Leveringhausen. Das Sauerland entwickelt sich in Zeiten von Corona immer mehr zum Geheimtipp für Urlauber. Das spürt man nun auch endlich in Balve.

Ferien auf dem Bauernhof sind auf dem Schultenhof in Leveringhausen schon lange sehr beliebt. Aber wie läuft es in Coronazeiten? Auch wenn der Start ins neue Schuljahr nicht mehr weit hin ist, Schüler, Eltern und Lehrer sich schon mit aktuellen Hygienekonzepten für den Neustart beschäftigen: Noch sind Sommerferien. Aber eben Corona-Ferien.

Das gehe auch am Schultenhof in Leveringhausen nicht spurlos vorüber, wie Hausherr Hubertus Schulte erzählt. Gerade die erste Hälfte der Ferien sei doch noch von einer spürbaren Zurückhaltung bei den Besuchern geprägt gewesen. „Da waren viele noch sehr zögerlich, wollten vielleicht abwarten.

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Dann aber gab es viele kurzfristige Buchungen, und damit wurde es doch noch voll bei uns.“ Absagen aufgrund der ungewissen Situation kamen kaum. Viele Stammgäste haben wieder den Weg nach Leveringhausen gefunden. Andere wiederum entdecken in diesem Jahr – statt Auslandsreise – die Schönheiten des Sauerlandes ganz neu für sich.

Auf dem Schultenhof kommen sowieso gut 80 Prozent der Gäste aus Nordrhein-Westfalen, schätzt Hubertus Schulte. So wie Katharina aus Hürth bei Köln. Die Schülerin war mit ihrer Familie schon einmal hier im Urlaub. In ihrer Heimatstadt liegt der riesige Freizeitpark Phantasialand vor der Haustür. Katharina aber gefällt es in Leveringhausen ganz besonders gut: „Die Berge hier sind so schön.“ Und ihr Lieblingspony hat sie auf dem Schultenhof auch schon längst gefunden: „Das ist Fanny“, sagt sie ganz begeistert und zeigt das zutrauliche Tier dem WP-Reporter.

Der Charme der Pony-Wanderung

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Mindestens einmal, teilweise auch zweimal am Tag besteht für die kleinen Gäste die Möglichkeit zu einer geführten Ponywanderung, gut eine Stunde lang durch die Wälder der Umgebung. Dass Katharina da begeistert mitmacht, erklärt sich von selbst. Das Pony zunächst striegeln, auch das macht sie gerne.

Aber nicht jeder ist ein Pferdenarr. Emil aus Lünen und Jonas aus dem Raum Bergisch Gladbach haben sich im Urlaub kennen gelernt. Statt auf dem Rücken der Pferde loszuziehen, streicheln sie lieber die Schweine und frei umher laufenden Hunde oder suchen ihren neuen Kumpel Louis, der sich im Stroh versteckt hat. Die Frage, welches der vielen Tiere auf dem Schultenhof sie am tollsten finden, beantwortet der 11-jährige Emil, übrigens auch leidenschaftlicher Fußballer, aber so: „Das sind die Hasen.“ Etwas zu entdecken gibt es jedenfalls immer, abends wird dann manchmal noch ein Lagerfeuer angezündet und Stockbrot gebacken. Hubertus Schulte schaut den Jungs grinsend hinterher: „Das ist eine richtige Rasselbande.“

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Dass gerade die zweite Ferienhälfte so gut läuft auf seinem Hof, ist auch aus wirtschaftlicher Perspektive wichtig. Schulte denkt zurück an die Monate des Lockdowns: „Das war für uns schon sehr frustrierend.“ So fielen die Osterferien etwa für Urlauber komplett aus. Und später kamen die Buchungen sehr zögerlich. Geplante Investitionen an der Anlage seien deshalb auch erstmal verschoben. Sehr gut, so berichtet Schulte weiter, laufe mittlerweile auch wieder das Hofcafé, gerade an den Wochenenden. Die gesetzlichen Bestimmungen zur Hygiene und Kontaktverfolgung sind auch in Leveringhausen obligatorisch. Gerade die Open-Air-Plätze auf dem Hof dennoch sehr gefragt: „Die Menschen möchten wieder etwas erleben. Und so vieles andere kann ja weiter nicht stattfinden. Also gehen sie essen.“ Nach einer Wanderung durchs Sauerland schmeckt es noch mal so gut.

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