Balve/Iserlohn. „Karriere im MK“ geht in diesem Jahr ins Netz. Am Donnerstag, 15. Oktober, werden Details vorgestellt. Doch schon vorab wurde einiges bekannt.
Das Engagement war groß. Beim Vorgespräch für die Ausbildungsmesse „Karriere im MK“ vor gut einem Jahr lag Begeisterung in der Luft. Heimische Unternehmen oder örtliche Verwaltungen, Märkischer Arbeitgeberverband (MAV) oder Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK) – sie warben für sich und den Standort Märkischer Kreis. Nicht zufällig hatten die Beteiligten an „Karriere im MK“ 2019 Balve gewählt. Im oberen Hönnetal waren die Fachkräfte von morgen besonders gesucht. Doch dieses Jahr wird alles anders, Corona sei’s geklagt.
Kira Muth von der Arbeitsagentur in Iserlohn gab auf Anfrage der „Westfalenpost“ einen Überblick, wo sich künftige Azubis und Praktikanten über Chancen auf dem Arbeitsmarkt informieren können.
Unterm Motto „Berater on Tour“ touren Berufsberater und Ausbildungsvermittler der Arbeitsagentur Iserlohn, der Kreishandwerkerschaft, der Handwerkskammer Arnsberg und der SIHK gemeinsam mit der Kommunalen Koordinierung durch den Märkischen Kreis.
Der Märkische Arbeitgeberverband veranstaltet am 4. November 2020 um 16:30 Uhr gemeinsam mit den Iserlohn Roosters ein so genanntes Speed-Dating für Ausbildungsinteressierte in den VIP-Lounges des Teams am Seilersee in Iserlohn. Die Arbeitsagentur Iserlohn ist Kooperationspartner der Veranstaltung.
Junge Menschen, die für 2020 oder 2021 noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, können im Rahmen von Kurzinterviews mit interessanten Betrieben aus der Region in Kontakt treten; die Unternehmen haben Gelegenheit, den jungen Menschen sich und ihre Ausbildungsplätze vorzustellen. Ein Dutzend Betriebe, vornehmlich aus der Metall- und Elektroindustrie, die gleichzeitig MAV-Mitglieder und/oder Roosters-Sponsoren sind, präsentieren sich und ihre Ausbildungsplätze auf der Veranstaltung.
„Corona darf nicht dazu führen, dass die Ausbildung von Fachkräften vernachlässigt wird“, sagt Özgür Gökce, Geschäftsführer des MAV. Das sei weder im Interesse der Betriebe noch der jungen Menschen. Die Iserlohn Roosters sind Kooperationspartner der Veranstaltung – wie der MAV.
MAV-Sprecher Dr. Andreas Weber zur WP: „Die Veranstaltung zeichnet sich dadurch aus, dass ausgewählte und qualifizierte Interessenten an einer Ausbildungsstelle auf Unternehmen mit entsprechenden Ausbildungsangeboten treffen. Wir bieten allen Parteien unter Berücksichtigung der Einschränkungen durch die Coronakrise die Möglichkeit, sich intensiv und persönlich auszutauschen.“
Ebenso haben sich heimische Veranstalter mit den Agenturen Iserlohn und Hagen zusammengeschlossen. Sie veranstalten am 12. November die erste virtuelle Ausbildungsmesse der Region.
Neue Formen der Kontaktaufnahme
Ebenso entwickelt wird gerade die „BOM“ (Berufsorientierungsmesse). Sie wird neu konzeptioniert und vermutlich als Berufsorientierungswochen nach den Herbstferien an Schulen angeboten. Kira Muth: „Glücklicherweise ist es uns – je nach Hygienekonzept und Absprache mit der Schule – nun auch wieder möglich, mit der Berufsberatung vor Ort in den Schulen zu gegen sein und Beratungsgespräche mit den Jugendlichen zu führen.“
Alle Angebote sind für die Anbieter- wie für die Nachfrageseite konzipiert. Kira Muth: „Hiesige Unternehmen werden in Gesprächen mit unserem Arbeitgeberservice dabei unter anderem noch einmal für einen möglichen späteren Ausbildungsbeginn in diesem Jahr oder die Möglichkeiten eines Jahrespraktikums informiert.“
Schon seit längerem versuchen Unternehmen Nachwuchs über neue Formen der Kontaktaufnahme zu finden – etwa über ein Azubi-Speeddating. Dabei ging es um Alternativen zum klassischen Anschreiben. Damit soll versucht werden, Bewerbern bessere Chancen einzuräumen. Wer im ersten persönlichen Gespräch überzeugt, kann andere Defizite, wie eine schlechte Zeugnisnote, wettmachen, so die Idee. Doch am Ende reiche das oft nicht aus, sagt Clarissa Schliwa. Sie arbeitet im IT-Systemhaus WKN Datentechnik in Balve, das beim Azubi-Speeddating teilnahm. Einen potenziellen Kandidaten für die Ausbildungsstelle zum Fachinformatiker fanden sie dabei indes nicht, „obwohl wir wohl eine höhere Resonanz hatten als viele andere Unternehmen“. Passende Leute zu finden, sei schwierig. „Ich frage mich: Wo soll man noch mehr Werbung machen?“ Womöglich liege es nicht an den Kanälen, über die man Stellen anbiete, sondern an der Art und Weise. Schliwa: „Wir erarbeiten uns hierzu neue Konzepte und Strategien, mit denen wir junge Menschen gezielter ansprechen können.“