Balve. Mit Blick auf die kommende Tourismus-Saison hat der Verkehrsverein eine neue Balve-Broschüre vorgelegt. Warum sie sich auch für Balver lohnt.
Grün wie die Hoffnung, grün wie das Sauerland: Die neue Broschüre „Das Balver Land erleben“ ziert ein farbkräftiges Cover. Die heimische Grafik-Legende Werner Ahrens hat dafür eine Grafik der Balver Höhle aus dem Jahr 2013 zur Verfügung gestellt. So frisch wie Farben des Umschlags präsentieren sich auf die knapp 100 Seiten des Gratis-Bandes. Verantwortlich zeichnet der Verkehrsverein Balve, namentlich Geschäftsführer Adalbert Allhoff-Cramer. Die Sparkasse schoss 3000 Euro Spendengeld dazu – mit gutem Grund.
Die alte Broschüre stammt aus dem Jahr 2003. Vor zwei Jahren überzeugte Adalbert Allhoff-Cramer die Vorstände von Verein und Sparkasse, dass die Zeit für eine Neuauflage gekommen sei. Er gewann Werner Ahrens, seine liebvoll detaillierte Hönnetal-Grafik zu aktualisieren: „Jetzt ist auch der Kormke-Kreisel drin, und der Kreisel von Garbeck.“ Der neue Hönneradweg zwischen Netto und der Straße Zum Hohlen Stein fehlt: geschenkt. Zum Zeitpunkt der Eröffnung im Oktober war die Broschüre bereits im Druck bei Zimmermann. Was bietet die Broschüre inhaltlich?
Adalbert Allhoff-Cramer ist ein kleines Kunststück gelungen. Er serviert der Leserschaft ein bekömmliches Konzentrat. Heimatgeschichte stellt er in einen größeren Zusammenhang. Das hilft beim Verständnis dunkler historischer Kapitel wie der Hexenverfolgung und des Nazi-Terrors. Die Naturgeschichte des Hönnetals grundiert Adalbert Allhoff-Cramer mit wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Ur- und Steinzeit. Das klingt nach schwerer Kost. Aber nur vordergründig: Tatsächlich serviert der ehrenamtliche Autor ein süffiges Gebräu.
Apropos Gebräu: Das Balver Lüll wurde vor allem deshalb in früherer Zeit zum Kultgetränk, weil das Hönnetal als Handelsstraße zwischen Köln und Arnsberg diente.
Lesefreundliche Magazin-Optik
Adalbert Allhoff-Cramer ist klug genug zu wissen, dass die Leserschaft über eine attraktive Optik verführt wird, sich auch mit den Texten zu beschäftigen. Er zog daraus die richtigen Schlussfolgerungen: Mit Sven Paul und Thomas Berken engagierte Adalbert Allhoff-Cramer zwei Fotografen, die nicht nur über die passende Ausrüstung verfügen, sondern, mehr noch, ein gutes Auge fürs passende Motiv und die perfekte Perspektive haben. Auch der heimische Allgemeinmediziner Dr. Gregor Schmitz offenbart in dieser Hinsicht ungeahntes Talent. „Die neue Broschüre“, sagte Adalbert Allhoff-Cramer, „ist weitaus stärker bebildert als die alte.“
Bürgermeister Hubertus Mühling unterstützt das Büchlein auf seine Weise. Sein Vorwort ist nicht nur mit Druckertinte, sondern auch mit Herzblut geschrieben.
Die Gratis-Broschüre dient, dem Gründungszweck des Verkehrsvereins entsprechend, erklärtermaßen der Tourismus-Förderung. Der Verkehrsverein arbeitet der kommunalen Tourismus-Fördererin Anna Schulte zusammen.
Sie erzählte Adalbert Allhoff-Cramer in Vorgesprächen, dass sich der neue Stellplatz für Wohnmobile am städtischen Hallenbad unvermutet zum Tourismus-Hit gemausert habe. Adalbert Allhoff-Cramer wirbt dafür, dort eine Broschüren-Box aufzustellen. Wohnmobilisten, weiß er, wollen das Umfeld erkunden; die Broschüre stillt Informationshunger und Wissensdurst.
Die Sparkasse sieht das Büchlein als Beitrag zu Tourismus-Werbung und Standort-Marketing, wie Bereichsleiter Sebastian Richter sagte.
Die Broschüre wirkt aber nicht nur außen – sie wirkt auch nach innen. Ihre lesefreundliche Magazin-Optik trägt dazu bei, dass das Heft sogar in der Schule eingesetzt werden kann. Auch wenn der Heimatstolz im Hönnetal stärker als anderswo ausgeprägt ist: Viele Fakten dürften selbst gebürtige Balver kaum kennen.