Balve/Beckum. Eine dicke Schicht Schlamm bedeckte den Konnersweg in Balve-Beckum. Die Feuerwehr musste nicht tätig werden.

Nur knapp 15 Minuten Starkregen sorgten am Dienstagabend dafür, dass der Konnersweg in Beckum fast komplett unter einer Schlammlawine begraben wurde. „Überschwemmung mit Haus unter Wasser“ lautete die Meldung, die bei der Freiwilligen Feuerwehr Balve gegen 19.30 Uhr einging. An der Einsatzstelle angekommen, stellte sich zum Glück der Feuerwehr und auch der Anwohner heraus, dass kein Wasser und Dreck in die Häuser drang. Trotzdem bedeckte eine etwa zehn Zentimeter dicke Schlammschicht, den die Anwohner mit Schüppen und Besen beseitigen mussten, die etwas abschüssige Straße.

„Als Feuerwehr konnten wir mit unserer Ausrüstung nicht tätig werden. Auf kurzen Dienstweg verständigte ich jedoch sofort den Bauhof“, erzählt Stadtbrandinspektor Frank Busche. Mit einem Radlader halfen Mitarbeiter des Bauhofes dann den Anwohnern beim Reinigen der Straße sowie der Grundstücke. Denn auch zwei Hofeinfahrten, eine Gartenlaube und einige Garage waren vom Schlamm betroffen. Die Straße wurde außerdem sicher abgesperrt.

Schlamm vorbeugen

Durch Starkregen auf noch nicht bewachsene landwirtschaftliche Fläche, ist die Sättigung des Bodens schnell erreicht und das Wasser kann nicht versickern.

Mit dem Schlamm schwemmt auch fruchtbarer Boden inklusive der Aussaat weg. Das kann zu Einbußen in der Ernte führen.

Schmale Unterteilung des Feldes mit Wiesenstreifen oder ein Pflügen quer zum Geländegefälle kann vorbeugend wirken und eine große zusammenhängende Schlammlawine verhindern.

Böden, die anstatt mit einem Pflug mit einem Grubber bearbeitet werden, können schneller mehr Wasser aufnehmen.

Grund für die Überschwemmung ist die direkte Lage an einem landwirtschaftlichen Feld am Volkringhauser Weg. „Wenn der Landwirt frisch einsät oder pflügt, kann die feine Oberfläche nicht so schnell eine so große Menge an Wasser aufnehmen und das Erdreich wird mit dem Regen mitgenommen“, erklärt Frank Busche. Etwa 30 Liter Wasser pro Quadratmeter schätzt der Wehrleiter seien innerhalb der 15 Minuten auf die Erde geregnet. Hinzu kommt die etwas abschüssige Lage des Konnersweg.

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Feld grenzt direkt an Wohngebiet

Ein weiteres Problem besteht laut Busche in der Situation an sich. Landwirtschaftlich genutzte Fläche und Wohngebiet grenzen dort unmittelbar aneinander. Das Feld ist also nur durch einen Graben von der Straße getrennt, der einer solchen Menge an Wasser einfach nicht auffangen kann. „Eine Infrastruktur wie in reinen Wohngebieten mit zum Beispiel hohen Bordsteinen ist dort einfach nicht herstellbar“, sagt Frank Busche. Nach Aussage des Brandinspektors zeigten sich einige Anwohner verärgert und kritisierten vor allem den Landwirt.

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Leichte Überschwemmungen mit Schlamm seien dort nämlich bekannt. Einen größeren Schaden gab es bereits vor etwa neun Jahren als sogar ein Keller unter Wasser stand und von der Feuerwehr ausgepumpt werden musste. „Danach haben viele Anwohner in ihren Häusern vorgesorgt“, weiß der Feuerwehrleiter. Die aktuelle Schlammlawine ging glücklicherweise noch glimpflich für die Anwohner aus. Es wurde keiner lebensbedrohlich gefährdet und der Sachschaden halte sich in Maßen.

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Am Mittwoch kümmerte sich der Bauhof außerdem um die Endreinigung der Straße. Diese ist jetzt wieder sicher befahrbar.