Balve.

Die Demonstration heimischer Motorradfahrer für freie Fahrt auf den schönsten Biker-Strecken des Sauerlandes – sie steht. Das sagte Organisator Olaf Keul am Dienstag der „Westfalenpost“. Zur Diskussion steht ein Sonntagsfahrverbot für Biker – um Anwohner, wie es heißt, vor Lärm und Raserei zu schützen. Olaf Keul und seine Unterstützer sehen das anders. Sie glauben, dass sich Motorradtouren und Anwohnerschutz vereinbaren lassen. Wie sehen die Details aus?

Arnsberger Woche: Oldtimer und Weinfest
Arnsberger Woche: Oldtimer und Weinfest © WP Sundern | Wolfgang Becker

Der Balver erwartet bei der Demo am Sonntag, 23. August, rund 1000 Teilnehmer. Er weist darauf hin, dass die teilnehmenden Kräder den Anforderungen der Straßenverkehrsordnung entsprechen müssen. Der Konvoi rollt vom Parkplatz des Hagebaumarktes Arens & Hilgers in Neuenrade los. Ab 10 Uhr können Teilnehmer vorfahren – allerdings nur über den Hüttenweg. Der Start ist für 11.30 Uhr geplant.

Die Kreispolizei markiert Anfang und Ende des Trosses mit Fahrzeugen. Die Biker-Gruppe rollt im Verband über eine insgesamt 36 Kilometer lange Strecke. „Wir fahren komplett zusammen“, sagte Olaf Keul. „Die Polizei sorgt dafür, dass wir komplett zusammenbleiben. Sie lenkt den übrigen Verkehr entsprechend.“

50 Ordner begleiten Karawane

Olaf Keul organisiert in Absprache der Polizei 50 Ordner, um einen reibungslosen Ablauf der Zweirad-Karawane zu gewährleisten.

Damit die Zahl der Teilnehmer im Bereich des angemeldeten Rahmens bleibt, wird die genaue Strecke vorab nicht bekanntgegeben: „Wir wollen keine Teilnehmer haben, die quer dazustoßen.“

Die rollende Demo hat inzwischen einen neuen Slogan. Er lautet: „Leis’ ist kein Scheiß – Fahre mit Verstand durch das Sauerland“. Das erste Motto, bekennt Olaf Keul, sei missverständlich gewesen. Er fügt hinzu: „Der Hintergrund des neuen Slogans bleibt der gleiche. Wir demonstrieren gegen Fahrverbote am Sonntag – und gegen Strecken-Sperrungen.“

Polizeihauptkommissar Stefan Kronenberg, Polizei Hochsauerlandkreis, warb auf der Motorradmesse in Dortmund in diesem Frühjahr bei Bikern für eine entspannte Fahrweise.
Polizeihauptkommissar Stefan Kronenberg, Polizei Hochsauerlandkreis, warb auf der Motorradmesse in Dortmund in diesem Frühjahr bei Bikern für eine entspannte Fahrweise. © WP | jürgen overkott

Der 49-Jährige war in jüngerer Zeit mit den Motorradfahrern Sauerland unterwegs, um an beliebten Biker-Treffs mit Anwohnern zu sprechen und um für Verständnis für ihre Aktion zu werden. „Wir waren“, sagt Olaf Keul, „auf dem Kohlberg und an der Möhne.“ Wie waren die Reaktionen?

„Wir haben sehr, sehr gute Gespräche geführt“, bilanziert Olaf Keul. „Wir müssen die Anwohner mit ins Boot nehmen. Sonst hilft alles nichts.“ Am Ende seien mehr Bürger zu den „Biker-Bratwurst-Bürger“-Gesprächen gekommen als erwartet: „Da habe ich mich total drüber gefreut.“

Da bleibt es nicht. Am Freitag, 21. August, findet ein weiteres Gespräch mit Bürgern statt – in den „Tiroler Stuben“ auf dem Kohlberg. Zu der Runde sind auch Politiker eingeladen – zumal sie gerade im Wahlkampf für die Kommunalwahl am Sonntag. 13. September, stehen.

INFO

Olaf Keul hat Unterstützer für die Organisation der Motorrad-Demo gefunden. Sein ausdrücklicher Dank gilt der Polizei des Märkischen Kreises, dem Hagebaumarkt Arens & Hilgert, der Metzgerei Jedowski, der HochTon Veranstaltungstechnik, der Bäckerei Grote, dem Unternehmen Diethard Knes Automatendrehteile, den Motorrad Freunde Sauerland und dem Moto e. V.

Kontakt zu Olaf Keul über sein Facebook-Profil.