Balve. Ranger machen Kurzurlaube im Hönnetal zum Erlebnis. Christoph Nolte vom Landesbetrieb Wald und Holz greift auf zehnjährige Erfahrung zurück.

Kurzurlauber können ihre Wanderungen im Hönnetal zum Erlebnis machen. Ranger des Landesbetriebes Wald und Holz machen es möglich. Doch was, bitte, gehört zu ihren Aufgaben? Christoph Nolte greift auf zehnjährige Erfahrung zurück. Eines vorab: Vor Ort sichtbare Folgen des Klimawandels spielen in seinen Gesprächs mit Groß und Klein eine immer wichtigere Rolle.

Borkenkäfer am Sorpesee: Christoph Nolte von Wald und Holz erklärt Groß und Klein, was die Käfer-Invasion mit dem Klimawandel zu tun hat.
Borkenkäfer am Sorpesee: Christoph Nolte von Wald und Holz erklärt Groß und Klein, was die Käfer-Invasion mit dem Klimawandel zu tun hat. © Ruhrverband

Bisher unterstützte Ranger Nolte die Umweltbildung von Schulen: „Bei mir ist das so, dass Schulen aus den Ballungsräumen zu mir kommen, wenn sie auf Klassenfahrt sind.“ Schulen können ihn vorab buchen. Vor Ort, im Hönnetal, geht es dann auf Entdeckungstour in den Wald. In Neuenrade beteiligt sich Christoph Nolte im Sommer am Ferienprogramm für daheimgebliebene Kinder: „Im Rahmen des Freizeit-Angebotes der Stadt bieten wir auch Ranger-Touren an. Das ist eine tolle Sache.“

Die Ranger wollen ihre Bildungsarbeit intensivieren – beispielsweise in Zusammenarbeit mit Jugendherbergen, bei Veranstaltungen und Messen. Die Nachfrage ist Christoph Nolte zufolge groß. Touristen, Schulen und andere öffentliche Einrichtungen seien gut beraten, Anfragen über die Homepage des Landesbetriebes Wald und Holz frühzeitig zu stellen.

Als weitere Aufgabe nennt Christoph Nolte den Forst-Schutz: „Das ist eine sehr wichtige Sache.“ Dabei geht es um die Umsetzung der Landesforstgesetze „in der Fläche“. Gerade in den trockenen Hitze-Sommern 2018 und 2019 hat Christoph Nolte nach eigenen Angaben viel Arbeit gehabt. „Offenes Feuer ist ein großes Thema. Das ist sehr, sehr gefährlich, wenn Boden und Holz trocken sind.“ Er weiß, dass Raucher beispielsweise selten aus Boshaftigkeit handeln. Gefährliches Verhalten im Wald sei zumeist Folge von Gedankenlosigkeit: „Wir sehen uns nicht als Wald-Polizei. Vielmehr setzen wir auf die Mittel der Aufklärung.“

Als problematisch hat Christoph Nolte auch frei laufende Hunde ausgemacht, gerade in den Setz-Zeiten: „Da werden Wildtiere mit ihrer Brut aufgescheucht und gejagt.“

Gegenseitige Rücksichtnahme

Wandern wird im Hönnetal immer beliebter. Davon profitiert, wie hier, der SGV Balve, aber auch der heimische Tourismus.
Wandern wird im Hönnetal immer beliebter. Davon profitiert, wie hier, der SGV Balve, aber auch der heimische Tourismus. © WP | Sven Paul

Zudem wirbt Christoph Nolte bei Touristen und Sportlern, Geo-Cachern und Spaziergängern, Jägern und Waldbauern um gegenseitige Rücksichtnahme: „Im Wald stoßen viele Interessen aufeinander.“ Die Ranger wollen für Ausgleich sorgen.

Ausgleich zwischen Erholung und Umweltschutz ist ihnen auch bei ihren touristischen Angeboten wichtig. So weisen sie bei ihren geführten Wanderungen darauf hin, dass der Klimawandel im Hönnetal „für jeden sichtbar“ sei: Die Borkenkäfer-Invasion der jüngsten Jahre sorgte für etliche braune Flecken im Wald.

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