Balve. Die Stadtwerke Balve bieten lokal erzeugbare Energie an. Das sogenannte Mammut-Gas und der Mammut-Strom hatten aber einen eher holprigen Start.
Seit April vergangenen Jahres bieten die Stadtwerke Balve und Menden den Hönnestädtern lokal erzeugte Energie an. Doch der Wechsel zum „Mammut-Strom“ und „Mammut-Gas“ gestaltet sich für viele Balver bisher noch schwierig. Stadtwerke-Chef Hans-Jürgen Karthaus ist trotzdem der Meinung, dass die neue Vertriebsgesellschaft für heimische Energie einen guten Start am Markt hatte. Im Gespräch mit der „Westfalenpost“ benennt er seine Gründe.
Das Interesse der Balver Haushalte an „Mammut-Strom“ und „Mammut-Gas“ hat man bei der Vertriebs- und Servicegesellschaft der Stadtwerke Balve GmbH wecken können, aber selbst, wenn ein Wechsel zum Angebot der lokal gewonnener Energien gewünscht wird, kann längst noch nicht jeder Kunde zum neuen Anbieter „umziehen“. Wie das?
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Holpriger Start
„Corona und Verträge anderer Anbieter haben uns ein wenig das Geschäft verhagelt“, räumt Hans-Jürgen Karthaus ein. Der Stadtwerke-Chef und Geschäftsführer der mit den Stadtwerken Menden im Vorjahr gegründeten Vertriebsgesellschaft, verdeutlicht die Probleme, die für den etwas holprigen Start in den Markt verantwortlich seien: „Zwei Monate lang musste das Kundencenter an der Gerichtsstraße wegen Corona geschlossen bleiben. Da lief die Beratung durchweg via Internet und Telefon. Das hat sich schon bemerkbar gemacht“, sagt Karthaus. Und das war längst nicht alles.
So sei die Problematik deutlich geworden, dass potenzielle Wechsler nicht einfach aus den bereits geschlossenen Verträgen mit anderen Anbietern heraus könnten: „Die Verträge laufen zwischen einem Jahr und drei Jahren.“ Dennoch sei man zufrieden mit dem, was bisher erreicht worden wäre. „Beim Mammut-Strom steuern wir aktuell auf eine Abdeckung von zehn Prozent im Stadtgebiet zu, beim Gas liegt der Marktanteil zwischen vier und fünf Prozent“, sagt Karthaus.
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Noch nicht in allen Ortsteilen
Er gibt überdies zu bedenken, dass das Mammut-Gas-Angebot bis jetzt auch noch nicht in allen Stadtbereichen verfügbar sei. „Das ist ja für die Bürgerschaft alles recht neu. Wir haben quasi bei null angefangen und haben dafür schon zufriedenstellende Ergebnisse vorzuweisen“, erklärt der Stadtwerke-Chef.
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So habe man bei der Gesellschafterversammlung in der vergangenen Woche unterm Strich ein positives Fazit des ersten Geschäftsjahres ziehen können: Die Marke von 1000 Kunden, immerhin, sei erreicht worden. Und es sollen in den kommenden Wochen und Monaten deutlich mehr Kunden werden. Dafür will man ab September vermehrt auf Werbung setzen. „Mit den angebotenen Preisen sind wir auf jeden Fall wettbewerbsfähig. Und bis 2021 können wir garantieren, dass die Preise stabil bleiben“, betont Hans-Jürgen Karthaus.