Neuenrade/Balve. Bei der Großdemo gegen Fahrverbote und Streckensperrungen kamen 1000 Teilnehmer zusammen. Polizei zeigt sich zufrieden.

Mit Verstand durchs Sauerland fahren – Das ist die Intention von Olaf Keul, Veranstalter der Demonstration am gestrigen Sonntag. Diesen Gedanken haben die rund 1000 Teilnehmer am Sonntag direkt umgesetzt. „Es ist wirklich sehr, sehr gut abgelaufen, das haben wir eigentlich nicht erwartet“, sagt der Balver Keul, der selbst leidenschaftlicher Biker ist (WP berichtete).

Auch die Polizei zeigt sich mehr als zufrieden: „Der Einsatz ist so verlaufen, wie wir uns das gewünscht haben“, beteuert Polizeisprecher Marcel Dilling und freut sich über die störungsfreie Demo. Rund 60 Einsatzkräfte der Polizei waren vor Ort, darunter auch Motorradpolizisten aus Hagen, Olpe und dem Hochsauerlandkreis.

Bereits früh am Morgen, ab 10 Uhr, versammelten sich 1000 Biker auf dem Parkplatz des Hagebau-Marktes in Neuenrade. Doch nicht nur Motorradfahrer waren vor Ort. Auch viele Bürger wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen. „Die Menschen standen am Straßenrand, haben gewunken und Daumen hoch gezeigt“, erzählt Olaf Keul und freut sich, dass die Demo auch bei den Bürgern sichtlich gut ankam.

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Keine Beachtung für Schwachköpfe

Nach einer Ansprache auf dem Parkplatz starteten die Biker dann um 12 Uhr ihre Maschinen und starteten die Tour unter dem Motto: „Leis ist kein Scheiß, fahre mit Verstand durch das Sauerland“. Von Neuenrade ging es über die B229 nach Balve und anschließend über die K12 wieder in Richtung Neuenrade. Über den Kreisverkehr Neuenrade, Hüttenweg und K12 ging es in Gegenrichtung zurück nach Balve. Von dort aus fuhren die friedlichen Biker über die B229 wieder zum Ausgangspunkt, selbstverständlich so leise wie nur möglich, sagt im Nachhinein Keul und lacht. „Ganz leise können 1000 Motorräder eben nicht sein.“ Die Strecke umfasste 36 Kilometer. 36 Kilometer, die nicht nur dem Veranstalter viel bedeutet haben. „Wir sind eine große Familie. Und wir wollen als Familie anerkannt werden und nicht als böse Menschen. Ich möchte das Bild der Motorradfahrer einfach wieder reinwaschen.“

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Von wegen fahrlässig, laut und rasant: genau das sei bei den Demo-Teilnehmern nicht der Fall. Weg von den Vorurteilen, das ist nach wie vor ein großes Ziel. Keul hofft, dass die Demo dazu geführt hat, dem Ziel ein Stückchen näher zu kommen. „Ich meine, Schwachköpfer oder Voll-Honks wird es immer geben. Aber die gehören nicht zu unserer Familie, die soll man einfach nicht beachten.“ Wie groß die Familie ist, hatte der leidenschaftliche Biker gar nicht so richtig auf dem Schirm, erzählt er. Es sei beeindruckend gewesen, wie viel Unterstützung und Beachtung er für die Demonstration am Sonntag, 23. August, bekam.