Mellen. Daniel Schulze Tertilt ist neuer Ortsvorsteher in Mellen. Besonders junge Familien liegen ihm am Herzen. Welche Ideen und Ziele bringt er mit?

Nach der Kommunalwahl haben im November ganz offiziell vier neue Ortsvorsteher im Stadtgebiet von Balve ihre Arbeit aufgenommen. Die Westfalenpost stellt sie vor, ihre Ideen und Ziele sowie Eindrücke der ersten Tage. „Küken“ in der Runde ist Daniel Schulze Tertilt , Ortsvorsteher in Mellen . Am Sonntag legte er, wie die übrigen Ortsvorsteher im Stadtgebiet, corona-bedingt im kleinsten Kreis einen Kranz am Ehrenmal zum Gedenken der Kriegsopfer nieder.

Wenn’s um die Gestaltung des Golddorfes geht, hat der 34-jährige Familienvater seine Generation als wichtigen Ansprechpartner erkannt. Mellen hat einiges zu bieten, ein überaus aktives Vereinsleben etwa. Traditionsreiche Veranstaltungen wie den Martinsmarkt und neue Ideen, den Babywald zum Beispiel. Das kürzlich gegründete Heimatforum soll ein Dachverband und Ansprechpartner für alle Vereine und Gruppierungen sein. Als neuer Ortsvorsteher mischt Schulze Tertilt begeistert mit . Von der Gründungsversammlung, die aus Corona-Gründen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, berichtet er von einer „super Stimmung“. Organisatorisch hat der Zusammenschluss Vorteile, kann als eingetragener Verein bald Spendenquittungen ausstellen.

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Junge Familien in Mellen wollen sich einbringen

Wichtig ist Schulze Tertilt noch was anderes: „Wir hatten überhaupt keine Probleme, die Posten zu besetzen.“ Was auch daran liegt, dass sich junge Familien aus Mellen, besonders Mütter, einbringen wollen. Eine Herzensangelegenheit für den neuen Ortsvorsteher, er und seine Gattin Lea sind vor gut einem halben Jahr selbst zum ersten Mal Eltern geworden. Wenn erstmal das Neubaugebiet „Op´m Plasse“ bezogen werden kann, gibt es vielleicht weitere Verstärkung.

Mellens neuer Ortsvorsteher Daniel Schulze Tertilt bei der Kranzniederlegung zum Volkstrauertag
Mellens neuer Ortsvorsteher Daniel Schulze Tertilt bei der Kranzniederlegung zum Volkstrauertag © Privat | Privat

Junge Familie aktiv ansprechen, nach Engagement im Fußballverein, bei den Schützen, im Chor fragen, das möchte Schulze Tertilt gerne. Damit habe Mellen im Gegensatz zu Dörfern ohne Neubaugebiet einen großen Vorteil. Gerade junge Eltern für ein Engagement zu begeistern, fällt oft nicht leicht. „Aber ich persönlich finde, dass zumindest ein Ehrenamt eigentlich jeder leisten kann“, sagt der 34-Jährige, der in Plettenberg als Fliesenleger arbeitet. Daher scheut er sich nicht, auch in der neuen familiären Situation Einsatz zu zeigen für sein Dorf.

Nicht nur als Ortsvorsteher. Schulze Tertilts Vorgänger Marco Voge kam in einem ähnlichen Alter in dieses Amt. Von Voge hat Schulze Tertilt auch das Mandat für den Balver Stadtrat übernommen. Für noch mehr Rückhalt bei seiner Arbeit als Ortsvorsteher sei diese Entscheidung für ihn naheliegend gewesen, erklärt der Neue.

Verjüngung angestrebt

Das Amt in jungen Händen zu behalten, war in Mellen und speziell der Ortsunion sowieso das Ziel. Aus ersten Überlegungen im vorigen Jahr kristallisierte sich für den 34-Jährigen rund um den Jahreswechsel heraus, dass er seinen Hut in den Ring warf. „So ein Angebot bekommt man schließlich nicht jeden Tag. Und es ist eine ehrenvolle Aufgabe.“

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Schulze Tertilt hat fast sein ganzes Leben in Mellen gewohnt. Was das Golddorf für ihn so lebenswert macht? „Man hilft sich hier. Bei Bedarf finde ich sofort Unterstützung. Wir leben nicht anonym, sondern die Menschen grüßen sich.“ Nicht erst, seit er sich 2017, mit seiner Lea zusammen, zum Schützenkönig krönte.

Die To-do-Liste seit der Amtsübernahme Anfang November ist groß, ist auch vorher schon durch den regen Austausch mit Vorgänger Marco Voge entstanden. Die Weiternutzung des alten Feuerwehrgerätehauses, die geplante Umgestaltung des Dorfparks, Babywald, die Dorfkümmerer weiter unterstützen, eine engere Kooperation mit Langenholthausen sind einige neben den schon oben genannten Projekten.

Ortsvorsteher Daniel Schulze Tertilt will Mobilfunkversorgung verbessern

Auch die Mobilfunkversorgung möchte Schulze Tertilt verbessern, am besten durch einen LTE-Masten. „Versprechen kann ich nicht dass das klappt. Aber ich möchte schon den entsprechenden Leuten auf die Füße treten damit wir hier weiterkommen.“

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