Bearbeitung oder gar bereits erledigt seien.

Öffentliche Dienstleistungen im Hönnetal werden digitaler: Innogy und Stadt Balve haben im März 2020 digitale Straßenbeleuchtung vorgestellt (Archiv).
Öffentliche Dienstleistungen im Hönnetal werden digitaler: Innogy und Stadt Balve haben im März 2020 digitale Straßenbeleuchtung vorgestellt (Archiv). © WP | jürgen overkott

Über das Einschalten einer sogenannten Push-Funktion kann jeder App-Nutzer selbst entscheiden, ob er die aktuellen Informationen, direkt per Push-Nachricht auf seinem Smartphone angezeigt haben will. „Die damit mögliche sehr zeitnahe Information ist bereits im Alltag eine sehr interessante Option, in Krisen- und Gefahrenlagen ist sie ein unbezahlbarer Pluspunkt für die Kommunikation der Stadtverwaltung mit den Bürgern“, wirbt die Stadtverwaltung. Die Feuerwehr Balve ist in den Push-Nachrichten mit eingebunden. Sie hat in Zukunft somit die Möglichkeit, die Bevölkerung in Gefahrensituationen über die Push-Nachricht direkt zu informieren.

Mit der jetzt gestarteten Version und deren Angeboten sieht sich die Stadtverwaltung erklärtermaßen erst am Anfang ihrer Bürger-Kommunikation via App. „Erweiterungen sind geplant und dank eines Baukastensystems jederzeit möglich“, verspricht die Stadt.

Die Stadt will Bürgerinnen und Bürgern die Nutzung des Mini-Programms schmackhaft machen. Die App appelliert an ihren Spieltrieb – mit einem digitalen Adventskalender. „Hier wartet hinter jedem Türchen die Chance auf einen Gewinn für den Nutzer und gleichzeitig möchte die Stadtverwaltung damit den Balver Fachhandel in diesen schwierigen Zeiten unterstützen. Jeden Tag verlost die Stadtverwaltung einen Einkaufsgutschein unter den eingegangenen E-Mails .“

Die App ist eine Eigenentwicklung der Stadt Balve. Dahinter steckt ein kluger Kopf: Carmen Schlebrowski . Sie treibt die kommunale Digitalisierung voran. Das Zauberwort heißt „eGovernment“.

DER SCHNELL-TEST

Wo, bitte, geht’s zum App-Store? Der Weg dahin war bei meinem Smartphone kurz. Das Mini-Programm ist vorinstalliert. Die Ikone ist auf dem Display.

Die Balve-App ist in Bruchteilen von Sekunden heruntergeladen. Das Programm ist rund 150 MB groß. Es ist freigegeben ab vier (!) Jahren. Bisher hat die App von der Online-Gemeinde fünf Sterne erhalten.

Ich würde nur vier geben. Die Optik ist offensichtlich nicht für Smartphones, sondern für ein größeres Tablets entwickelt. Die Kachelfotos sind zu wuselig. Einfache Logos wären besser.