Eisborn. Bürgermeister Hubertus Mühling geht so stark wie nie zuvor in den Wahlkampf. Die CDU verjüngt sich obendrein. Und dennoch bleiben Wünsche offen.
Großes Vertrauen für Bürgermeister Hubertus Mühling. Die CDU schickt ihren Amtsinhaber mit einem einstimmigen Ergebnis in den Kommunalwahlkampf. Auch die Ratskandidaten erhielten beim Aufstellungsparteitag in Eisborn deutliche Zustimmung.
Die 55 Delegierten, die am Dienstagabend mit Sicherheitsabstand in Eisborns Schützenhalle tagten, stimmten alle mit Ja für Mühling, der seit 2004 auf dem Chefsessel im Balver Rathaus sitzt.
Mühling hatte zuvor seine Ideen und politischen Prioritäten für die kommenden Jahre vorgestellt. Er unterstrich, dass die Coronapandemie das Handeln für die Stadt nicht einfacher machen werde, finanziell und wirtschaftlich. Dennoch wolle er weiter solide und zukunftsorientierte Politik für die Kernstadt Balve und seine Ortsteile machen. Die Liste umfasste Infrastrukturprojekte vom Geschichtspark, dem Breitbandausbau, Digitalisierung der Schulen, Neugestaltung der Ortsmitte Garbeck, Feuerwehrgerätehäusern bis zum Radwegenetz in Richtung Sorpe oder durchs Hönnetal. Gleiches gelte für die dringend nötige Schaffung von Bauland. „Zuzug bedeutet Zukunft“, unterstrich der Bürgermeister, der bei der letzten Kommunalwahl mehr als drei Viertel der Stimmen geholt hatte. Er hofft auf ein ähnlich gutes Ergebnis.
Im Anschluss folgte der Wahlgang für die 16 Direktkandidaten um die Plätze im Stadtrat. Hier kann die Union sechs neue Gesichter präsentieren die sich nun auf diese Weise in der Lokalpolitik engagieren wollen. Anfang 20 bis Anfang 40 sind die neuen Bewerber, im einzelnen Mathias Jedowski, Robin Vorsmann, Daniel Schulze Tertilt, Jens Timmermann, Stefan Brinkschulte und Daniel Bathe. Bathe ist mit 21 Jahren der jüngste Kandidat.
Mit 31 Jahren Erfahrung als Ratsherr steht Theodor Willmes quasi am anderen Ende. „Das ist eine gesunde Mischung aus alt und jung, finde ich“, meinte Stadtverbandsvorsitzender Hubert Sauer.
Allerdings ist die Liste auch weiterhin rein männlich besetzt. Deutlich bekamen alle die Unterstützung aus der Versammlung, mindestens 52 Ja-Stimmen gab es für die Bewerber. Einstimmig schafften Daniel Schulze Tertilt und Fraktionschef Alexander Schulte den Sprung. Gleiches galt auch für die Reserveliste. Ein Thema für die Baver Lokalpolitik wird in der nächsten Zeit das Hauptschulgelände sein.
Film kurbelt Ideenfindung an
Die Schule selber schließt bekanntlich 2022 ihre Türen. Ursprünglich wollte die Balver CDU bei einem Ortstermin die Bürger zu Vorschlägen für die Umgestaltung des Areals aufrufen. Wegen Corona war das so zunächst nicht möglich. Stattdessen soll nun ein Film die Ideenfindung ankurbeln (unter anderem mit Drohnenaufnahmen die dank der Hilfe des Modellflugclubs Beckumerfeld aufgenommen wurden). Den Film hat Robin Vorsmann erstellt. Er berichtete am Dienstagabend, dass schon eine ordentliche Zahl an Vorschlägen eingegangen sei, gut ein Dutzend in recht kurzer Zeit. „Und die sind auch sehr vielfältig“, unterstrich Balves Ortsvorsteher Matthias Streiter. Über Kindergartenplätze, Jugendzentrum, Spielplatz, Aufenthalts- und Treffpunkt für Jung und Alt bis hin zu Senioreneinrichtungen. Hubertus Mühling hatte in seiner Rede angedeutet, dass er sich auf dem Gelände dringend benötigte weitere Kindergartengruppen vorstelle könne. Der Ideenwettbewerb läuft zunächst weiter, genaue Planungen könnten in 2021 starten. Bis dahin sollen möglichst auch Fördertöpfe angezapft werden. Die CDU schätzt die Projekt-Kosten auf mehrere Millionen Euro.
INFO
Die Direktkandidaten der CDU: Wahlbezirk 1 (Innenstadt): Jörg Roland, 2 (Innenstadt): Theodor Willmes, 3 (Innenstadt): Mathias Jedowski, 4 (Innenstadt): Matthias Streiter, 5 (Innenstadt): Christoph Schäfer, 6 (Innenstadt): Andreas Giesen, 7 (Langenholthausen): Robin Vorsmann, 8 (Mellen): Daniel Schulze Tertilt, 9 (Beckum): David Bathe, 10 (Beckum): Stefan Brinkschulte, 11 (Volkringhausen): Hubertus Schweitzer, 12 (Eisborn): Jens Timmermann, 13 (Garbeck): Christoph Haarmann, 14 (Garbeck): Alexander Schulte, 15 (Garbeck): Dirk Rohleder, 16 (Garbeck): Marco Volmer.
Aus rechtlichen Gründen muss ein Aufstellungsparteitag eine Präsenzveranstaltung sein, auch in der Coronazeit. Die CDU dankt Eisborns Schützen für die Bereitstellung des großen Saales.