Eisborn. Die Chöre in Balve kehren langsam wieder zur Normalität zurück. Coronaregeln haben sogar ziemlich positive Auswirkungen auf die Musik.

Endlich wieder gemeinsam: Bei Chören in Balve kehrt langsam die Normalität zurück, neue Verordnungen erlauben nun auch Proben in der ganzen Gruppe. Chorleiter Heinz-Dieter Baumeister hat festgestellt, dass die Coronaregeln auch ziemlich positive Auswirkungen auf die Musik haben. „Das hat meinen Sängerinnen und Sängern eine enorme Sicherheit gegeben,“ sagt der erfahrene Musiker aus Volkringhausen.

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Sechs Meter Abstand zum Vordermann waren es zu Beginn, später vier Meter. Die neuesten Regelungen verlangen nun nur noch zwei Meter Platz in alle Richtungen beim Singen. Balves Chöre haben sich natürlich alle an diese Vorgaben gehalten, das Beste aus der Situation gemacht. Sie probten entweder an Orten mit ganz viel Platz oder teilten sich in kleine Gruppen auf.

Frauenchor „Querbeet“ probt sowieso in der Schützenhalle

In Eisborn ist der Frauenchor „Querbeet“ sowieso in der Schützenhalle, normalerweise aber im kleinen Raum. Im Hochsommer zog man für Kleingruppenproben in die große Halle um. Die Schützenbruderschaft nahm damals auch den Balver Festspielchor auf.

Die Sängerinnen und Sänger saßen gefühlt für sich alleine, die sonst vielleicht gewohnte, die sonst hilfreiche Stimme an der Seite war plötzlich weit weg. „Zunächst war das ungewohnt“, blickt Sängerin und Querbeet-Vorsitzende Ulla Pampuch zurück. „Dann aber sind wir dadurch alle wesentlich sicherer in unser Stimme geworden.“

Hans-Dieter Baumeister bestätigt diesen Eindruck sowohl für Querbeet wie auch den Festspielchor: „Musikalisch haben die Proben in den Einzelstimmen sehr viel gebracht.“

Beheizbare Weste

Teilweise sind die Probenzeiten noch verkürzt, mittendrin gehen alle für eine Pause raus, der Raum wird gelüftet. Auch für die kalte Jahreszeit arbeitet man an Konzepten, wie es hier auch in angenehmer Temperierung weitergehen kann. Heinz-Dieter Baumeister hat sich jedenfalls schon mal eine beheizbare Weste zugelegt.

Im Chorverband Hönne-Ruhr, zu dem auch Balver Gruppen gehören, gibt es die Idee, ein großes Konzert aller Mitglieder auf die Beine zu stellen, sobald Corona verschwunden ist.

Dennoch war die Freude riesig, als beide Gruppen in der Eisborner Halle zum ersten Mal in voller Besetzung wieder proben konnten. Der Festspielchor ließ dabei irische Klänge durch die Halle wehen. Unter Beachtung der aktuellen Maßnahmen natürlich, die ja immer noch Abstand zwischen den Akteuren fordern. Und die positiven Auswirkungen auf den Gesang weiter verstärken. Aber das schönste war für alle, sich wiederzusehen. Sagt auch Martina Koch, Vorsitzende des Festspielchores.

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Manches neu einstudierte Werk war erstmals in seiner ganzen mehrstimmigen Pracht zu hören. „Alleine singen kann ich ja auch zuhause in der Badewanne“, scherzte Petra Mertens aus dem Festspielchor über das neue, alte Gemeinschaftsgefühl. Ulla Pampuch von Querbeet: „Vorher war es besser als nichts, aber es fehlte uns natürlich sehr, dass wir alle zusammenkommen können.“ Auch für Baumeisters Arbeit hat die Situation Vorteile: Er höre die einzelnen Stimmen besser, kann besser korrigieren.

Alterspräsident aus Gelsenkirchen

Das gilt auch für Hans-Dieter Baumeisters dritten Chor in Balve, den MGV Mellen. Dort ist man nun kürzlich auch wieder für gemeinsames Musizieren zusammengekommen. Baumeister berichtete von der „großen Begeisterung“ seiner Jungs über diese Möglichkeit. Man trifft sich in der St.-Barbara-Kirche. Gemeinschaft ist wichtig. Klaus Lücke gilt als Alterspräsident der Sängerschar. Das hindert ihn nicht daran, für jede Probe extra aus Gelsenkirchen zu kommen.

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